Die milliardenschweren Rettungspakete in Europa sind für Raimund Brichta nichts anderes als ein großer Bluff. Denn ganz gleich, ob damit Banken oder Staaten aus der Schuldenmisere geholfen werden soll - bezahlt werden die Hilfen mit neuen Schulden.
"Das ist ungefähr so, als würdest du in 'nem verrauchten Hinterzimmer in 'ner Kneipe in 'ner Pokerrunde sitzen, und du brauchst dringend Geld. Dann sagst du zum Zweiten: ‚Leih’ mir was!’ Dann sagt der zu dir: ‚Ich hab' selber nix. Aber die Schulden, die der Dritte bei mir hat, die kann ich dir geben.’ Dann sagst du: ‚Super. Und als Sicherheit bekommst du vom Vierten die Schulden, die ich bei dem hab'.’ ‚Spitze’, sagen dann alle und fangen an zu zocken. Frage: Wie viel Geld liegt jetzt gerade auf dem Tisch?" (HG. Butzko, Kabarettist)
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Anmerkung: Raimund Brichta ist trotz seiner "seriösen Stellung" bei der Telebörse schon des öfteren mit markanten, aufklärerischen Beiträgen zum Wesen des Geldsystemes aufgefallen, und auch dieser kleine Text wirft ein erhellendes Licht auf die absurde Unsinnigkeit der milliardenschweren "Rettungsschirme" - bitte unbedingt lesen.
Noch etwas deutlicher wird das ganze in diesem kleinen 3-sat-Bericht ("Goodbye Bargeld"):
Wer sich noch umfassender informieren will und das Lesen ganzer Bücher scheut, dem sei einer der vielen Vorträge Prof. Franz Hörmanns ("Das Ende des Geldes") empfohlen. Auch wenn man vielleicht nicht allen seinen Schlussfolgerungen en detail folgen mag, ist diese Aufklärung über das "Wesen des Geldes" mehr als sinnvoll und wichtig. - Nebenbei werden auch andere wichtige Themen angeschnitten, wie beispielsweise die völlige Idiotie von Konkurrenz und Wettbewerb, die eine nötige Weiterentwicklung der Gesellschaft in Richtung Kooperation vollständig unterbinden.
Allen gemeinsam ist das Fazit des unvermeidlichen, nahenden Crashs des Systems - wie schon so viele Male zuvor. - Periodisch grüßt das Murmeltier, und die meisten Menschen grüßen wie von Sinnen stupide zurück ...
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Es wird weiterberaten
"Die Welt brennt! Auf zur Löschkonferenz!"
(Zeichnung von Erich Schilling [1885-1945], in "Simplicissimus", Heft 21 vom 18.08.1920)
5 Kommentare:
Ein spannender Vortrag von diesem Hörmann, danke fürs Einstellen! Man lernt nie aus. Ich hab mich erschrocken was ich über Geld, Zinsen usw. alles NICHT wußte!!!! So langsam komme ich mir VOLLKOMMEN verarscht vor.
@ Gerhard:
Du hast vollkommen recht - wir müssten uns allesamt verarscht vorkommen, wenn wir anfangen, das Geldsystem zu verstehen. Der im Filmbericht zitierte Ausspruch Henry Fords ist durchaus ernst zu nehmen:
"Es ist gut, dass die Bürger der Nation unser Banken- und Geldsystem nicht verstehen, denn würden sie es verstehen, gäbe es, glaube ich, eine Revolution - noch vor morgen früh."
Orwell ist längst Realität - es merkt nur kaum jemand.
@ gerhard
mir geht es genauso......!!!
da kommt ein gefühl von vollkommener ohnmacht auf. das ist alles sooooo surreal.
wie sagte mein vater mal vor 30 jahren:
wenn du nichts im "sack" hast, kannste dir auch nix kaufen!!!
guter spruch finde ich. aber dank kreditkarten und ratenzahlung kann man ja jetzt KAUFEN, KAUFEN, KAUFEN!!!!!!
nur nicht nachdenken, sich selbst etwas beschneiden, abwarten und sparen oder einfach mal verzichten.
gruß
dani
Lohnt sich dieser ewig lange Vortrag wirklich? Was dieser Schnauzbart in dem kurzen Film sagt klingt ja sehr vernünftig....
Und wie sich das lohnt . sonst hätte ich den Vortrag doch nicht hier eingebunden! ;-) Der eigentliche Vortrag dauert übrigens "nur" 90 Minuten - der Rest besteht aus dem Beantworten von Fragen aus dem Publikum.
Empfehlenswert sind auch nach wie vor die Bücher "Der Nebel um das Geld" und "Der Tanz um den Gewinn" von Prof. Bernd Senf. Sein Buch "Kritik der marktwirtschaftlichen Ideologie" ist komplett online (als pdf) verfügbar:
http://www.berndsenf.de/MarktwirtschaftlicheIdeologie.htm
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