Das durfte nicht fehlen: Zusätzlich zu Epikurs gehalt- und kritikloser Lobhudelei auf Ken Jebsen muss nun auch der sozialdemokratische Oberschwurbler Lapuente sein wenig genutztes Gehirn öffnen und sich über einen fast vier Wochen alten Text von Thomas Ebermann auslassen, den er freilich als "aktuell" klassifiziert.
Zu irgendwelchen inhaltlichen Details der Lapuente'schen Pseudokritik will ich mich hier nicht äußern – es reicht eigentlich der Hinweis, dass es sich um billigste Propaganda auf ZDF- oder BLÖD-"Zeitungs"-Niveau handelt, einen journalistischen Text in dieser Art und Weise zu besprechen, der online (noch?) gar nicht verfügbar und daher der überwältigenden Mehrheit der LeserInnen unbekannt ist. Ich könnte jederzeit ebenso verfahren und aus irgendwelchen Büchern Fragmente zitieren, um dem jeweiligen Autor wahlweise Dummheit, sexuelle Abnormitäten, Genialität, eine Psychose oder sonstwas zu unterstellen. Diese Vorgehensweise ist ebenso seriös wie die SPD oder CDU.
Dummerweise ist dieser – eigentlich selbstverständliche – Umstand fast keinem der geradezu gemeingefährlichen KommentatorInnen, die sich bei den "Neulandsozialdemokraten" üblicherweise tummeln, aufgefallen. Ein Schelm, wer nun an Böses denkt! – Einen einzigen Lichtblick habe ich indes gefunden, nämlich die Kommentatorin "Sabine", die immerhin meinte:
Robertos Artikel ist nicht zumutbar. Wenn jemand auf Geisteswissenschaftler macht[,] obwohl er keiner ist, nennt sich das Hochstapelei. Ein sehr hochgestapelter Artikel mit unpassenden Synonymen und Fremdworten gespickt[,] um über inhaltliche Leere hinwegzutäuschen. So kennt man es von ihm. Hauptsache[,] die Linientreue wird deutlich. / Aber es ist ja nur sein Hobby und deshalb nicht so wichtig zu nehmen. Andere laufen mit ner Schaffnermütze im Keller herum[,] weil da eine Märklin steht. Roberto hingegen berauscht sich an seiner intellektuellen Schärfe und misst sie auf Augenhöhe mit Haustieren. / Drum sei dem Roberto die Schaffnermütze des Gesellschaftswissenschaftlers gegönnt.
Das ist polemisch, gewiss – trifft den Kern aber dennoch ins Schwarze. Ich werde es wohl nie verstehen, wieso irgendwer, der sich auch nur den Rest eines funktionierenden Geistes bewahrt hat, angesichts der unerträglichen Ergüsse des Roberto Lapuente nicht wahlweise in kopfschüttelndes Gelächter oder haarraufenden Irrsinn verfällt. Ich pendele ständig zwischen diesen Alternativen und kann mich noch immer nicht entscheiden, ob ich nun weinen, schreien oder lachen soll, wenn ich seine mühseligen, stets vergeblichen Schreib- und Denkversuche lese.
Über Ebermann kann man – sehr gerne auch kontrovers – diskutieren, wenn man ihn denn gelesen hat. Vorher ist das allerdings so sinnvoll wie das dümmliche Grinsen des Merkel-Monsters oder das wahlkämpferische Geschwafel des perfiden Schulzen, um nur zwei der Kasper aus den systemtreuen Parteien zu nennen, zu denen selbstredend auch die Linkspartei gehört. Exakt in diese Kategorie passt Lapuente allerdings wie "Arsch auf Eimer".
Ach, wenn Dummheit doch nur weh täte ...
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[Das Leben des Lapuente]
16 Kommentare:
Ich kann ja nachvollziehen, dass und warum Du Lapuente nicht so dolle findest. Im entsprechenden Text fand' ich es auch schräg, dass er einem die Obergrenzen-Debatte als OK verkauft, weil Freizügigkeit ein ziemlich neoliberales Geschenk ist. Eigentlich eine clevere Strategie, weshalb ich das nicht unbedingt auf BLÖD-Niveau ansiedeln würde. Denn die meisten "Linken" würden hier argumentativ ins Trudeln geraten.
Was ich aber nicht verstehe, ist, wie Du einen wie Ebermann hier indirekt so in Schutz nimmst. Den konkreten Text von Ebermann, auf den sich Lapuente bezieht, gab's wohl nur im Print. Ich habe nur das hier gefunden, was vom Inhalt her in etwa auf das rauskommt, was in der von Dir verlinkten "Phillipika" kritisiert wird.
Jedenfalls finde ich das, was Erbermann dort schreibt, ziemlich arm. Fast schon wie Jebsen, nur von mal von der anderen Seite.(Geradezu erstaunlich, wie sich da die Argumentationsstrategien spiegeln lassen.) Zwar greift er sehr viel Richtiges auf(z.B. keynesianisches Stellschrauben-Denken), verdreht's dann aber, konstruiert Vorwürfe und hat nichts, aber auch rein gar nichts Progressiv-Alternatives im Gepäck. Nur Rummoserei aus der Statler&Walddorf-Kritikerlounge. Und dann frage mich, was einer geraucht haben muss, um in offenbar völlig geistiger Umnachtung einem die Zeiten, in denen "Deutschland unter einiger Beaufsichtigung stand" als "erträgliche Zeiten" zu verkaufen. Ich sag' nur Kalter Krieg, Atomwaffengefahr usw. Dass es auf der anderen Seite des Vorhangs auch nicht gerade nett zuging, das scheint wohl der kollaterale Preis zu sein, den jemand zahlen muss, damit im Westen so ein paar "Linke" wie Ebermann das alles als "erträglich" empfinden können. Fehlt nur noch, dass er den Ossis die Wende ankreidet. Also sorry, aber wenn das keine Satire ist, dann hat der Typ nicht alle Latten am Zaun.
Insofern kann Lapuente schreiben was er möchte, mein Mitleid im Umgang mit Ebermann hält sich in überschaubaren Grenzen. Ich habe ohnehin den Eindruck, dass es sich bei dem Lapuente-Text einmal mehr um das gegenseitige Beharken der Antipoden Ditfurth/Embermann vs. NDS/Jebsen/Querfront usw. handelt. Ein ewiges Spiel - und dabei habe ich auch wenig Lust, mich dort selbst vor einen Karren zu spannen. Intellektuell ist dort kaum etwas zu holen. Auch mit Blick auf den Unterhaltungswert bleibe ich skeptisch.
LG
Arbo
@ Arbo: Es geht hier, wie gesagt, nicht um Ebermann, sondern um Lapuente und dessen gewohnt schmalhirnigen Versuch, intellektuell zu wirken und dabei dennoch stramm auf Parteilinie zu bleiben. Ich kenne den in Rede stehenden Text Ebermanns, den es offenbar online (noch?) nicht gibt, nicht und kann und werde daher auch keine inhaltliche Stellung dazu beziehen.
Es ist im Übrigen auch nicht sinnvoll, in Ermangelung des in Rede stehenden Essays einfach auf einen anderen, willkürlich ausgewählten Text zu verweisen und frank und frei zu behaupten, dort sei inhaltlich "etwas ähnliches" zu finden. Meinst Du das wirklich ernst? Exakt das ist doch KenFM-, Ganser- oder NachDenkSeiten-"Style" - dort ist so ein Schmonzes üblich. Ich könnte nebenbei auch jederzeit "beweisen", dass beispielsweise Brecht ein sexistischer Chauvinist gewesen ist - schmälert das aber seine literarische und auch politische Bedeutung?
Lapuente ist schlicht ein dumpfer Dampfplauderer, ähnlich wie der Pantoffel in seiner Schrottpresse, der "Dummerich" in seinen "Abteilungen" oder Jens Berger in seinem kapitalistischen Zähmungswahn. Die genannten Herren sitzen breitärschig am Parteistammtisch und halten sich für Literaten oder Journalisten, während sie doch nur radebrechende Parteipropaganda betreiben. Ich halte mich hingegen bloß für ein kommunistisches Arschloch, weshalb ich solche Bemerkungen auch abgeben darf. ;-)
Eine (ernsthafte) inhaltliche Auseinandersetzung mit Ebermanns Thesen, die gewiss hochspannend und äußerst kontrovers wäre, war und ist an dieser Stelle nicht beabsichtigt und bleibt ohne eine gemeinsame, jedem zugängliche Textbasis ohnehin sinnfrei. Schreibe Du doch mal etwas dazu - dann werde ich bei Dir drüben liebend gerne und mit Herzblut mitdiskutieren!
Liebe Grüße!
arbo: Woher kommt nur diese Aufregung allerorten, wenn konsistente Kapitalismuskritiker mit einem gewissen Wirkungsgrad etwas gegen Querfrontler publizieren? Dein Satz "Nur Rummoserei aus der Statler & Walddorf-Kritikerlounge." verbunden mit der Forderung nach Progressiv-Alternativem belegt das. Für Irritierte: Statler und Waldorf sind die beiden Opas aus der Muppet-Show.
Adorno sagt zu den Positivisten in "Kritik, kleine Schriften zu Gesellschaft, 1969":
"Wesentlich deutsch ist ein antikritisches Schema, das aus der Philosophie ins Gewäsch herabsank: Die Anrufung des Positiven. Stets findet man dem Wort Kritik, wenn es denn durchaus toleriert werden soll, das Wort "konstruktiv" beigestellt, das ein "Lebkuchenwort" darstellt. Dem entgegenzusetzen wäre, dass das Falsche, einmal bestimmt erkannt und präzisiert bereits Index des Bessern, Richtigen ist."
Damit leite ich nun kurz zu Ebermann über, der mit dem Stigma des Antideutschen von vielen diskriminiert wird. Hier eine Kritik von ihm am antideutschen Bellizismus:
https://www.youtube.com/watch?v=_qRu6-G1ZqE
Nun zu Püntes, der seine literarische Basis vermutlich hauptsächlich nur aus der Lektüre der Bücher von Jens Berger und A. Müller begründet. Der soweit nach seinen Erzählungen und Pöbeleien über Autonome gelegentlich mal in einer Latschdemo mitläuft und Mitglied der reraktionären IG Metall war/ist. Ansonsten nicht auch nur ansatzweise das intellektuelle und gesellschaftsanalytische Potenzial der von ihm kritisierten Personen wie Ebermann und Ditfurth besitzt.
Ebermann hat eine politische Biografie aufzuweisen, die sich auf persönliche Erfahrungen mit den Zaunkämpfen in Wackersdorf, den seinerzeit täglichen Bullenangriffen in der Hafenstraße in seiner Heimatstadt und der Hauptstadt der Autonomen Szene und Zeiten der ersten Friedensbewegung stützt. Sein Gleitflug in die sinkende Popularität mag der Abneigung geschuldet sein, sich in Talkshows zu produzieren. Andere semiprominente Linke wie der Lapuente-Förderer Berger z. B. drängen geradezu in die Medien um sich selbst zu promoten.
Im Gegensatz zu La Puente hat der Eber einige gute Bücher geschrieben und nimmt permanent als Podiumsteilnehmer in der linken Szene an Diskussionsveranstaltungen teil, um sich mit engagiertem Publikum über die aktuellen Probleme auseinanderzusetzen. Der YT-Kanal ist reichlich bestückt mit seinen Vorträgen, teilweise in Kooperation mit Jutta D.
Dabei beeindruckt mich immer wieder, mit welchen literarischen Erzeugnissen er sich auch heute noch auseinandersetzt, daraus zitiert und manchmal auch seine eigene Position dagegen setzt. Dazu gehören auch die Bücher von dem im Püntes-Artikel erwähnten und von Ebermann zerpflückten Publikationen von Stephan Hebel und Slavoj Zizek (wer ist das?). Ich weiss von ihm persönlich, dass er Marx gelesen hat (ich dagegen nicht) und auch viele Werke von Adorno. Das erwähne ich nur, um aufzuzeigen, was ihn von Püntes unterscheidet.
In den Kontext des Lapuente-Textes gehört natürlich pflichtgemäß die Unterschlagung der Passagen im Ebermann-Artikel, dass die Nachdenkseiten und ihre rechtsdrehenden Fanboys an der Legende stricken, Deutschland sei von der USA fremdbestimmt, einschl. Merkel und die SPD.
Das Wort bzw. den Vorwurf "Nazi", wie La Puente hetzerisch seinen Artikel aufmacht, finde ich auf keiner der sechs Seiten des Ebermanntextes.
Leider lieber Charie ist es nur schwer möglich, sich mit dem Schwerdenker La Puente auseinander zu setzen, ohne Inhalte zu erwähnen. Was er z. B. zum Thema "offene Grenzen" sagt ist dermassen menschenfeindlich (Alternative wäre ja das Ertrinken im Mittelmeer), dass es mir meine Arroganz auch schon wieder verbietet.
Der Wendehals: Püntes schreibt am 24.04,2014 über Jutta Ditfurth und die Montagsdemos etwas völlig anderes, als aktuell:
https://www.neues-deutschland.de/artikel/930969.linke-leute-von-rechts.html
"Dabei scheint mindestens eines klar: Wenn dieses »Protest-Marketing« kein Antisemitismus ist, dann doch wenigstens der inhaltlich nationalistische Versuch, die Auswüchse der Finanzwirtschaft den Vereinigten Staaten und der Federal Reserve alleine in die Schuhe zu schieben. Deutschland also wieder mal fremdbesetzt und schuldlos?"
Der koplette Texct ist leider nur gegen Kohle zu haben. So isser, der Schaumschläger.
Sorry, Charlie, aber das muss noch:
Das konkret-Magazin hat meinen Tweet zu den "Neulandrebellen" retweetet:
https://twitter.com/konkretmagazin
Ach, wenn Dummheit doch nur weh täte ...
Tut sie, leider nur Denjenigen, die mit ihr konfrontiert werden:
der Dummheitenmacher erleichtert sich nur ;-)Ist wie mit Fürzen:
deren Gestank beleidigt die Nasen Anderer …
@Charlie: Ok, kapiert. Habe den Text oben nur rausgesucht, weil ich auf der Suche nach dem Artikel war und der diverse Inhalte, über die Lapuente schrieb, drin hatte. Und wenn der Ebermann-Artikel, den ich gefunden habe - eben weil niemand den zur Verfügung stellt - vom üblichen Niveau Ebermanns abweicht. OK, geschenkt. Ändert aber nichts daran, dass ich ihm den Beitrag, den ich gefunden habe, für den dort enthaltenen Schwachsinn, der bis tief ins Geschmacklose reicht rechts und links um die Ohren hauen würde.
Aber gut, Schwamm drüber. Lapuente hat sich, wie Du schreibst, nicht auf den Beitrag bezogen. Was bleibt dann von Deiner Kritik an der Kritik Lapuentes? Im Kern doch nur, dass er wieder mal Laberlaber und sich gegen Ebermann stellt. Und die Sauerei mit der Obergrenze. Das war aber auch nicht anders zu erwarten, oder?
@Altauto: Siehe eben. Ich will das Fass hier nicht aufmachen, weil es Charlie eher um Lapuente ging. Aber weil Du mich konkret angesprochen hast. Ich halte nichts von Personenkult. Kannst ja gerne auf Ebermanns politische Verdienste verweisen, aber ich bin zu wenig autoritär, um Ebermann seinem äußerst dürftigen Artikel, den ich mehr oder minder bei der Suche nach dem Original fand, durchgehen zu lassen. Wer gegen alles schießt, trifft zwangsläufig auch mal was Richtiges. Da kann auch mal ein guter Blattschuss dabei sein. Hilft aber alles nichts, wenn genügend Kollateralschäden rumliegen. Und beim von mir verlinktne Artikel gab's geistig viel Kollateralschaden. Konsequente Kapitalismus-Kritik ist das schon, irgendwo. Aber verstehst Du "konsequent" nur in dem Sinne, dass beim Rumquängeln stehen geblieben werden kann?
Ich frage das, weil Du mich konkret darauf angesprochen hast und weil ich hier einen wichtigen Punkt habe. Denn während Ebermann in dem obigen Artikel - und nur darauf beziehe ich mich - fröhlich rummosert wie bei Statler und Waldorf, müssen sich andere Leute mit just diesem Stereotyp rumschlagen, dass "Antikapitalisten" nur rummeckern und nichts auf der Pfanne haben, während wiederum ganz andere "Linke" als "Realos" die Zähmung des Kapitalismus proben. Ich will's deshalb nicht als Floskel verstanden wissen, wenn ich von progressiven Alternativen schrieb, die ich bei Ebermann vermisse. Wenn ich als Antikapitalist glaubwürdig sein will, kann ich nicht gegen alles schießen und nix als Alternative anbieten, was über den Allgemeinplatz "Kapitalismuskritik" hinausgeht. Das ist nämlich der Punkt, an dem den "Realos" die Steilvorlage geboten wird.
Arbo
@altautonomer:
>>Der Wendehals: Püntes schreibt am 24.04,2014 über Jutta Ditfurth und die Montagsdemos etwas völlig anderes, als aktuell:<<
Jup, da darf mensch sich die Augen reiben. Insbesondere vor dem Jebsen-Hintergrund, den er ja ganz am Anfang auch erwähnt. Hätte er wohl damals anders eingeschätzt. Zeigt aber, wie 'ernst' Du ihn nehmen kannst/darfst.
Was mich halt nur verwundert, ist, Stephan Hebel dort zu lesen. Da waren ja NDS & Co. stinkesauer auf seine damalige Querfront-Brenner-Studie.
Und genau das ist auch der Grund, warum's so doof ist, dass der Ebermann-Text nicht verfügbar ist. Lapuente zitiert ihn nämlich bzgl. Hebel - und offenbar scheint Hebel bei ihm nicht so gut wegzukommen, obwohl er ja damals mit der Querfront-Studie eigentlich ähnliche Argumente bei der Hand gehabt haben muss. (Hier vermute ich, dass tatsächlich etwas schräg läuft...)
LG
Arbo
Die Homöopathen am Krankenbett des Kapitalismus -La Puente, Berger, Hausstein, epikur, Müller, usw. ereifern sich zunehmend darin, alles wegzubeißen, was ihrem Traum von RRG im Wege steht. Da geht es nun mal nicht ohne Personifizierungen. Dazu passt auch die einseitige Beurteilung des Journalisten Ken Jebsen, in dessen Propagandastrom man gerne Richtung Bundestagswahl mitschwimmt und der gleichzeitigen Angriffe (Kritk ist etwas anderes)auf Personen, deren antiparlamentarischer bis revolutionärer Standpunkt allgemein bekannt ist. Derartige "Hindernisse" auf dem Weg an die Futtertröge stören gewaltig.
Ich wiederhole mich, wenn ich sage: Je näher der BT-Wahltermin rückt, umso häßlicher wird es in KLeinbloggersdorf.
Wenn man sich die Kommentare mal zu Gemüte führt, die bei Roberto Delapuente und auch im ZG-Blog zu lesen waren (zu Thomas Ebermann und Ken Jebsen), da kann einem wirklich Angst und Bange werden.
Da wird mehrheitlich keine inhaltliche Kritik geübt, sondern emotional, blind gegen jedes Argument, um sich geschlagen.
Ein für mich naheliegender Gedanke ist, dass in solchen Kommentaren ein Abwehrreflex zum Ausdruck kommt, der sich gegen jede Kritik immunisieren will, diese in das Reich von Hirngespinsten (Hirnentkernten), und wenn es ganz schlimm kommt, Rückgriff aus dem Reich der Tierwelt nimmt, von Hunden und Kötern, um sie damit zu versenken, zum Schweigen zu bringen.
Woher kommt diese Hysterie? Altautonomer hat das ja noch vorsichtig als "Aufregung" bezeichnet. So wie ich Thomas Ebermann bisher kennengelernt habe, in seinen Videos und Texten, ist er ein Kritiker der Linken, insbesondere der Linkspartei, der bewusst vorsichtig mit seiner Kritik umgeht, nicht aus dem hohlen Bauch heraus herumschwafelt, differenzieren kann und nicht pauschal urteilt und immer entsprechende Quellen für seine Argumentation benennt.
Was ihn aus meiner Sicht so unbeliebt macht unter parteipolitisch orientierten Linken, und nicht nur ihn, dass er den Antisemitismus, der sich in der Linkspartei eine Plattform verschafft hat und den Rückgriff der Parteirechten in der Linkspartei um Sarah Wagenknecht und Oskar Lafontaine, auf Nation und Volk, auf Identität als bindende Kraft einer Nation, der Nationalismus gegen den marxistischen Universalismus aushebelt, diese Benennung ist ein Affront, weil er nicht unbegründet ist, sondern sich auf historische Erfahrungen stützen kann.
Den Ideen der Querfront von den National-Bolschewiken in der KPD und den nationalen Sozialisten der NSDAP, von Silvio Gesell u.a..
Manfred Breitenberger hat das für mich ,1918 bis 1933, sehr gut aufbereitet!
Wer es lesen will, dem werde ich es ausdrücklich empfehlen.
http://www.kritiknetz.de/images/stories/texte/Niekisch2.pdf
@ Troptard: Ja, so geht's mir auch: Die überwiegende Anzahl der Kommentare bei den "Neulandsozialdemokraten" sind in der Tat so gruselig, dass ich sie mir in der Regel gar nicht mehr durchlese. Dasselbe gilt allerdings auch für sämtliche Beiträge Lapuentes - den hier in Rede stehenden habe ich überhaupt nur deshalb zur Kenntnis genommen, weil mich der Altautonome per Mail darauf hingewiesen hat. Umso größer war mein blankes Entsetzen.
Falls das in irgendeiner Form auch nur annähernd repräsentativ für "die Linke" des 21. Jahrhunderts sein sollte, können wir uns getrost allesamt auch gleich begraben lassen.
Liebe Grüße!
Tom Wellbrock, der neue Landrebell schwingt sich zum Pflichtverteidiger von Daniele Ganser auf, empört sich in grobschlächtiger Sprache über die Kritiker von Ganser und droht Kommentratoren, die den ganzen 9/11er Blödsinn nicht akzeptieren wollen mit Sperre.
Damit dürfte es mit der vermeintlichen Reputation des ehemaligen Spuegelfechter auch weiter bergab gehen.
Zit. Wellbrock: "Ich habe mit einem höchst vernünftigen und sehr scharfsinnigen Menschen gesprochen, der versucht, die Dinge aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu betrachten. Ich habe mit einem Menschen gesprochen, der ein Optimist ist, der Wert auf Freundschaft, Familie und Harmonie legt. " Ich sage nur: nobelpreisverdächtig.
http://www.neulandrebellen.de/2017/03/kriecht-in-eure-loecher-zurueck-ihr-ganser-trolle/
Hier steht in jedem dritten Kommentar, also in einigen wenigen, dass der Ebermann-Text nicht verfügbar sei. Wieso ist der nicht verfügbar? Kann man doch an jedem Kiosk kaufen, die „konkret“, wo er drinsteht. Schon ziemlich unverschämt, dass die dafür auch noch Geld haben wollen. Tstststs, diese konkret-Leute…..
@ Kauz: Du hast im falschen Thread gepostet, ich habe Deinen Kommentar daher hierher verschoben.
Im Text steht übrigens, der Beitrag von Ebermann sei online (und insbesondere kostenlos) nicht verfügbar - niemand hat hier etwas anderes behauptet. Das bedeutet, dass er eben nicht jedem frei zugänglich ist, sondern dass man sich ihn finanziell "leisten" können oder wollen muss, wenn man ihn lesen möchte. Außerdem ist die "konkret" nicht an jedem Kiosk zu haben wie beispielsweise die BLÖD-"Zeitung".
Ich wüsste ja zu gerne, wieviele der Hohlköpfe, die Lapuentes hirnlosen Auswurf in den dortigen Kommentaren bejubelt und den in Rede stehenden Text von Ebermann inbrünstig geschmäht haben, ihn tatsächlich auch gelesen haben. Die Anzahl dürfte sehr überschaubar sein.
Auch Dir muss ich das vielleicht noch einmal ganz in Ruhe erklären, damit Du das verstehst: Es ging hier nie um Ebermann, sondern um Lapuente. Hast Du zu dessen sinnlosem Geschwurbel vielleicht auch etwas zu sagen? ;-)
Liebe Grüße!
@ Altauto: Ok, damit verabschiedet sich auch Wellbrock aus der immer kleiner werdenden Riege der noch ernstzunehmenden Blogger. Einen derartig bescheuerten, geradezu Lapuente'schen Boulevard-Text habe ich ihm bislang nicht zugetraut (wobei ich seine Beiträge auch nicht regelmäßig gelesen habe).
Man kann von Ganser ja halten, was man will - eine Auseinandersetzung auf diesem billigen Niveau allerdings qualifiziert den Herrn unweigerlich für einen Job beim "Spiegel" oder "Stern".
Ich halte das inzwischen auch nicht mehr für einen Zufall. Der Wahlkrampf hat offensichtlich Kleinbloggersdorf erreicht - da werden nun auch Texte herausgehauen, für die sich die jeweiligen AutorInnen in "normalen" Zeiten (hoffentlich) in Grund und Boden schämten. Das betrifft nicht Lapuente, denn der ist stets indiskutabel, aber Wellbrock kann man gewiss dazuzählen.
Ich frage ja mich ja nach wie vor, was solche Leute sich erhoffen, wenn sie offensichtlichen Unfug in die Welt plärren: Geht's da wirklich immer nur um die persönliche Karriere (wie vermutlich beispielsweise bei Berger) oder um Dummheit (wie bei Lapuente)? Oder glauben all die Bekloppten tatsächlich, dass die vorprogrammierte kapitalistische Katastrophe tatsächlich aufgehalten werden könne, wenn Figuren wie Wagenknecht, Bartsch, Kipping & Co. mit Schulz, Gabriel, Nahles, Özdemir und all den anderen verkommenen Schlips-Borg die politischen Regierungsmarionetten spielen? So viel Naivität kann es doch, zumindest in angeblich aufgeklärten Kreisen, heute gar nicht mehr geben, oder?
Mir fällt dazu nichts mehr ein.
So handelt Ganser, beispielhaft illustriert am Thema "expressionistische Lyrik":
1. These: Die expressionistische Lyrik ist Naturlyrik.
2. Sichtung einiger ausgewählter, keineswegs repräsentativer Texte.
3. Fokussierung auf einige problematische Auslegungen zu diesem Thema aus der Sekundärlitaratur.
4. Widerlegung jener Aussagen anhand ebenso problematischer Auslegungen aus derselben Sekundärliteratur.
5. Ein expliziter Hinweis darauf, dass man eigentlich gar nichts weiß und ohnehin nur auslegt.
6. Fazit: Die expressionistische Lyrik kann Naturlyrik sein. Die Beweise sprechen allerdings dafür.
7. Aufruf: Es soll vornehmlich diejenige Sekundärliteratur gelesen werden, welche die Ausgangsthese stützt. Alles andere soll ignoriert oder verneinend hinterfragt werden.
Und das bezeichnen Wellbrock und irgendwelche andere Freaks als ein "ausgewogenes", gar "wissenschaftliches" Vorgehen? - Jesus, Maria und Luzifer, steht mir bei.
Aber es geht hier ja gar nicht um Ganser. :D Sondern um Lapuente.
Liebe Grüße!
Charlie: Wir wissen doch. "Es geht immer nur um das große Ganze!"
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