Dienstag, 9. März 2010

Was in Guantánamo wirklich passiert: Der Mensch als Beute

Nach fast sechs Jahren kommt ein britischer Staatsbürger aus dem US-Straflager frei. Doch seine Erinnerungen verfolgen ihn weiter

Omar Deghayes erinnert sich noch an das kalte Gefühl von Fingern, die tief in seine Augäpfel stechen. Er hatte sich ein paar Gefangenen angeschlossen, die gegen eine neue Form der Demütigung protestierten. Sie sollten ihre Hosen ausziehen und in ihren Unterhosen umhergehen. Eine Gruppe von Wärtern kam in seine Zelle, um ihn zu bestrafen. Sie drückten ihn zu Boden und fesselten ihn mit Ketten. Dann nahmen sie ihm sein Augenlicht.

"Ich wusste nicht, was sie vorhatten, bis der Kerl seine Finger in meine Augen stieß und ich ihre Kälte spüren konnte. Da wusste ich: er will mir die Augen ausstechen", erzählt Deghayes. (...) Ein Offizier wies den Augenstecher an, härter zu stoßen. "Als er seine Finger herauszog, konnte ich nichts mehr sehen. Ich war auf beiden Augen blind." Deghayes wurde in eine Zelle geworfen, aus seinen Augen strömte eine zähe Flüssigkeit.

Auf seinem linken Auge kam die Sehkraft in den folgenden Tagen zurück, auf dem rechten Auge ist er noch immer blind. Seine Nase ist krumm (von den Schlägen der Wärter, wie er sagt) und über einen seiner Zeigefinger verläuft eine Narbe (eingeklemmt in eine Zellentür).

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Anmerkung: Und ein Land, das solche illegalen, menschenrechtswidrigen Foltergefängnisse betreibt, spielt sich als "Weltpolizei" auf und will seine "freiheitlich-demokratische Ordnung" in alle Welt tragen - und tut das auch. Das sind nichts weiter als diktatorische Verhältnisse. Guantánamo ist noch immer "in Betrieb", Obama hat offenbar auch nicht vor, daran etwas zu ändern. Ein großartiger "Change". - Allein die Tatsache, dass auch nur ein Mensch illegal in ein solches Geheimgefängnis verschleppt und dort sechs Jahre (!!!) festgehalten worden ist - ohne Anklage, ohne Prozess, ohne Richter, ohne die Möglichkeit der Verteidigung -, müsste einen diplomatischen Supergau auslösen! Demokratische Staaten oder solche, die sich medienwirksam dafür halten, müssten die USA vehement unter Druck setzen, damit diese Menschenrechtsverletzungen endlich aufhören! Aber was tut die Bande in Berlin - egal, welche Parteien gerade das Sagen haben? Ein paar Worte der Betroffenheit - dann geht man zum Tagesgeschäft über und feiert den "Friedensnobelpreis" für Obama. Was für eine widerliche Farce.

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