Heute (2012):
Fatale Weichenstellung – Brüssel erklärt das deutsche Modell zum Vorbild für Europa / (...) Anstatt Ungleichgewichte abzubauen, nutzt die EU-Kommission die zehn Indikatoren dazu, die Mitgliedsstaaten anzuhalten, Löhne zu senken, den Arbeitsmarkt zu deregulieren und den Einfluss des Staates immer weiter zurückzufahren. Europa soll keine Ungleichgewichte abbauen, sondern deutscher werden.
(Weiterlesen)
Damals (1931):
Die Geschichte vom Wirtschaftsbeirat
"Das Rezept 'Lohnsenkung - Preissenkung' hat versagt - wir erwarten von dem Wirtschaftsbeirat neue Vorschläge!" - "--------" - "Endlich ist es uns gelungen, eine neue Lösung zu finden: nicht 'Lohnsenkung - Preissenkung', sondern 'Herabsetzung der Löhne und der Preise'".
(Zeichnung von Erich Schilling, in "Simplicissimus", Heft 37 vom 14.12.1931)
Anmerkung: Man muss gar nicht viele Worte verlieren - damals führte dieses "Konzept" logischerweise ins Aus, heute wird das nicht anders sein. Die an der Entscheidungsfindung beteiligten Personen waren damals Vertreter der Finanzwirtschaft - heute sieht das nicht anders aus. Eigentlich könnte man auch gleich zum nächsten Schritt springen.
Diese Schießbudenfiguren, die sich heute Politiker nennen, wiederholen tatsächlich 1:1 die Geschehnisse, wie sie in der Weimarer Republik vorexerziert worden sind. Dabei darf man den Merkels, Steinmeiers, Pofallas, Gabriels, Roths, Westerwelles und wie sie alle heißen noch nicht einmal einen Vorwurf machen, da man getrost davon ausgehen darf, dass sie keine Ahnung davon haben, welche Wiederholung sie da gerade praktizieren. Letztlich bleiben sie ja nur austauschbare Marionetten, die zwar wissen, dass sie Böses tun, das aber gerne in Kauf nehmen, da sie dafür entsprechend entlohnt werden - auch wenn sie selber das natürlich lächelnd bestreiten würden. So wie Wulff.
Diejenigen, die im Hintergrund die Strippen ziehen, wissen aber sehr wohl um die Ähnlichkeit der Szenarien - würden das aber gleichfalls niemals verlautbaren lassen. Wie schön, dass wir heute diese (vom aktuellen Urheberrecht zum Glück nicht abgedeckte) Lücke haben, die es uns erlaubt, einen unverstellten Blick in die Zeit vor 90 Jahren zu werfen, in der die Menschen einen fast identischen Schwachsinn schon einmal durchleben mussten. Es ist nur ein Treppenwitz der kapitalistischen Geschichte, dass uns dieser Blick durch ein verschärftes "Urheberrecht" zukünftig auch noch verwehrt werden soll - eine kostenlose, freie Sichtung der Geschichte ist nicht im Sinne der marktradikalen Verrückten.
Merkel und ihre Truppe kann man eigentlich nur noch mit einem üblen Plagiator vergleichen - diesmal ist der Name des Urhebers aber bekannt: Brüning.
Fatale Weichenstellung – Brüssel erklärt das deutsche Modell zum Vorbild für Europa / (...) Anstatt Ungleichgewichte abzubauen, nutzt die EU-Kommission die zehn Indikatoren dazu, die Mitgliedsstaaten anzuhalten, Löhne zu senken, den Arbeitsmarkt zu deregulieren und den Einfluss des Staates immer weiter zurückzufahren. Europa soll keine Ungleichgewichte abbauen, sondern deutscher werden.
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Damals (1931):
Die Geschichte vom Wirtschaftsbeirat
"Das Rezept 'Lohnsenkung - Preissenkung' hat versagt - wir erwarten von dem Wirtschaftsbeirat neue Vorschläge!" - "--------" - "Endlich ist es uns gelungen, eine neue Lösung zu finden: nicht 'Lohnsenkung - Preissenkung', sondern 'Herabsetzung der Löhne und der Preise'".
(Zeichnung von Erich Schilling, in "Simplicissimus", Heft 37 vom 14.12.1931)
Anmerkung: Man muss gar nicht viele Worte verlieren - damals führte dieses "Konzept" logischerweise ins Aus, heute wird das nicht anders sein. Die an der Entscheidungsfindung beteiligten Personen waren damals Vertreter der Finanzwirtschaft - heute sieht das nicht anders aus. Eigentlich könnte man auch gleich zum nächsten Schritt springen.
Diese Schießbudenfiguren, die sich heute Politiker nennen, wiederholen tatsächlich 1:1 die Geschehnisse, wie sie in der Weimarer Republik vorexerziert worden sind. Dabei darf man den Merkels, Steinmeiers, Pofallas, Gabriels, Roths, Westerwelles und wie sie alle heißen noch nicht einmal einen Vorwurf machen, da man getrost davon ausgehen darf, dass sie keine Ahnung davon haben, welche Wiederholung sie da gerade praktizieren. Letztlich bleiben sie ja nur austauschbare Marionetten, die zwar wissen, dass sie Böses tun, das aber gerne in Kauf nehmen, da sie dafür entsprechend entlohnt werden - auch wenn sie selber das natürlich lächelnd bestreiten würden. So wie Wulff.
Diejenigen, die im Hintergrund die Strippen ziehen, wissen aber sehr wohl um die Ähnlichkeit der Szenarien - würden das aber gleichfalls niemals verlautbaren lassen. Wie schön, dass wir heute diese (vom aktuellen Urheberrecht zum Glück nicht abgedeckte) Lücke haben, die es uns erlaubt, einen unverstellten Blick in die Zeit vor 90 Jahren zu werfen, in der die Menschen einen fast identischen Schwachsinn schon einmal durchleben mussten. Es ist nur ein Treppenwitz der kapitalistischen Geschichte, dass uns dieser Blick durch ein verschärftes "Urheberrecht" zukünftig auch noch verwehrt werden soll - eine kostenlose, freie Sichtung der Geschichte ist nicht im Sinne der marktradikalen Verrückten.
Merkel und ihre Truppe kann man eigentlich nur noch mit einem üblen Plagiator vergleichen - diesmal ist der Name des Urhebers aber bekannt: Brüning.
21 Kommentare:
"..... da man getrost davon ausgehen darf, dass sie keine Ahnung davon haben, welche Wiederholung sie da gerade praktizieren."
Das ist mir zu einfach. Das waere ja schon eine ideal gelegene Entschuldigung von wegen 'Wir ham das Alles gar nicht gewusst'.
Genauso wird das ja auch, gerade durch die letzten Jahre hinweg, gehandhabt.
Was waren denn alle Verantwortlichen aus Politik, Industrie und 'Experten so ueberrascht erschuettert, als 2008 alles zusammenbrach, hatten sie doch allesamt kurz zuvor noch Alles in 'guter Butter' propagiert, waehrend hellere Spatzen genau diese fatalen, unvermeidbar'fatalen Folgen ihres Tuns staendig von allen Daechern schrien.
Nur weil sie austauschbare Marionetten sind, heist das noch lange nicht, dass sie nicht genau wissen was sie anrichten.
Natuerlich stellen Marionetten keine Fragen, aber sie wissen mit Sicherheit, welche Faeden Sie in welche Richtung marschieren lassen.
Somit ist die Voraussetzung Bewusstsein & Absicht, womit ich Sie an die fatalen Folgen des Missbrauchs an ihrer Verantwortung binde.
Wie gesagt, waere eine andere Sichtweise wie zB. Ahnungslosigkeit, Dummheit, etc. zu einfach und eher von Vorteil entschuldigend.
In die Runde schauend, haben wir es, schlicht offensichtlichst, zuzueglich mit uebelstmoeglichen Charaktaeren zum Tun.
Das macht es auch nicht besser, ist aber nur eine weitere Addition der objektiven Analyse dieser Verbrecher.
Beispiel Verbrechen: "Regierungsparteien unterschreiben Spar-Ver(sp)brechen" http://www.zeit.de/wirtschaft/2012-02/griechenland-hilfspaket-zusagen
... und dazu nochmal: "Angesichts der Lage in Athen regte Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble eine Verschiebung der geplanten Parlamentswahl in Griechenland an. Die für April angesetzte Neuwahl nannte Schäuble sehr bedenklich: "Wer stellt denn sicher, dass Griechenland danach zu dem steht, was wir jetzt mit Griechenland vereinbaren", fragte er in einem Interview des Radiosenders SWR 2. Hintergrund von Schäubles Bedenken sind Meinungsumfragen in Griechenland, nach denen die Regierungsparteien in Wahlumfragen beständig an Zuspruch verlieren." .... etc.
Sowas und vielfaeltig aehnlich Uebles bezeichnet man jetzt also als u.A. Demokratisch ... etc.
Dieser Art, rein industrieller Faschismus ist gerade westliche Umgangssprache und Dessen ist Deutschland in Europa der fuehrende Antrieb.
Wer haets gedacht!?!, (ich, bis zu einem gewissen ZeitPunkt, nicht so recht), dass irgendjemand, ausser fuer 'unser letztes Verbrechen, 'MICH hassend, wieder Deutsche Fahnen verbrennt ... und ich bin Null patriotisch und nur irgendwann/wo rein 'zufaellig auf diesem Planeten geboren!!
Nichts desto Trotz hassen mich gerade eben wieder allzuviele Menschen in diversen Laendern rund um den Globus.
Danach wurde ich nicht gefragt!!
Dahinein wurde und werde ich zunehmend gezwungen.
Mit dem Letzten "Ugly German" hat ich nichts zum Tun und Gemein.
Mit dem "Jetzigen" auch Nichts.
Meinereiner sollte unbedingt einen Strafantrag gegen dieses Deutsche Regime stellen. Wegen boeswilligst, jeglichst gesetzwidriger Noetigung & Koerperverletzung.
Deutschland zwingt mich zunehmend (wieder ... und weiterhin 'wieder) auf ausweitend globaler Ebene gehasst zu werden.
Dies ist zusaetzlich Freiheitsberaubung.
Irgendwann zwischendurch, seit '45, war Ich global im Wesentlichen weitaus mehr beliebt und gerechtfertigt akzeptiert denn gerade Eben.
Ich bin aber nun mal ueberhaupt und gerade Eben, Nicht "Dieses Deutschland"!!!!! und wenn ich mich auch nur auf sozialdemokratisch, grundrechtlich, grundgesetzlich/verfassungsmaessig, menschen/voelkerrechtliches beziehe, ist ein zu grosser Teil Deutschlands nicht Ich.
Nicht mein Problem?! ... das Problem Aller!
National als auch 'Ansonsten ....
Grusel
Jake
Das ist die alte Frage, lieber Jake, die Albrecht Müller geprägt hat: "Dumm oder korrupt?" - Ich tendiere letzten Endes dazu, sie mit einem "sowohl, als auch" zu beantworten. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ein Großteil dieser Bande keine detaillierten historischen Kenntnisse über die Geschehnisse der Zeit der Weimarer Republik besitzt - gleichzeitig bin ich mir aber ebenso sicher, dass diese Leute sehr wohl wissen, dass sie immenses Unheil anrichten und ständig an hochexplosiven Pulverfässern zündeln. Wenn ich denen historische Ahnungslosigkeit unterstelle, ist das also keinesfalls eine Entschuldigung oder gar Entlastung ihrer Taten.
Der Hass, den Du ansprichst, muss allerdings genauer differenziert werden - denn ein "allgemeiner Hass auf alle Deutschen", wie er zur Zeit in einigen europäischen Mainstreammedien formuliert wird, ist ja genauso strunzdämlich und falsch wie die Hetzkampagnen der BLÖD-"Zeitung" gegen "die Griechen" oder "die Spanier". Man kann die deutsche Regierung für ihr Handeln hassen, vielleicht kann man auch noch diejenigen, die diese Regierung gewählt haben bzw. ihr durch Wahlboykott ins Amt verholfen haben, scharf kritisieren - aber viele andere Menschen in diesem Land haben damit schlichtweg nichts zu tun. "Die Deutschen" gibt es ebensowenig wie "die Griechen". Ich jedenfalls schäme mich in Grund und Boden für diese kriminelle Bande, die das Sagen hat - und das teile ich auch jedem mit, der diese dumme Verallgemeinerung benutzt und mich allein deshalb kritisieren möchte, weil Merkel & Co. äußerst Übles anrichten und die SPD und die Grünen als Opposition total versagen.
Liebe Grüße
Charlie
Mich machen diese Parallelen - von denen ich in diesem Ausmaß tatsächlich bislang nicht so genaue Kenntnis hatte - fast sprachlos. Umso wichtiger, dass du sie hier sammelst.
Für mich war das in diesen Details auch neu. Man müsste sich einmal die Arbeit machen, auch andere Publikationen aus dieser Zeit durchzusehen ... online verfügbar sind so einige. Eine erste Übersicht findet sich hier (es gibt allerdings noch weitere Digitalarchive anderer Universitäten).
"Eigentlich könnte man auch gleich zum nächsten Schritt springen."
--> Bloß nicht, ich will das nicht erleben müssen was damals passiert ist!! Gibts denn nirgendwo n Alarm-Button, einen Not-Stop um diesen Zug anzuhalten?
Da verlieren wir uns mal wieder und diesmal komplett.
"... - denn ein "allgemeiner Hass auf alle Deutschen", wie er zur Zeit in einigen europäischen Mainstreammedien formuliert wird, ist ja genauso strunzdämlich und falsch wie die Hetzkampagnen der BLÖD-"Zeitung" gegen "die Griechen" oder "die Spanier"."
Das ist doch Heute, wie auch schon immer die ueberhaupt eigentliche Absicht!
So strunzdämlich und falsch dies auch immer ist und war, so wird das Spiel nun mal gespielt: 'Scheiss-- Deutsche/Tuerken/Griechen/Amis/Iraner/Israel/Russen/Chinesen/Russen*/Muslime'etc./Englander/Franzosen/Latinos/Mexicaner/Inianer'Indios'Nigger'etc. ../ Weisshauete/Systeme/Religion/Tradition/Kultur/ ....
Wie soll ichs denn nennen ... historisch bewaehrt und weiterhin global ausweitend funktionierend kreuz&quer kollektivierende Verunglimpfungen!
Eine zunehmend ansehnliche Masse, weis sich wegen Nichts in Grund und Boden zu schämen. Man muss nicht unbedingt dumm sein um indoktriniert zu werden.
Da gehts ausschliesslich um die Watt-Zahlen.
Auf deine Aversion zum Wahlboykott komm ich spaeter noch zum sprechen: "Ein Wahlboykott oder die Abgabe eines ungültigen Wahlzettels ist so ziemlich das Dümmste, was man in diesem System überhaupt tun kann."
http://narrenschiffsbruecke.blogspot.com/2012/02/was-im-kapitalismus-normal-ist.html
Wirklich?
Gruss
Jake
Lieber Jake,
und wenn das "Spiel" auch noch so gerne von den Medien gespielt wird, muss man es ja noch lange nicht mitspielen. Es bleibt dabei: "Die Deutschen" gibt es ebensowenig wie "die Griechen", "die Amerikaner" oder "die Blonden". Wer sich solcher Verallgemeinerungen bedient, disqualifiziert sich selbst. Und es ist sinnvoll, diejenigen, die trotzdem solche dummen Verallgemeinerungen benutzen, darauf hinzuweisen.
Liebe Grüße
Charlie
@Jakebaby:
Ich hab dich nicht so ganz verstanden, was meinst du denn genau? Was Charlie oben sagt ist doch eigentlich nur daß die Rezepte für die Krise heute genau dem entsprechen was auch damals zur Anwendung kam. Und daß das natürlich auch heute zum Scheitern verurteilt ist. Das kann man in verschiedensten Blogs und Artikeln nachlesen, z.B. auch hier:
http://diepresse.com/home/spectrum/zeichenderzeit/729548/Vorwaerts-in-die-1930er?_vl_backlink=/home/spectrum/zeichenderzeit/index.do
Mich würde auch interessieren was du an nem Wahlboykott gut findest?
Ohh Potchen, wo soll ich denn jetzt anfangen.
Ich moechte mich nicht fuer meinem umfangreichen Pessimismus entschuldigen.
Da ist mir irgendwie seit meiner Geburt, meine uebelst negative Blutgruppe unverzueglich ins Gemuet geschlagen, wofuer es eigentlich nie einen Grund gab, da es mir bis Heute immer recht gut ging.
Gerade deswegen fragte man mich seit meiner Kindheit und bis heute, warum ich denn eigentlich nicht gluecklicher, zufriedener, .. positiver sein koenne. .... Keine Ahnung.?
Gerade weil ich ja als PartyMonster bekannt war, wobei ich zB. zwischen '77&'82 rund 3,5 Stunden zum schlafen kam :).... und auch Jahre danach zu den 'Letzten gehoerte ...
Nachtraeglich betrachtet, war das aber nur eine exzessive, immer wieder zeitlich begrenzte Flucht aus dem Bewusstsein umfangreich realnegativer Entwicklungen.
Natuerlich stehe ich als Individuum zu meinen Meinungen, Einstellungen, Prinzipien, Ueberzeugungen/Instinkten, .... welche aber in keinster Weise den allumfassend'negativen Entwicklungen entspechen.
Das muss, darf und kann ich nicht akzeptieren, .. aber realisieren muss ich Es.
Ich habe rein gar nichts gegen Charlies, etwas mehr positiv'hoffnungsvollen, Interpretationen einzuwenden! ... und die Windmuehlen sind ihm offensichtlich auch bewusst.
Er stellt aber die Systemfrage innerhalb dieses politischparlamentarischen Systems.
Ich stelle, anhand jeglichst nichtvorhandener Alternativen, genau dieses, sogenannt politische, System in Frage.
OK, nochmal:
"Die Deutschen" gibt es ebensowenig wie "die Griechen", "die Amerikaner" oder "die Blonden". Wer sich solcher Verallgemeinerungen bedient, disqualifiziert sich selbst. Und es ist sinnvoll, diejenigen, die trotzdem solche dummen Verallgemeinerungen benutzen, darauf hinzuweisen."
Falsch, die gibt es(erfolgreich indoktriniert), wie auch all die Anderen, die ich zuvor auffuehrte!
Ich bin schon seit dem Putsch-'82 Nichtwaehler und solltest du, in dem bisherigen als auch jetzigen Sauladen eine auch nur halbwegs ausschlaggebendpossitive promillemaessige Alternative zur Hand haben, waere ich durchaus gewillt zu kooperieren.
Hast du aber nicht auch nur im Geringsten!!
Und fragst du nach Loesungen beim Proletariat? ... das existiert nicht. Sowenig wie ich.
Gruss
Jake
Lieber Jake,
für Pessimismus muss sich niemand entschuldigen - es gibt ja genügend Gründe dafür, äußerst pessimistisch zu sein. Ich bin's selber zu einem großen Teil ja auch. - Trotzdem glaube ich nach wie vor, dass die einzige Möglichkeit für eine vielleicht erfolgreiche Gegenwehr in der parlamentarischen Demokratie liegt - eben weil mir auch nach langem Nachdenken, Diskutieren, Lesen und erneutem Nachdenken keine einzige Alternative einfällt, die einigermaßen sinnvoll (und gewaltfrei) ist.
In den USA mag das anders sein, denn da gibt es meines Wissens keine politische Partei, die wählbar ist. In Deutschland haben wir diese Möglichkeit aber noch - man sollte anderen Parteien einfach die Chance geben, es besser (ganz anders) zu machen. Eine Vorverurteilung bringt da doch nichts. Und wenn man seine Stimme der Linken oder den Piraten nicht geben will, ist es immer noch besser, dann die Tierschutzpartei, die MLPD oder irgendeine andere Kleinpartei zu wählen, die nicht dem rechten Lager zuzuordnen ist.
Wie gesagt, in den USA ist das anders - würde ich dort leben, wäre ich vermutlich auch ein Nichtwähler. Zwischen Pest und Cholera zu wählen, macht keinen Sinn.
Ich habe keine große Hoffnung, dass auf diese Weise tatsächlich ein Systemwechsel herbeigeführt werden kann - aber es ist die einzige Hoffnung. Dieser Hoffnung stehen meine deutlich größeren Befürchtungen gegenüber, die Du ja schon kennst - ich schreibe sie ja ständig hier auf.
Liebe Grüße
Charlie
Wieso streitet Ihr Euch eigentlich? Wenn ich das richtig sehe, seit ihr doch abgesehen von den Wahlen einer Meinung?
Ich bin da ja auch zwiegespalten - Wahlen haben noch nie in der jüngeren Geschichte etwas wirklich Veränderndes bewirkt. Aber eine Alternative weiß ich auch nicht. Also denke ich auch, dass es besser ist, der Linkspartei oder auch einer anderen Partei eine Chance zu geben, anstatt einfach nicht zu wählen, denn das bewirkt ja nun gar nichts.
Mit den USA kann man die Situation hier sowieso nicht vergleichen. Wenn ich mir das ansehe, glaube ich, dass in den USA nur eine richtige Revolution weiterhelfen könnte, die aber vermutlich genauso fern jeder Realität ist wie hierzulande.
Es erscheint doch alles sehr hoffnungslos.
@ Anabelle
Wir streiten uns nicht. Wir versuchen zu Argumentieren. Ja, unsere Meinungen, Einstellungen, Prinzipien sind zumeist auf einer Basis.
Selbst was Zukunfstprognosen angeht, sind wir annaehernd gleich Pessimistisch. .... mit den bekannt 'kleinen Differenzen.
Ehrlicherweise muss ich da Charlie, als auch anderen gleichgesinnten 'Kontrahenten ein vernuenftig'positives Plus zugestehen, da Sie noch abwaegen und kleinere Uebel in Bezug ziehen, wogegen sich nach meinem Blickpunkt Alles weiterhin in Scheisse verwandelt. ... und das wollen wir Alle/inklusive mir doch nun wirklich nicht!!
Aber Jahr fuer Jahr und, da ja inzwischen die Geschwindigkeit staendig extremst zunimmt, Tag fuer Tag, gibt es fuer mich nun kaum bis gar keine positiven Anhaltspunkte meine 'Alles Scheisse'-Einstellung zu kallibrieren.
Und Morgen ist ein neuer Tag.
"If theres a new way,
Ill be the first in line.
But, it better work this time."
Zutreffend:
http://www.youtube.com/watch?v=umeZtszNShk
Gruss
Jake
@ Charlie
Was die gegebene Art unserer Kommunikation angeht, habe ich mal beim Binsenbrenner meine notduerftigen Beduerfnisse beschrieben:
"“direkte Kommunikation” … fuer mich persoenlich einer, wenn nicht der schwerste Verlust an und fuer mich.
Diese elenden Stunden und fuer alle Ewigkeit andauernd keybordrumhackende Sinnlosigkeit um auch nur eine laecherlichst un’missverstande Un’missverstaendlichkeit zu unmissverstehen, … welche ich/man in ein paar wenigen Sekunden mit ebenso wenigen Worten in direkter Kommunikation immer und immer wieder sparen koennte.
Sekunden im Tausch fuer Tage, Wochen, …. Monate, die man wesentlich fruchtbarer auf einen milden Abend zwischen ein paar Bier reduzieren koennte. ……
Ich bin auch ein Fuffziger und vermisse ‘nur etwas, was Andere nicht mal mehr verstehen noch kennen koennen.
Bedauerndes Laecheln und Un’missverstand meines Verlusts…
Kurz, schweigsamer und trauriger wird die Welt …."
Ermuedend ist alles Andere
Gruss
Jake
oder auch dierzuliebe:
"Ein bisschen mehr Friede und weniger Streit,
ein bisschen mehr Güte und weniger Neid,
ein bisschen mehr Wahrheit immerdar,
und viel mehr Hilfe bei Gefahr.
Ein bisschen mehr ‘Wir’ und weniger ‘Ich’,
ein bisschen mehr Kraft, nicht so zimperlich,
und auch mehr Blumen während des Lebens,
Denn auf den Gräbern sind sie vergebens."
.... hab ich grad irgendwo gelesen (wobei ich sicher bin, dass dir, im Gegensatz zu mir, solch Lieblichkeit nicht fremd ist)
Gruss
Jake
Lieber Jake,
danke für die "aufmunternden Worte". :-) Was die direkte Kommunikation betrifft: Auch mir ist die wesentlich lieber, keine Frage. Allerdings trennen mich von den Menschen, die inzwischen hier im Blog mitschreiben oder sich per Mail äußern, größtenteils sehr weite Wege - und der zweitweiteste davon dürfte der Weg zu Dir sein. Da ist das nicht so einfach, sich mal einfach auf ein Bierchen zu treffen.
Insofern schätze ich es doch sehr, dass es zumindest die Möglichkeit gibt, per Internet zu kommunizieren. Und Deine - meistens ziemlich radikalen - Beiträge hier schätze ich ja auch nicht minder.
Der schlimmste Gedanke von allen bleibt für mich aber der, dass meine und alle anderen Kinder in dieser zusammenstürzenden Welt leben müssen - auch wenn es mich schon lange nicht mehr gibt und ich das nicht mehr mitansehen muss. Deshalb werde ich (noch) nicht müde, diese korrupte, geld- und machtgeile Bande zu bekämpfen.
Liebe Grüße
Charlie
Da frage ich mich aber: Wenn Du alles so pessimistisch siehst (was ich übrigens auch tue) und keine Lösungsmöglichkeiten siehst - wie kannst Du damit leben?
Ich frage mich das selber auch oft und als Antwort habe ich dann nur ein Schulterzucken und den Kommentar: "Irgendwie ist es bislang immer weitergegangen". Das ist dürftig, ich weiß. Aber wenn ich wirklich überhaupt keine Hoffnung mehr hätte, müsste ich mich konsequenter Weise umnringen. Das will ich aber nicht. Wie löst Du dieses Problem?
Ich kann im Rahmen meiner Arbeit (ich bin Lehrerin) noch immer darauf hinarbeiten, dass die Kids ihre Welt verstehen - und das tu ich auch gewissenhaft. Wer - wenn nicht die Jugend - sollte etwas an dieser schlimmen Welt verändern?
Dazu ein Stueck vom Cat.
http://www.youtube.com/watch?v=UdpF88M9Vcc&feature=related
Ein schönes altes Lied ... so viel "Weichherzigkeit" hätte ich Dir gar nicht zugetraut. ;-) So kann man sich irren. Und schön gesungen noch dazu ... :-)
Trotz meiner fruehen Tendenzen zu Hard-Rock ..& haerter, hat mich Cat Stevens in den 70ern und bis heute peinlich lieblichst beruehrt. (Stimme&Ausdruck/"Weichherzigkeit" zwangen mich unweigerlich zum Mitsingen.
Jethro Tull(Cats basisch stimmbaendlich'audrucksvoller Zwilling) hatte es mir auch angetan.
Dazwischen kamen UFO, Mothers Finest(eines der genialsten Life-Albums), Deep Purple, Pink Floyd, Uriah Heep, BTO, EL&P, ... Lucio Battisti?, James Brown, Barry White?, Bob Marley, Supermax?, Black Sabbath, Scorpions, Dio, Genesis, Ten Years After/Later ... unzaehlig Andere, .. und ein paar wenige Jahre spaeter, Slayer, Morbid Angel, Sinister, Sepultura, Holy Moses, Anthrax, Megadeath, Kreator, Overkill, Metal Church, ... unzaehlig Andere ....
Gut, dass, im Gegensatz zu meinem Kurzzeitgedachtniss, mein Langzeit noch funktioniert.
Da bleibt insgesamt, wenn auch noch so kontrovers, alles beisammen.
Es gibt aber auch einige, sogenannte Musikrichtungen, welche ich absolut nicht ausstehen kann. (wenn, fuer mich, die Muse auf der Strecke bleibt) ok, Geschmaecker sind verschieden ... gut oder schlecht :-)
Je nach Geschmack hab ich aber immer noch die Wahl!!
Politisch gesehen, absolut NOT! ...
""If theres a new way,
I'll be the first in line. ... ?
Gruss
Jake
@ Anabelle
Sorry fuer die Verspaetung..
"Aber wenn ich wirklich überhaupt keine Hoffnung mehr hätte, müsste ich mich konsequenter Weise umbringen."
Ich sehe das, unter Anderem, auf leicht humoristisch aber dennoch reale Weise wie zB. Woody Allen: "Ich fuehlte mich wesentlich besser, nachdem ich Hoffnung aufgab"
Es ist ja nicht nur so, dass so viele Menschen denen es schlecht geht auf Besserung hoffen, sondern vor allem auch, dass noch so viele Menschen, denen es noch 'besser geht, nur darauf hoffen, dass es nicht schlechter wird.
Somit 'hoffen nur' fast ausschliesslich alle Menschen auf ein und das Selbe. BESSER ... werden/bleiben.
Wuerden all diese Menschen, anhand heutiger, als auch schon immer, haesslichster Entwicklungen erkennnen, dass (nur) hoffen, nichts aendert, waere eine Verbesserung eher in Sicht.
Nicht ganz passend aber dennoch: "Sollten sich Menschen nicht vor ihren Regierungen/etc. fuerchten muessen, sondern umgekehrt"
Wenn sich Keiner mehr vor dem Anderen fuerchten muss ist die Welt in Ordnung.
Gruss
Jake
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