Montag, 18. Januar 2010

Die Entfaltung sozialer Dienstleistungen

(...) Das beschäftigungspolitische Doppelproblem der "Arbeitsplatzlücke" zwischen 5 und 7 Mio Arbeitsplätzen bei gleichzeitiger Notwendigkeit, den boomenden Working-poor-Bereich einzudämmen, verweist auf die Dienstleistungsökonomie. Sieht man von den unternehmensnahen Dienstleistungen ab, weist Deutschlands Weg in die Dienstleistungsgesellschaft Anzeichen einer deformierten Entwicklung auf. Bei sozialen und gesellschaftsnahen Dienstleistungen gilt dies im Besonderen. Nur ein Entwicklungsrückstand läge vor, wenn Deutschland bei Erziehung/Fürsorge, Bildung, Kultur und Altenpflege zwar relativ zurückstünde, aber grundsätzlich auf dem richtigen Wege wäre. Dies ist nicht der Fall. Deutschland fällt nicht nur gegenüber den fünf nordisch-skandinavischen Ländern mit ihren weltweit am höchsten entwickelten Wohlfahrtsstaaten immer weiter zurück, sondern hat auch gegenüber anderen Ländern an Terrain eingebüßt. Regression statt Progression könnte die Überschrift lauten. (...)

Dass die in Deutschland parteiübergreifend betriebene Ausblutungsstrategie des öffentlichen Dienstes vor allem die von Jungen wie Alten direkt nutzbaren Serviceleistungen trifft, zeigt sich an der kommunalen Auseinanderentwicklung. Schon Anfang der 90er Jahre kamen auf 100 Arbeitsplätze im skandinavischen Kommunalsektor nur rd. 27 Arbeitsplätze in deutschen Kommunalverwaltungen. Bis 2008 ist die Zahl auf 14 geschrumpft.

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