Vor einigen Tagen war beim WDR zu lesen:
Waldemar Becker konnte kaum glauben, was der junge Flüchtling aus dem Deutschkurs mitbrachte. Mit Sätzen wie diesem sollte der 25-Jährige aus Guinea die deutsche Sprache lernen: "Die Geiselnehmer ermordeten ihre Geiseln, ohne mit der Wimper zu zucken." (...) / [Bei der NRW-Regionaldirektion der Bundesarbeitsagentur] heißt es, der Träger des Deutschkurses – ein in Hennef beheimateter Verein – solle seine Lehrkräfte dazu anhalten, bei der Auswahl von Übungsmaterialien sensibler zu sein.
Nun ist es ja bekannt, dass viele Anbieter derartiger "Deutschkurse" oft unqualifizierte und zudem prekär (stundenweise) bezahlte Lehrkräfte einsetzen; dennoch will es mir partout nicht einleuchten, dass es tatsächlich lehrende Menschen geben soll, die solche Texte im Umgang mit Kriegsflüchtlingen bloß "versehentlich" benutzen. Sollte das dennoch der Fall sein, gehören solche Lehrkräfte allenfalls in eine Baumschule – und zwar als Setzling.
Was ist das bloß für eine verkommene, niederträchtige Zeit, in der wir leben.
Es ist ein Unglück, dass in der Welt mehr Dummheit ist, als die Schlechtigkeit braucht, und mehr Schlechtigkeit, als die Dummheit bewirkt.
(Karl Kraus, in: "Sprüche und Widersprüche", 1909)
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Lazy
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