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(Korn: "Another Brick In The Wall (parts 1-3) / Goodbye Cruel World", Live-Cover, New York 2010)
(1)
Daddy's flown across the ocean,
Leaving just a memory.
A snapshot in the family album -
Daddy, what else did you leave for me?
Daddy, what d'ya leave behind for me?
All in all it was just a brick in the wall.
All in all it was all just bricks in the wall.
(2)
We don't need no education,
We don't need no thought control.
No dark sarcasm in the classroom -
Teacher - leave them kids alone!
Hey, teachers - leave them kids alone!
All in all it's just another brick in the wall.
All in all you're just another brick in the wall.
(3)
I don't need no arms around me,
And I dont need no drugs to calm me.
I have seen the writing on the wall,
Don't think I need anything at all!
No! Don't think I'll need anything at all!
All in all it was all just bricks in the wall.
All in all you were all just bricks in the wall.
---
Goodbye, cruel world,
I'm leaving you today.
Goodbye, Goodbye, Goodbye.
Goodbye, all you people,
There's nothing you can say
To make me change my mind.
Goodbye.
Anmerkung: Diese vielleicht ehrlichste und eindrücklichste Hommage an das grandiose Werk "The Wall" von Roger Waters ist ein gelungener Ausklang für dieses verkommene Jahr 2013, dem ein noch verkommeneres Jahr folgen wird - dessen dürfen wir gewiss sein. Und auch 2014 werden wir hautnah erleben dürfen, wie weitere Steine für die Mauern zwischen Menschen gesucht, gefunden und zementiert werden - und alles, wie immer, im Namen der Geld-"Elite", die uns alle ausplündert, ohne dass es die Mehrheit bemerkt.
Eine Umarmung für alle MitleserInnen dieses Blogs - und ein riesengroßes Danke.
- Fast 2.000.000.000.000 Euro / Deutsche haben mehr Geld in der Tasche. - (Weiterlesen)
- Kräftiger Anstieg / Lebensmittel werden schneller teurer / Verbraucher müssen für Nahrungsmittel immer tiefer in die Tasche greifen. Dabei steigen die Preise seit einiger Zeit schneller als die allgemeine Inflation. - (Weiterlesen)
- Nicht verführen lassen / Wie Verbraucher die Schuldenfalle umgehen [können]. - (Weiterlesen)
Anmerkung: Diese drei Schlagzeilen samt angehängten Texten waren an ein und demselben Tag (3. Dezember) auf n-tv zu lesen - die schon oft beschworene kognitive Dissonanz der verantwortlichen Redakteure nimmt offenbar immer verhängnisvollere Ausmaße an. Die Bildunterschrift aus dem ersten verlinkten Text, in dem die sagenhaften, mythenumwobenen zwei Billionen Euro gefeiert werden, welche "die Deutschen" im vergangenen Jahr angehäuft hätten, treibt das absurde Kaperletheater auf den Gipfel: "Volle Einkaufstaschen: 2014 könnte das öfter passieren, die Kaufkraft der Deutschen soll laut GfK steigen", heißt es dort völlig ironiefrei.
Eigentlich muss ich zu diesem Irrsinn nicht mehr viel schreiben - einerseits habe ich das bereits des Öfteren getan, andererseits führt n-tv sich mit dieser Ballung widersprüchlichen Unsinns selbst ad absurdum. Trotzdem müssen wir angesichts der fortdauernden Propaganda immer wieder die eigentlich alberne Frage stellen: Wo sind die unermesslichen Reichtümer denn nun geblieben, von denen uns die Propagandamedien in schöner Regelmäßigkeit immer wieder erzählen? Zwei Billionen Euro sind sogar für "elitäre" Kreise keine Portokasse mehr - wo also befindet sich diese Beute aus den globalen Raubzügen? Die Antwort ist so simpel wie sie widerlich ist: Natürlich in den Geldspeichern der "Elite" - wo denn auch sonst. "Die Deutschen" haben nichts davon - ganz im Gegenteil, denn sie gehören wie die übergroße Mehrheit aller Menschen auf diesem verkommenen Planeten zu den Ausgeplünderten, nicht zu den "Gewinnern". Leider bemerken die meisten Menschen in diesem Land das aber gar nicht, sondern gieren und geifern statt dessen nach ein paar weiteren Krumen vom reich gedeckten Luxus-Tisch der "Elite" und neiden gleichzeitig ärmeren Menschen die noch kleineren Krumen bis aufs Blut.
Und so wird das perfide kapitalistisch-propagandistische Spiel auch 2014 weitergehen - wir werden wiederum alle paar Wochen die nordkoreaesken Jubelmeldungen lesen dürfen, dass "die Deutschen" weitere unermessliche Schätze angehäuft haben und im Reichtum förmlich zu ertrinken drohen, während die Not der Menschen im Land immer größer, immer existenzieller wird und die Armut auch die "Mittelschicht" aufzufressen beginnt. In einem Jahr könnten die Schlagzeilen von n-tv dann vielleicht so ausfallen:
- Die Deutschen sind Finanz-Weltmeister - nirgends gibt es mehr Reichtum als in unserer schönen Heimat.
- Obdachlosen-Zeltstädte vor den Toren Hamburgs und Münchens von der Polizei zwangsgeräumt - CDU/CSU fordern die Errichtung von Umerziehungslagern für Sozialschmarotzer in dünn besiedelten Gebieten Ostdeutschlands. SPD und Grüne signalisieren Zustimmung, wenn dafür ein jährlicher "Veggie-Day" und ein flächendeckender Mindestlohn von 1,37 Euro eingeführt wird.
- So entkommen Sie dem Hungertod: n-tv veröffentlicht exklusiv Gourmetrezepte / Schmack- und Nahrhaftes aus der Mülltonne.
---
Nu eben!
"Das sind ja Fantasiepreise!" - "Na, wir gehören doch zum Volk der Dichter und Denker."
(Zeichnung von Erich Schilling [1885-1945], in "Simplicissimus", Heft 9 vom 28.05.1918)
(Wolfsheim: "Kein Weg zurück", aus dem Album "Casting Shadows", 2003)
Es geht kein Weg zurück ...
Weißt du noch wie's war,
Kinderzeit, wunderbar
Die Welt ist bunt und schön.
Bis du irgendwann begreifst,
dass nicht jeder Abschied heißt:
Es gibt auch ein Wiederseh'n.
Immer vorwärts, Schritt um Schritt,
es geht kein Weg zurück.
Was jetzt ist, wird nie mehr ungescheh'n.
Die Zeit läuft uns davon,
was getan ist, ist getan,
was jetzt ist, wird nie mehr so gescheh'n.
Es geht kein Weg zurück ...
Ein Wort zuviel im Zorn gesagt,
ein Schritt zu weit nach vorn gewagt,
schon ist es vorbei.
Was auch immer jetzt getan,
was ich gesagt hab', ist gesagt,
und was wie ewig schien ist schon Vergangenheit.
Immer vorwärts, Schritt um Schritt,
es geht kein Weg zurück.
Was jetzt ist, wird nie mehr ungescheh'n.
Die Zeit läuft uns davon,
was getan ist, ist getan,
was jetzt ist, wird nie mehr so gescheh'n.
Ach, und könnt' ich doch nur ein einz'ges Mal
die Uhren rückwärts dreh'n!
Denn wieviel von dem,
was ich heute weiß,
hätt' ich lieber nie geseh'n.
Es geht kein Weg zurück ...
Dein Leben dreht sich nur im Kreis,
so voll von weggeworf'ner Zeit.
Deine Träume schiebst du endlos vor dir her.
Du willst noch leben, irgendwann,
doch wenn nicht heute, wann denn dann?
Denn irgendwann ist auch ein Traum zu lange her.
Immer vorwärts, Schritt um Schritt,
es geht kein Weg zurück.
Was jetzt ist, wird nie mehr ungescheh'n.
Die Zeit läuft uns davon,
was getan ist, ist getan,
was jetzt ist, wird nie mehr so gescheh'n.
Ach, und könnt' ich doch nur ein einz'ges Mal
die Uhren rückwärts dreh'n!
Denn wieviel von dem,
was ich heute weiß,
hätt' ich lieber nie geseh'n.
Anmerkung: Ohne.
In den 70ern sprachen viele Linke spöttisch vom Baader-Meinhof-Wagen. BMW ist für sie das Großkapital, also der Feind. Der frühere grüne Außenminister Joschka Fischer nimmt das heute nicht mehr so genau. Das beweist ein ungewöhnlicher Werbe-Clip.
(Weiterlesen)
Anmerkung: Dieser irrwitzige n-tv-Text, der absatzweise selbst zum perfiden Hochglanzwerbetext für den BMW-Konzern mutiert, ist ebenso lächerlich wie die zitierten "kritischen" Reaktionen einiger Grüner, deren Partei in Hessen gerade zur räudigen CDU ins verkeimte Bett gestiegen ist und auch ansonsten nirgends durch kritische, alternative, gar "linke" Ansätze auffällt. Fischer tut genau dasselbe, was so viele seiner ehemaligen KollegInnen der SPD und der Grünen auch getan haben und weiterhin fleißig tun: Er kriecht der "Elite" in den schmierigen Enddarm, um Geld zu scheffeln. Schröder, Riester, Clement, Schlauch und so viele andere tun seit geraumer Zeit exakt dasselbe, werden dafür aber nicht medial an den (Schein-)Pranger gestellt.
Das schmälert zwar die Niedertracht und Habgier Fischers nicht, wirft aber einmal mehr ein bezeichnendes Licht auf die Propagandamedien. Schröders korruptes Verhalten ist keinen Medienbericht wert - Fischer kann dasselbe allerdings immer noch nicht tun, ohne dass zumindest mediale Scheinkritik geübt wird. Über die CDU und natürlich die FDP muss ich in diesem Zusammenhang gar nicht weiter nachdenken - da ist es für diese Medien (und wohl auch für die Mehrheit der Bevölkerung) ohnehin sonnenklar, dass es sich mehrheitlich um korruptes, käufliches Gesindel handelt, das sich nach dem Ende der "politischen Karriere" die wohlverdiente Bezahlung bei der "Elite" abholt.
Es ist ein essenzieller Bestandteil des stets erzählten Medienmärchens von der Demokratie, gebetsmühlenartig ohne Unterlass zu wiederholen, dass SPD und Grüne "Linke" seien. Die Propagandisten bzw. abhängigen Lohnschreiberlinge in den Redaktionen werden diesen grotesken Stumpfsinn sicher auch dann noch verbreiten, wenn die rot-grün-gelbe Regierung im Jahre 2024 die ersten "Wohn- und Umerziehungscamps" für Arbeitslose und andere sozialschmarotzende Volksfeinde von irgendwelchen Konzernen planen und erbauen lässt. Mit anderen Worten: Damit die Demokratiesimulation auch weiterhin reibungslos funktioniert, bleiben SPD und Grüne im medialen Märchen "Linke" bis in alle Ewigkeit - ganz egal, wessen Interessen diese Parteien klar erkennbar und unmissverständlich tatsächlich vertreten. Deswegen muss über Fischers Engagement für BMW heute scheinkritisch berichtet werden - und diesen Anlass nutzt man redaktionsseitig dann gleich effizient aus, um das holde BMW-Produkt mit salbungsvollen Sätzen wie den folgenden in den höchsten Tönen zu bewerben: "BMW ist der einzige deutsche Hersteller, der ein völlig eigenständiges Elektroauto auf den Markt bringt. Sechs Jahre Arbeit haben die Münchner in dieses Projekt gesteckt und geschätzte drei Milliarden Euro für ihre 'elektrische Revolution' investiert." - Potzblitz, was wären wir nur ohne die mutigen Revolutionäre von BMW!
Und so wird auch Fischer gleich wieder von aller Schuld reingewaschen, ohne dass der Text das explizit benennen muss - schließlich bewirbt er ja etwas "Gutes". Dass hinter BMW mit den Quandts eine der reichsten Familien Deutschlands steht, die schon zur Terrorzeit der Nazis mit Zwangsarbeit und Faschismus den Grundstock für ihr heutiges groteskes Supervermögen gelegt hat, kommt in diesem Narrativ nie vor.
Ob nun Quandt, Fischer, Schröder, Merkel oder Lindner - dieser ekelhafte kapitalistische Sumpf der raubenden Nutznießer und ihrer getreuer Vasallen kann mit diesen verkommenen Parteien, diesen willfährigen Medienhuren und dieser betäubten, desinformierten und dem lächerlichen Schauspiel der Demokratiesimulation weiterhin blind folgenden Bevölkerung niemals trockengelegt werden. Wenn die politische Korruption so offensichtlich und selbstverständlich ist wie heute, sich aber niemand ernsthaft daran stört und sie vor allem keinerlei strafbewehrten Konsequenzen hat, ist die Endphase des maroden Systems unverkennbar eingeläutet. So wiederholt sich die böse Geschichte zyklisch immerfort.
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"Aus der Partei hab' ich rausgemusst wegen meiner dicken Taschen, und zu meiner Haustür komm' ich nicht mehr rein."
(Zeichnung von Thomas Theodor Heine [1867-1948], in "Simplicissimus", Heft 49 [Sondernummer "Korruption"] vom 02.03.1925)
(The Enid: "One And The Many", aus dem Album "Invicta", 2012)
Anmerkung: Die engelgleiche Stimme, die ihr hört, gehört einem Mann; die Musik, die ihr vernehmt, stammt nicht von Mendelssohn, Mahler oder Brahms, sondern von Robert John Godfrey, und es spielt auch kein Orchester, sondern nur eine handvoll Musiker, die auf kleinsten Bühnen Platz finden. Seit 40 Jahren veröffentlicht dieser Musikbesessene mit seiner Band einen musikalischen Paukenschlag nach dem anderen, ohne dafür auch nur im Entferntesten die Würdigung erfahren zu haben, die er längst verdiente - jedes einzelne Album dieser Band seit 1973 ist deutlich eigenständig und bietet mehr als genug kreativen Spielraum, den die allermeisten anderen (ernsthaften) Bands während ihrer gesamte Bestehenszeit nicht einmal im Ansatz erreichen. Wenn es einen Komponisten in der Grauzone zwischen Rock- und "E"-Musik gibt, der sich selbst konsequent nicht ständig plagiiert, dann ist es Godfrey. Dessen musikalischer Weg ist offensichtlich auch im Alter von nunmehr 66 Jahren längst nicht zuende.
In dem hier verlinkten Werk aus dem jüngsten Album der Band sind die Parallelen zur religiösen Musik der Romantik offensichtlich - wie alle ernsthaften Komponisten, egal aus welcher Zeit, kopiert Godfrey hier aber nicht bloß, sondern zitiert, variiert, verfremdet und fügt dem Ganzen etwas gänzlich Neues, das es so in publizierter Form gewiss noch nicht gegeben hat, hinzu. Allein der Titel des Stücks legt auch die Vermutung nahe, dass die kirchenmusikalischen Zitate hier dazu dienen, die Absurdität eben jener religiösen Verbrämung aus der Vergangenheit klar und deutlich darzustellen. Leider liegt mir der Text zu diesem Stück nicht vor, so dass ich diese Vermutung nicht verifizieren kann.
Sobald ich auf den zweiten Teil dieses Titels, "the many", schaue, fällt mir aber unwillkürlich ein anderes, wesentlich älteres Stück von The Enid ein, nämlich: "Something Wicked This Way Comes" (aus dem Album "The Spell", 1985). Heute wissen wir längst, welche dunkle, habgierige, kapitalistische Brut Godfrey damals herankriechen sah - oder besser: Wir sollten es wissen, aber leider weiß es die Mehrheit trotzdem bis heute nicht, weil sie entweder zu blöd, zu abgelenkt, zu naiv, zu indoktriniert oder zu faschistoid ist.
Wenn ich einen Soundtrack zum Untergang dieser in die völlige Perversion abgeglittenen Menschheit schreiben müsste, würde ich auch auf vielfältige religiöse Motive und Formen in der Musik zurückgreifen. Glücklicherweise muss ich das aber nicht, sondern darf mich an den kreativen Untergangshymnen anderer Menschen erfreuen. Und das tue ich hier.
Vom Weihnachtsterror an die Grenze zum Amoklauf getrieben, bleibt mir heute nur, Euch etwas Altes, neu Aufgesetztes, politisch Inkorrektes und pädagogisch Wertloses zu empfehlen, das ich ansonsten meide wie die Gesellschaft von Jungliberalen und anderen Schlips-Borg, das dafür aber kostenlos ist: Ein echtes, richtiges, hirnzersetzendes und brutales Ballerspiel für den PC.
Die meisten von Euch dürften es ohnehin schon kennen - alle anderen, die es vielleicht selber noch spielen möchten, seien vor Spoilern gewarnt und sollten im Zweifelsfall nur den Downloadlinks weiter unten folgen und den Rest dieses Textes ignorieren.
Es geht natürlich um Black Mesa, vormals bekannt als Half Life. Das ursprüngliche Spiel ist uralt, aber eine völlig bekloppte Fangemeinde hat es als so genannte "Mod" in die Jetztzeit gerettet: Da hat eine ganze Horde von Menschen jahrelang unentgeltlich daran gearbeitet, die komplette Grafik und das komplette Gameplay an die heutige Zeit anzupassen, so dass sich das Spiel heute nicht grundlegend von regulären, kommerziellen Titeln unterscheidet.
Um es zu spielen, braucht Ihr bloß drei Dinge:
- Einen (kostenlosen) Steam-Account,
- die (kostenlose) "Source-Engine" sowie
- das eigentliche Spiel bzw. die ebenfalls kostenlose "Mod".
Dass sich für Steam eine separate Trash-Mailadresse empfiehlt, muss ich wohl nicht extra erwähnen, oder?
Wie auch immer. Wenn Ihr diese drei Dinge eingerichtet bzw. installiert habt, könnt Ihr loslegen - und auf eine Reise gehen, wie sie weihnachtlicher im (anti-)kapitalistischen Sinne kaum sein könnte. ;-) Das Spiel beginnt sehr opulent und langsam, aber die Intensität und die Schwierigkeit steigern sich im weiteren Verlauf sehr extrem - was auch meinen einzigen Kritikpunkt an dieser "Mod" darstellt. Denn man merkt ungefähr ab der Mitte des Spiels sehr deutlich, dass hier Fans und "Profi"-Spieler am Werke waren, denn für einen ungeübten Spieler und Grobmotoriker wie mich ist es ab diesem Zeitpunkt selbst im leichtesten Milchbubi-Modus fast unmöglich weiterzuspielen - und das betrifft nicht in erster Linie die Baller-Sequenzen, sondern vielmehr die "Jump-and-Run"-Einlagen und die Wegfindung. Immer wenn ich nach dem 20. Versuch an einer bestimmten Stelle dann doch endlich erfolgreich war und dachte: "Hey, schlimmer oder schwieriger wird's nicht mehr werden können, enstspanne dich jetzt mal!" - dann dauerte es maximal 10 Minuten, bis ich wieder in einer noch aussichtsloseren Lage war. Das ist auf Dauer - wie gesagt, erst in der zweiten Hälfte des Spiels - entnervend, denn es gibt keinerlei Hilfen, die man aufrufen kann - wenn man trotzdem weiterkommen will, kann man entweder nur endlos suchen und üben oder auf Cheats zurückgreifen. Aber auch die helfen beim Suchen des richtigen Weges nicht weiter, sie verhindern lediglich, dass man ständig an derselben Stelle wieder den Löffel abgibt.
Das Spiel ist natürlich so konzipiert, dass der Spieler an vielen Stellen fast zwangsläufig zunächst in sein Verderben laufen muss und erst dadurch lernt, wie er dort überleben kann. Aber diese Häufung in der zweiten Spielhälfte ist dann doch sehr extrem.
Dennoch macht das Spiel - zumindest bis zu diesem Punkt - einen Heidenspaß, denn es stellt sich recht schnell heraus, dass es eben doch viel mehr als ein stupides Ballerspiel ist und zudem eine recht durchdachte Story hat, die - der Fangemeinde sei Dank - in einer Grafik daherkommt, die sich vor der kommerziellen Konkurrenz wahrlich nicht zu verstecken braucht.
Es versteht sich von selbst, dass in diesem Spiel ein Konzern, deren kommerziell "forschende Wissenschaftler" und natürlich die staatlichen Soldaten die "Bösen" sind - und selbstredend spielt auch ein gewisser Schlips-Borg eine tragende Rolle, der - wie sollte es auch anders sein - die böse elitäre Bande, die hinter der ganzen Katastrophe steckt, repräsentiert.
Seit ich mir an Black Mesa die Zähne ausgebissen habe, sehe ich jedenfalls Metalltüren, Metallleitern, Luftschächte, menschenleere Bürokomplexe und überhaupt finstere Industrie- und Militäranlagen mit ganz anderen Augen - und ertappe mich unwillkürlich dabei, wie ich bei einem solchen Anblick unverzüglich mein Brecheisen oder eine dicke Wumme aus der Tasche ziehen will ...
Das ist großes Popcorn-Kino zur Weihnachtszeit: Dumpf, brutal, ekelhaft - und trotzdem so kreativ, herausfordernd und betörend. Die dämlichen Hollywood-Schinken des Kriegs- und Gewaltgenres, die auch dieses Jahr an Weihnachten wieder zuhauf im Verblödungs-TV gesendet werden, können da nicht einmal am Latrinenunterrand mithalten. Ich war, bin und bleibe Pazifist, aber in dieser virtuellen Spielewelt habe ich alle Hemmungen abgelegt und endlich mal wieder die alten Spiele der Kindheit wiederholt: "Boom, boom, bang, bang - lie down, you're dead!" Und wen ich mir dabei mit infantiler Freude vorgestellt habe ... das wollt Ihr wirklich nicht wissen.
Ein fröhliches Konsumterrorfest Euch allen.
Es gibt kein Thema von gleich lebenswichtiger Bedeutung für das Wohl der Gesellschaft, das so wenig von allen Klassen und unter allen Bedingungen verstanden würde, wie das Eigentum, und infolgedessen wird nun das Eigentum zusammen mit der Religion und der Konvenienzehe dazu benutzt, die Menschheit ihrer Humanität zu berauben, aus den Menschen Dämonen und die Erde zu einem Pandämonium zu machen. / Das Elend der menschlichen Rasse wird im gleichen Verhältnis wachsen wie die menschlichen Wesen in einen Zustand der Ungleichheit beim Erwerb von Reichtum oder Wissen versetzt werden. Alle Einrichtungen, die das Anwachsen solcher Ungleichheiten unterstützen, sind auf falschen Prinzipien errichtet und müssen, wenn sie fortdauern und ausgedehnt werden, zu jeder Art von Vergehen und Elend führen. Sie müssen öffentlichen und privaten Frevel und Unglück verewigen, bis die Vernunft alle die unter dem Übel Leidenden erwecken wird, um durch Vernunft oder durch Gewalt jedes Überbleibsel dieser Hydra des menschlichen Elends zu zerstören.
(Robert Owen [1771-1851]: "Über das Eigentum" [1835], in: "Das soziale System", Reclam 1988 - zitiert nach dem "Blättchen")
Anmerkung: Was würde Robert Owen wohl heute, fast 180 Jahre später, zum verkommenen Zustand dieser Welt sagen? Ich bin mir ziemlich sicher, dass er seine Hoffnungen nicht länger auf die "Vernunft" setzen würde, denn die Menschheit hat seitdem eindrucksvoll und nachhaltig bewiesen, dass sie - gerade im größeren Maßstab - zur Vernunft schlichtweg nicht fähig ist. Was im Kleinen vielleicht hin und wieder noch funktioniert, wird von dieser Spezies unverzüglich pervertiert und ad absurdum geführt, sobald der engste Familien- oder Freundeskreis verlassen wird.
Solche Binsenweisheiten, wie sie Owen noch vor Marx formuliert hat, klingen heute noch revolutionärer und utopischer als damals - ganz besonders natürlich, wie immer, in den Ohren der marktradikalen Schlips-Borg und Eigennutzmehrer in der Politik, den Medien und der Wirtschaft. Allein dies sagt schon genug darüber aus, welche unheilvolle Entwicklung in der Welt seit 1835 stattgefunden hat. Das von Owen prognostizierte "Pandämonium" ist unsere reale neoliberale Glitzerwelt der völligen Perversion. Von Vernunft ist nirgends ein Hauch zu erkennen - von Gewalt dafür umso mehr. Allerdings handelt es sich dabei nicht um Gewalt, die zum Ziel hat, eine Veränderung dieser furchtbaren Zustände zum Besseren herbeizuführen (was ich ohnehin für blanken Unsinn halte), sondern um das genaue Gegenteil: Die Perversion soll verfestigt, geradezu für die Ewigkeit in Stein gemeißelt werden.
Herr Owen müsste sich angesichts dieser Faktenlage heute unverzüglich selbst entleiben, wenn er nicht auf der Stelle irrsinnig werden wollte.
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"Tja - große Gewinne erfordern kleine Opfer!"
(Zeichnung von Karl Arnold [1883-1953], in "Simplicissimus", Heft 7 vom 12.05.1920)
Die Zweifel wachsen / Behinderte und nichtbehinderte Schüler sollen gemeinsam unterrichtet werden. Die Landesregierung führt diese Bildungsreform ab 2014 schrittweise ein. Doch eine am Dienstag veröffentlichte Umfrage zeigt: Die Skepsis in der Bevölkerung wächst - vor allem bei Rot-Grün-Wählern. / (...) Befragt wurden 505 NRW-Bürger [Hervorhebung von mir].
(Weiterlesen)
Anmerkung: Den oben verlinkten Text sollten nur Hartgesottene lesen - ich habe mir bei der Lektüre die Stirn blutig schlagen müssen vor lauter Verzweiflung über so viel geballte Dämlichkeit. Da befragen sie 505 von insgesamt mehr als 17.500.000 Menschen in NRW, konstruieren aus deren Antworten auf vermutlich tendenziös gestellte Fragen eine "repräsentative Umfrage", stellen sogar fest, dass die "Zustimmung" zum Thema XY um "12 Prozentpunkte gesunken" sei - und folgern daraus messerscharf eine "wachsende Skepsis" in der Bevölkerung.
Anschließend wird brav ein seriöser journalistischer Text aus diesem Bullshit gemacht - und selbstverständlich springt die politische Bande sogleich geifernd auf die durchs Dorf getriebene Sau auf und überbietet sich gegenseitig in vollmundigen Verbalkotzereien wie diesen: "Die CDU sieht in der Umfrage einen 'Schlag ins Gesicht der Schulministerin'. Unter Rot-Grün verliere die Bevölkerung 'das Vertrauen in eine gute und verlässliche Umsetzung der Inklusion', sagte der CDU-Bildungsexperte Klaus Kaiser."
Ich habe dieses Beispiel willkürlich gewählt - das Thema, um das es in der besagten "Umfrage" geht, ist in diesem Zusammenhang gar nicht von Belang. Mithilfe solcher "Umfrage"-Tricksereien wurden und werden schließlich immer wieder Manipulationsversuche in allen möglichen Bereichen gestartet, die letzten Endes stets nur als Stichwortgeber für die laut in Mikrofone geplärrten politischen Begleitsermone fungieren. Eigentlich müsste es jedem Menschen sofort einleuchten, dass 505 von 17,5 Millionen Stimmen (das sind weniger als 0,003 Prozent) niemals "repräsentativ" sein können - ganz egal, wie man das auch anstellen mag. Trotzdem wird dieses Märchen immer und immer wieder in allen Mainstreammedien erzählt - und zwar ausführlich, hoch- oder eher pseudo-seriös aufbereitet und in einem quasi "wissenschaftlichen" Ton, der nicht einmal den Hauch eines Zweifels erahnen lässt.
Nebenbei erfahren wir an diesem Beispiel auch, worum es auch hier letztlich - wie immer - geht: Nämlich um Geld. Worum auch sonst. Geld ist das einzige Thema, das diese Bande interessiert - ganz besonders dann, wenn es darum geht, die Kohle nicht wie gewohnt sich selbst zuzuschustern bzw. der "Elite" in den widerwärtig stinkenden Rachen zu schmeißen.
Keine Betrügerei, kein billiger Hütchenspielertrick, keine Lüge ist der neoliberalen Bande zu dämlich, um ihre niederträchtigen Ziele zu erreichen - und die "vierte Gewalt" spielt das üble Spiel weitgehend widerspruchs- und kritiklos mit und beteiligt sich willfährig an der Propagandaveranstaltung. Und weil die Bande es so schön findet, habe ich auch eine sinnlose "repräsentative Umfrage" gestartet, auch wenn ich vermute, dass sich an diesem Quatsch fast niemand beteiligen wird.
Der Kapitalismus ist ...
(Mercenary: "My World Is Ending", aus dem Album "The Hours That Remain", 2006)
Take all that I believe in
Give it a simple name
Reveal all my secrets
And drown me in the shame
And I will re-define
The questions of the night
And I will purify
Forgiveness and the light
It's falling into place
In clear perspective
My deepest tragedy
My world is ending
Don't ever speak to me
To find your salvation
I know it's hard to be
And exist in culmination
I'll take your soul away
Destroy it and molest you
And I will set you free
Don't give your heart to me
It's falling into place
In clear perspective
My deepest tragedy
The world is ending
So now you speak to me
In perfect silence
Don't take my soul away
My world is ending
My world is ending
My world descending
Anmerkung: Wenn schon totale Depression - dann aber wenigstens laut, schnell und hart. Und wenn ich "laut" schreibe, dann meine ich sehr, sehr laut. ;-) Meine Nachbarn kennen diesen Song alle auswendig. Auch wenn sie ihn nicht verstehen (wollen) und ihn vermutlich abgrundtief hassen.
(...) Nicht nur der Kommunismus war böse, Herr Gauck. Auch der Neoliberalismus ist böse. Aber es lässt sich besser an ihm verdienen.
(Weiterlesen)
Anmerkung: Ich möchte gern den Fokus auf ein wichtiges Detail lenken. Wenn Konstantin schreibt: "Nicht nur der Kommunismus war böse, Herr Gauck" - was bitte meint er damit? Gab es irgendwo und irgendwann in der Menschheitsgeschichte eine Staatsform, die diesen Namen zu Recht getragen hat? Meint er gar die ehemalige DDR oder die UdSSR, die ja schon vom Namen her gar nicht beansprucht haben, "kommunistisch" zu sein? Ich bin reichlich verwirrt, wenn ich so etwas lese - schließlich ist der Kommunismus eine bis heute niemals verwirklichte, rein theoretische soziale und gesellschaftliche Vision.
Ich kann es ja nachvollziehen, wenn Propagandainstrumente wie die westlichen Medien beispielsweise China oder - noch grotesker - Nordkorea noch immer - trotz aller kapitalistischer Gegenbeweise - als "kommunistisch" bezeichnen. Aber jemandem wie Konstantin sollte doch klar sein, dass er sich hier auf brennendem kapitalistischem Propagandagebiet befindet.
Die Systeme unterscheiden sich tatsächlich nicht wesentlich, wenn die allererste und unumstößliche Prämisse lautet, dass die Macht und der Reichtum der kleinen selbsternannten "Elite" das erste und letzlich einzige Ziel allen Handelns ist. Das ist im kapitalistischen Deutschland so, das ist im Rest der "westlichen Welt" so, das ist in Russland so, das ist in China und Nordkorea so, und das war letzlich auch in der DDR so.
Wir können in jedes beliebige Land auf diesem erbärmlichen Planeten schauen und entdecken doch immer wieder nur dasselbe, vom korrupten afrikanischen Kleinstaat über das korrupte Europa bis hin zu den korrupten USA: Eine kleine macht- und geldgeile Minderheit herrscht über die Mehrheit und beutet diese scham- und gewissenlos aus.
Kommunismus wäre bzw. ist der Gegenentwurf zu diesem menschenfeindlichen Horror - allerdings ist er bislang nichts weiter als reine Theorie. Ich finde es reichlich befremdlich, dass Konstantin diesen Begriff dennnoch benutzt, denn er hat diesen Text ja gewiss nicht für die Knautschbacke Gauck geschrieben, dessen begrenzter Intellekt sicherlich nicht ausreicht, um diese Gedanken zu verstehen.
Nicht "Kommunismus" oder "Neoliberalismus" sind böse - sondern das ekelhafte elitäre Denken und Handeln, das gewisse, natürlich sehr kleine Gruppen von Menschen - aus welchen perfiden Gründen auch immer - als "höherwertig" oder "besser" bewertet als andere. Dies steht jedem wie auch immer definierten kommunistischen Gedanken diametral im Wege.
Mehr Armut trotz mehr Beschäftigung / Trotz steigender Beschäftigtenzahlen hat sich die Zahl der von Armut bedrohten Menschen in Deutschland in den vergangenen Jahren erhöht. Das geht aus dem Datenreport 2013 hervor (...).
(Weiterlesen)
Anmerkung: Die Zahlen dieses "Datenreports", die die Tagespropagandashow hier wie immer unreflektiert und vollkommen unkritisch wiedergibt, darf man getrost anzweifeln. Bereits die willkürlich gezogene Grenze, ab wann ein Mensch in Deutschland als arm gilt, ist eine Farce: Laut Tagespropagandashow gilt in dieser Statistik derjenige als arm oder "armutsgefährdet", der "weniger als 980 Euro im Monat zur Verfügung" hat. Dabei ist es offenbar unerheblich, wo in Deutschland und in welchem sozialen Beziehungsgeflecht jemand lebt. Es gibt nicht wenige Menschen in diesem korrupten Land, die mit weitaus weniger Geld monatlich auskommen müssen - beispielsweise alle jene alleinstehenden Hartz-Terror-Opfer, deren Miete unter 606 Euro monatlich liegt. Zum Existieren bleibt diesen Menschen nach Abzug der Miete und unabhängig vom Wohnort überall nur ein lächerlicher Betrag von 374 Euro.
Davon abgesehen ist es schon bezeichnend, dass die Verantwortlichen es trotz aller Versuche erneut nicht hinbekommen haben, die rapide zunehmende und sich verfestigende Armut in Deutschland in ihren geschönten und zurechtgebogenen "Zahlen" (die sich ohnehin auf 2011 beziehen und die fortlaufenden Fehlentwicklungen der letzten beiden Jahre gar nicht berücksichtigen) zu verstecken. Und selbstverständlich wird auch hier keine Beleuchtung der Ursachen vorgenommen - auch wenn es nur marginaler geistiger Leistungen bedarf, um hier einen kausalen Zusammenhang mit stagnierenden und sinkenden Löhnen, einer perversen, krakenartigen Ausweitung des "Niedriglohnsektors", dem zunehmendem Abbau von regulär entlohnten und gesicherten Arbeitsplätzen, dem Hartz-Terror und all den anderen bewusst und gewollt vorgenommenen sozialstaatlichen Zerstörungen der letzten Jahre herzustellen.
Gründe für die explodierende Armut interessieren die Tagespropagandashow aber gar nicht - man berichtet einfach darüber wie über die Lottozahlen oder ein Erdbeben auf der Insel Tuka-Tuka. Es ist eben so - gleichsam gottgegeben. Man fragt "Gott" in diesen Kreisen natürlich nicht nach den Gründen und kritisiert ihn erst recht nicht. Dasselbe gilt für das infantile Märchen vom "Beschäftigungszuwachs" - inzwischen weiß jeder, dass es hier vornehmlich um das wuchernde Krebsgeschwür des Niedrigstlohnes geht. Wenn es funktionstüchtige, zum Widerspruch bereite und fähige Gehirne in der Redaktion gäbe, müsste der Text eigentlich lauten: "Wegen der steigenden Beschäftigtenzahlen gerade im prekären Billigstlohnsektor hat sich die Zahl der von Armut bedrohten Menschen in Deutschland in den vergangenen Jahren erhöht."
Einem weiteren ihrer wesentlichen Ziele ist die neoliberale Bande laut jenem "Datenreport" ebenfalls ein ganzes Stück näher gekommen: "Die mittlere Lebenserwartung von Männern der niedrigen Einkommensgruppe liegt fast elf Jahre unter der von Männern der hohen Einkommensgruppe. Bei Frauen beträgt die Differenz rund acht Jahre." Da können die versammelten Schlips-Borg ordentlich stolz auf sich sein: Der Profit, den das möglichst früh versterbende Gesindel generiert, landet schließlich ohne große Umwege in den prall gefüllten Geldspeichern der "Elite". Kleinvieh macht auch Mist, nicht wahr?
Wollen wir wetten, dass das Merkelmonster und der Gauckler in den berüchtigten Weihnachts- bzw. Neujahrsansprachen in zwei, drei Wochen wieder salbungsvoll verkünden bzw. in die Kameras lügen werden, dass es "Deutschland gut geht"? Wieso fühlt sich die Mehrheit der BürgerInnen eigentlich nicht endlich bis auf die Knochen verarscht und schießt dieses willfährige Ausführungsgesindel der schmierigen "Elite" samt ihren widerwärtigen Auftraggebern zum Mond? --- Ich weiß, ich weiß: Ich kenne die Antwort.
Ich wünsche allen einen besinnlichen, friedlichen Advent.
---
Die neue Notverordnung
"Der Reichs-Hund soll nicht verhungern, wir haben ihm noch mal ein Stück vom Schwanz abgeschnitten und füttern ihn damit!"
(Zeichnung von Olaf Gulbransson [1873-1958], in "Simplicissimus", Heft 12 vom 22.06.1931)
(Leonard Cohen: "Dance Me To The End Of Love", aus dem Album "Various Positions", 1984)
Dance me to your beauty with a burning violin
Dance me through the panic till I'm gathered safely in
Lift me like an olive branch and be my homeward dove
Dance me to the end of love
Oh, let me see your beauty when the witnesses are gone
Let me feel you moving like they do in Babylon
Show me slowly what I only know the limits of
Dance me to the end of love
Dance me to the wedding now, dance me on and on
Dance me very tenderly and dance me very long
We're both of us beneath our love, we're both of us above
Dance me to the end of love
Dance me to the children who are asking to be born
Dance me through the curtains that our kisses have outworn
Raise a tent of shelter now, though every thread is torn
Dance me to the end of love
Dance me to your beauty with a burning violin
Dance me through the panic till I'm gathered safely in
Touch me with your naked hand or touch me with your glove
Dance me to the end of love.
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Anmerkung: Leonard Cohen sagte in einem Interview über diesen Song: "(...) that came from just hearing or reading or knowing that in the death camps, beside the crematoria, in certain of the death camps, a string quartet was pressed into performance while this horror was going on, those were the people whose fate was this horror also. And they would be playing classical music while their fellow prisoners were being killed and burnt. So, that music, 'Dance me to your beauty with a burning violin', meaning the beauty there of being the consummation of life, the end of this existence and of the passionate element in that consummation."
Mehr muss ich zu diesem Lied nicht schreiben - vielleicht mit Ausnahme des schnöden Hinweises, dass es sich bei dem verlinkten Video nicht um die Originalversion aus dem Jahr 1984 handelt, sondern um eine wesentlich intensivere Neuaufnahme, die Leonard Cohen vor noch nicht allzu langer Zeit eingespielt haben dürfte.
Der Kapitalismus mit seinem Drang nach und seinem Zwang zu mehr und mehr und immer mehr ist eine absurde Quatschveranstaltung, die die Majorität seiner Insassen in Stupidität und Armut schickt. Woher ich das habe? Aus dem berüchtigten Linksblatt Frankfurter Allgemeine Zeitung: "Im Kapitalismus ist nicht immer Weihnachten, und schon gar nicht für alle, aber Weihnachten ist immer ganz besonders viel Kapitalismus. Zu keinem Anlass wird mehr sinnloses Zeug angeboten und gekauft, und das will etwas heißen, schöpft doch die Wachstumswirtschaft ihr Wachstum ohnehin vor allem daraus, dass sie in Menschen Wünsche nach Dingen weckt, von denen die zuvor noch gar nicht wussten, dass sie sie jemals hegen würden", benennt Harald Welzer den Dreh- und Angelpunkt der "spätkapitalistischen Absurditätskultur" (...).
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Anmerkung: Dieser Text ist ein wundervoller "Gärtner der Woche" zur rechten Zeit. Der völlig bescheuerte Weihnachtswahn hat seinen diesjährigen Zenit noch lange nicht erreicht, nervt mich aber bereits jetzt so dermaßen, dass ich es schlichtweg nicht mehr ertrage, diese grenzdebilen "Kauf mich!"-Befehle überall um mich herum, denen ich kaum mehr entgehen kann, auch nur zu sehen, ohne brutale und sehr unschöne Gewaltfantasien zu bekommen. Das ist zwar das ganze Jahr über nicht anders, nimmt jetzt aber doch noch extremere Formen an, die auch für halbwegs werberesistente Menschen mit rudimentär funktionstüchtigen Gehirnen eine üble Schmerzgrenze überschreiten.
Welche Auswirkungen mag dieser finstere Reklameterror wohl auf die bereits Verarmten in diesem Land haben, die - ganz egal ob sie den dahinter stehenden kapitalistischen Schwachsinn erkennen oder nicht - gar nicht mehr in der Lage sind, auch nur kleinste Teile dieses beworbenen Tands zu kaufen, selbst wenn sie es wollten? Diese Frage wird noch drängender, wenn man die Strategie dahinter erkennt, die da lautet: "Du kannst Deine Wertschätzung gegenüber Deinen Liebsten nur dadurch zeigen, indem Du ihnen an Weihnachten möglichst teure Geschenke machst!" Ebenso ist die Umkehrung gültig: "Wenn Du Deinen Liebsten keine oder nur billige (beispielsweise selbstgemachte) Geschenke machst, drückst Du damit Deine äußerste Geringschätzung aus."
Dieses kapitalistische Absurdistan ist unsere tagtägliche Realität, und sie wird gerade an Weihnachten so überdeutlich und ins Schrille überspitzt, dass es schon eines bösen Willens oder der totalen Verblödung bedarf, um es nicht erkennen zu wollen oder zu können. Trotzdem wirkt der eingeimpfte, perverse Mechanismus - auch bei mir - immer noch. Ich ertappe mich schon jetzt dabei, wie ich mir - trotz besseren Wissens - einige "Ausreden" zurechtlege, mit denen ich am 24.12. möglichst plausibel erklären kann, wieso ich so unverschämt bin und es wagen kann, bei der Familie ohne materielle Geschenkkörbe aufzukreuzen.
Was hat dieses furchtbare kapitalistische System bloß aus den Menschen gemacht? - Und ein Ende des Wahnsinns ist nicht einmal ansatzweise irgendwo absehbar, ganz im Gegenteil.
Der Text des Herrn Gärtner geht freilich noch viel tiefer und weiter und beschränkt sich nicht bloß auf das groteske, pseudo-weihnachtliche Jahresfest des Konsumismus - ich lege ihn Euch allen auch diesmal sehr nah ans Herz. Auch dieses Jahr müssen Millionen von Menschen mitten in Deutschland auch im Dezember mit weniger als 400 Euro auskommen und davon alles bezahlen - inklusive der "Festtage der Liebe". Die rauschenden Feste, überbordenden Schlemmermahle und wilden Geschenkorgien in den Armenwohnungen unserer Städte und Dörfer können wir uns alle hoffentlich halbwegs bunt ausmalen.
Mir geht angesichts dieses Werbeterrors und offensichtlich bei so vielen unsrer stumpfen ZeitgenossInnen noch immer wirkenden Kaufwahns nicht einmal mehr ein sarkastisches "Fröhliche Weihnachten!" von der Hand. 374 Euro abzüglich Strom, abzüglich Telefon/Internet, abzüglich Lebensmittel und was man eben so braucht im Monat zu einem "menschenwürdigen Leben" = Weihnachten 2013 für Millionen in Deutschland. Für "Fröhlichkeit" - in welcher Form auch immer - ist da kein Platz in einer kapitalistischen Gesellschaft.
Die "Krone der Schöpfung" ist wohl eher ein fieses, starkstromführendes Stachelhalsband ihrer selbst.
Auf einer "Souveränitätskonferenz" mimen Rechtspopulisten eine Debatte über Familienpolitik. Tatsächlich übertreffen sich die Referenten aber nur gegenseitig mit kruden Thesen. Thilo Sarrazins Auftritt wirkt da fast schon harmlos.
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Anmerkung: Thilo Sarrazin mit steil emporgerecktem Zeigefinger vor einem schwarz-weiß-roten Hintergrund - das einführende Foto zu diesem n-tv-Artikel könnte plakativer kaum sein. Wenn man den Text allerdings komplett liest, wirkt der oben zitierte Teaser schon extrem unpassend, fast schon irreführend - denn was dort über Sarrazins Rede auf dieser ominösen Tagung berichtet wird, ist alles andere als "fast harmlos". Nur ein Beispiel von mehreren: Der SPD-Genosse mit tiefbraunem Anstrich versteigt sich beim Thema Migration und deutscher Sozialstaat laut n-tv zu der Aussage: "Kein Einwanderer soll in den ersten zehn Jahren seines Aufenthalts in Deutschland staatliche Hilfen bekommen - auch keine Sozialhilfe. Nichts."
Eine wahrlich "harmlose" Forderung, lieber n-tv-Autor Ehrich. Der Kleine mit dem Triefauge will sicher nur spielen und meint das alles gar nicht so ernst, oder wie sollen wir das sonst verstehen? Allein dieser eine Satz Sarrazins ist bereits ein eindeutig rassistischer, menschenfeindlicher, geradezu faschistoider Angriff auf das Grundgesetz, wie er selbst von derzeitigen NPD-Funktionären kaum öffentlich in die lädierte Welt gebrüllt wird. Es ist geradezu eine Wohltat, dass dieser Rassismus im Artikel im Anschluss zumindest inhaltlich bloßgestellt wird - allerdings ohne ihn tatsächlich beim Namen zu nennen.
Auch vermisse ich in diesem Text - wie immer in den Mainstreammedien - den Hinweis darauf, dass rechtspopulistisches, rassistisches Undenken längst Einzug gehalten hat in die Politik der neoliberalen Bande. Wie dieser Staat - egal ob unter Rot-Grün, Schwarz-Rot oder Schwarz-Gelb - beispielsweise mit Asylsuchenden umgeht, müsste jedem Bürger dieses Landes auf der Stelle die blanke Schamesröte ins Gesicht treiben oder ihn gleich vor Entsetzen erblassen lassen. Derlei Beispiele gibt es viele - im Blog "Hinter den Schlagzeilen" hat der Autor Holdger Platta dazu gerade wieder einen zweiteiligen, aufklärerischen Text veröffentlicht (hier und hier).
Solche Zusammenhänge verschweigt n-tv den Menschen in schöner Eintracht mit sämtlichen anderen Mainstreammedien konsequent - und führt statt dessen die offizielle Propaganda vom "freiheitlich-demokratischen Rechtsstaat" fort, indem ein bizarres "Asyl-Paradies Deutschland" gezeichnet wird: "Wie ernst die Lage [für Schwule in Russland] ist, zeigt, dass die Bundesrepublik in diesem Jahr erstmals einem schwulen Russen Asyl in Deutschland gewährt hat." - Aha - na, dann ist ja alles in Ordnung in Deutschland und wir müssen bloß die wenigen verwirrten Rechtsextremen im Auge behalten, die zu solchen Tagungen anreisen, um die ebenso verwirrten, letztlich aber "harmlosen" Hetztiraden von Leuten wie Sarrazin und anderen zu hören - so lautet das offizielle Fazit der staatlich gestützten Propaganda. Der extreme, weiter fortschreitende und von interessierter Seite sehr gewollte Rechtsdrall des kompletten politischen Systems und gesellschaftlichen Bewusstseins in diesem Land wird medial weder thematisiert, noch überhaupt rudimentär wahrgenommen. Statt dessen wird sogar immer wieder von einer "Sozialdemokratisierung" gerade der Union schwadroniert - vermutlich solange, bis auch der letzte noch Selberdenkende das Schwarze für ein blendendes Weiß hält.
Was ist nun bizarrer: Eine krude Tagung mit 600 Besuchern in der Provinz, auf der widerwärtige, alte braune Reden geschwungen werden - oder ein kompletter, riesiger Medienapparat mit Millionen von Leser- und ZuschauerInnen, der zwar über jene 600-Besucher-Veranstaltung mehr oder weniger kritisch berichtet, nicht aber über ganz ähnliche Tendenzen und Entwicklungen im politischen und gesellschaftlichen Mainstream?
Für mich ist die Antwort eindeutig - und einmal mehr äußerst erschreckend. Der "Mut zur Lüge" ist nicht bloß in der Provinz weit verbreitet in diesem bis auf die Knochen verkommenen Staat.
(Zumindest an den Farben erkennen wir einmal mehr die Gesinnung.)
(Mike Batt: "Zero Zero", 1982)
Anmerkung: Dieses weitgehend unbekannte Rock-Pop-Musical von Mike Batt aus dem Jahr 1982 möchte ich wirklich jedem nahelegen. Es ist in mehrfacher Hinsicht völlig einzigartig: Mike Batt ist hier die - auch wenn es sich völlig unglaubwürdig anhört - musikalische Fusion von simpler Synthie-Pop-Musik der 80er Jahre mit der Rockmusik dieser Zeit und der avantgardistischen sinfonischen Musik der Postmoderne gelungen. Wahrscheinlich ist genau das auch der Grund für den kommerziellen Misserfolg dieses grandiosen Werkes. Ich werde jedenfalls seit so vielen Jahren nicht müde, es immer wieder anzuhören und gerade die krassen musikalischen Gegensätze, die hier brutal und ungefiltert aufeinander treffen, zu genießen. Es ist immer wieder ein Genuss, die einfachen Themen und Melodien der wenigen Pop-Songs in den oft langen Zwischensequenzen vom Orchester in wahnwitzigen, oft überraschenden Variationen wiederholt und interpretiert zu bekommen.
Dabei gibt es musikalisch immer wieder Neues zu entdecken, auch wenn die erzählte dystopische Geschichte vom grauenhaften, totalitären Überwachungsstaat, in dem alle menschlichen Emotionen als "psychische Krankheit" gelten, strikt verboten sind und bei Entdeckung operativ "behandelt" werden, auch schon 1982 so neu nicht war. Das Stück hat dennoch das Potenzial zum Jahrhundertwerk - und muss als gewichtiger Meilenstein der Musik betrachtet werden.
Dasselbe gilt für die grandiose filmische Umsetzung, die - wer weiß, wie lange noch - auf youtube frei verfügbar ist. Der Komponist war auch hier maßgeblich als Darsteller, Autor und Regisseur beteiligt. Schaut und hört euch das bitte an - es ist ganz, ganz große Kunst, die - wie das bedrückende, äußerst aktuelle Thema schon vermuten lässt - selbstredend kein Happy End hat.
Dieses Wirtschaftssystem tötet, sagte Papst Franziskus. Und das ist besonders für jene "christlichen" Parteien peinlich, die eben dieses Wirtschaftssystem beständig fördern und ausbauen. Aber was kann man tun, um das mörderische System durch ein besseres zu ersetzen?
(Weiterlesen)
Anmerkung: Das Problem des "Schuldgeldes" ist ein zwar wichtiges, aber dennoch nur sekundäres Problem in der ganzen stinkenden Suhle des Kapitalismus. Selbst wenn man heute auf einen Schlag dieses Geldsystem samt dem Zins und Zinseszins abschaffte, bliebe die pervertierte Ungleichverteilung eben nicht nur von Finanzvermögen, sondern auch von Land-, Immobilien- und Produktionsstättenbesitz, von "Edelmetallen", teurer Kunst, Schmuck und vielem anderem Tand sowie natürlich auch die gegebenen Macht- und damit auch Korruptionsstrukturen unverändert erhalten.
Eine solche strukturelle, systemimmanente Dissonanz, wie sie der Kapitalismus logischer Weise in immer kleiner, dafür aber immer reicher werdenden Kreisen unausweichlich produziert, muss auch strukturell gelöst - also "harmonisiert" - werden. Und das geht nicht ohne eine strikte Enteignung der Superreichen und eine Rückführung ihres geraubten Reichtums (selbstredend inklusive aller Ländereien, Immobilien etc.) in den Besitz aller Menschen und eine ersatzlose Streichung sämtlicher Privilegien dieser ruchlosen Bande.
Anlässlich der dann fälligen Neu- bzw. Umverteilung des Reichtums an alle Menschen muss natürlich auch das Geld- und Bankensystem - ebenso wie das gesamte auf der Generierung von absurdem Profit basierende Wirtschaftssystem - in eine neue, der Menschheit und der Natur dienende, Form umgebaut werden.
Irgendeinen Gott braucht es dazu indes nicht - den barbarischen und rein menschlichen Teufel des Kapitalismus können und müssen wir Menschen ganz allein dahin jagen, wohin er bereits seit so vielen Jahrhunderten gehört: Hinab in die (heute noch immer überwältigend große) Abteilung der Menschheits-Bibliothek mit dem wunderbaren Namen "Grotesken, Verirrungen und furchtbare Verbrechen der menschlichen Geschichte". Dort finden dann hoffentlich sowohl der Kapitalismus, als auch die Religionen samt ihren Kirchen endlich ihre gemeinsame, ewige Ruhestätte. Requiescant in pace.
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Gut erzogen
Baronin: "Ihr Pfarrer, Frau Gräfin, hat aber eine gute Art, dem Volke das christliche Dulden zu predigen." — Gräfin: "Nur die Folge einer guten Erziehung, meine Liebe. Ich habe ihn, als er noch Hauslehrer bei uns war, immer bei den Bedienten schlafen lassen."
(Zeichnung von Hans Gabriel Jentzsch [1862-1930], in "Der Wahre Jacob", Nr. 365 vom 17.07.1900)
CDU/CSU-SPD, koalitionswillig und Helfershelfer der NSA. – Der Abhörskandal erregt die Gemüter, und in den Talkshows gehört es bereits zum guten Ton, sich über die US-amerikanische Interpretation von "Partners in Leadership" mit Deutschland zu empören sowie das Ende der deutsch-amerikanischen "Freundschaft" herbeizuschwadronieren. Doch Sie, die Hofschranzen der Unionsdynastie, lässt das kalt. Sie sind sich bereits über die Wiedereinführung der Vorratsdatenspeicherung einig; es gehe, so verlautet aus Ihren Verhandlungskreisen, nur noch um Details. Ihr schon einmal, nämlich von der vorigen schwarz-roten Koalition, beschlossenes Gesetz über verdachtsunabhängige, generelle Datenspeicherung war zwar vom Bundesverfassungsgericht am 2. März 2010 für nichtig erklärt worden. Sie haben daraus aber nichts gelernt. Sie konzipieren lediglich neue juristische Tricks, um das Vorhaben "gerichtsfest" zu machen und es doch noch durchzuziehen, allen ethischen, rechtlichen und politischen Bedenken zum Trotz. Amis und Briten freuen sich schon darauf, dass ihre Geheimdienste künftig unsere privaten Daten nicht nur individuell, sondern auch in vorsortierter und gebündelter Form werden abgreifen können. Das ist Ihnen freilich ebenso klar wie gleichgültig. Dummheit als mildernder Umstand entfällt, man muss von Niedertracht ausgehen. Die Perfidie, die Sie mit Ihrer Absprache demonstrieren, kennzeichnet Sie als Überzeugungstäter, die den Überwachungsstaat wollen und dafür Verrat an Demokratie und Rechtsstaatlichkeit begehen.
(Anonymer Autor, in "Ossietzky", 23/2013)
Anmerkung: Eigentlich habe ich diesen prägnanten, wunderbaren Worten gar nichts hinzuzufügen - trotzdem möchte ich aber wenigstens der Vollständigkeit halber - freilich polemisch - darauf hinweisen, dass das Vorhandensein von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit zwingend notwendig ist, um einen Verrat daran begehen zu können. Bei Lichte betrachtet tun SPD und Union auch mit diesem forcierten, irrsinnigen Versuch der Wiedereinführung der Vorratsdatenspeicherung aber nichts anderes als das, was diese Parteien bereits seit vielen, vielen Jahren tun: Sie beseitigen kontinuierlich nach und nach sämtliche Reste der noch vorhandenen Ruinen der Demokratiesimulation. Der "Verrat an Demokratie und Rechtsstaatlichkeit" ist das Programm - oder neudeutsch die "Agenda" - dieser Bande.
Und selbstverständlich sind diese Figuren Überzeugungstäter - auch wenn man das schöne Wort "Überzeugung" in diesem Falle etwas anders definieren muss, als es "normale" Menschen tun. "Überzeugung" bedeutet in diesem Zusammenhang schlicht: Machterhalt der eigenen Partei und fetter Profit auf dem eigenen Bankkonto. Wer von der Geld-"Elite" gekauft ist, ist selbstverständlich äußerst "überzeugt" davon, dass das, was er oder sie in deren Namen tut, das "Richtige" sei.
In diesen Kontext muss man auch das "Lernen" einordnen, das im obigen Text zur Sprache kommt: Selbstverständlich hat die neoliberale Bande aus der (aus ihrer verqueren Sicht) "Niederlage" vor dem Bundesverfassungsgericht "gelernt" - deshalb versucht sie es jetzt ja erneut. Es geht diesen korrupten Menschenfeinden nun klar ersichtlich nicht darum, verfassungskonform und damit für das Wohl aller BürgerInnen zu agieren, sondern es geht einzig darum, die von ihren AuftraggeberInnen vorgegebenen Ziele zu erreichen - welche Verrenkungen, Tricks, Lügen, Betrügereien oder Ausflüchte auch immer dazu nötig sein mögen.
Ich kann mir nicht vorstellen, wie diese Bande es noch deutlicher machen könnte, dass sie natürlich den totalen Überwachungsstaat anstrebt. Was denn bitte sonst??? Der halbe Weg ist längst bewältigt - da wird sie doch nicht vorzeitig das Handtuch werfen, nur weil irgendein albernes Gericht kleine juristische Hürden (und keineswegs ein generelles Verbot) auf dem Restweg abgeladen hat. - Das "Panopticon" erwartet uns.
(Panopticon-Skizze "Fabrik oder Gefängnis" [sic!] von Jeremy Bentham, 1791)
(Asia: "The Day Before The War", aus dem Album "Arena", 1996)
Standing on the border, waiting on the line
Silence is a stranger in these troubled times
I recall a better place where I controlled my mind
We had no fears at all - the day before the war.
Our hands across the water, sun is in the east
Who will feed the famine after lions' feast?
In the name of Jesus, in the name of God?
You took it all in vain - the day before the war.
Standing on the border, waiting on the line
Feet in bloody water, deafened by the crime
I recall the beauty, young will never see
We had no fears at all - the day before the war.
Our hearts across the water, sun is in the east
Ships arrived this morning from the burning sea
Take away the glory, take away the pain
You were a friend of mine - the day before the war.
Seit Jahren schon gilt das Grundgesetz nichts mehr, wenn die deutsche Militärdoktrin amtlich definiert wird; der Begriff "Verteidigung" ist verwandelt in den einer "Sicherheitspolitik" out of area, die "nationale Interessen" kriegerisch durchsetzen soll. Die "Verteidigungspolitischen Richtlinien" von 2011 haben dies ungeniert beschrieben. Diese Bereitschaft zum "Waffengang" braucht ideologische Begleitung, Volksaufklärung auch durch Einsatz von Wissenschaftlern und Publizisten. Beispielhaft dafür sind Veröffentlichungen wie die des Zeit-Redakteurs Bernd Ulrich, der dem Publikum erklärte, "wofür Deutschland Krieg führen darf und muss"; oder neuerdings das historische "Grundlagenwerk" von Ian Morris: "Krieg – Wozu er gut ist", ein Renner aus dem Campus Verlag.
(Weiterlesen)
Anmerkung: Wer gedacht hat, die bisherigen Kriegsbeteiligungen Deutschlands in fernen Ländern seien bereits der Zenit des Wahnsinns, wird dank dieses sehr lesenswerten Artikels von Arno Klönne eines Schlechteren belehrt: Wir stehen offensichtlich erst am Beginn eines langen, bösen Weges der militärischen Gewalt. Die neoliberale Bande arbeitet emsig und mit erheblichen Kapazitäten daran, einen möglichst permanenten Kriegszustand herbeizuführen, um dem Kapital "wirtschaftliche Zugangs-, Nutzungs- und Ausbeutungsrechte" weltweit zu gewährleisten und natürlich um der heimischen Kriegsindustrie das unvermeidliche, möglichst üppige Wachstum dauerhaft garantieren zu können. Was die USA schon seit so vielen Jahrzehnten vormachen, will die deutsche "Elite" nun auch endlich tun - selbstverständlich auch in Sachen Krieg.
Ehemalige Prinzipien wie "Nie wieder Krieg" oder, spezieller, "Nie wieder darf von deutschem Boden Krieg ausgehen" gelten nun offenbar endgültig offiziell als abgeschafft - die Generation der Menschen, die den Horror und Terror des Zweiten Weltkrieges noch am eigenen Leib erdulden musste, stirbt allmählich aus. Das Grundgesetz, das eine solche schreckliche Entwicklung gerade verhindern sollte und militärische Handlungen Deutschlands ausdrücklich einzig zum Zwecke der Selbstverteidigung im Angriffsfalle erlaubt, ist heute bedeutungslos - und das gilt bekanntlich nicht bloß für die widerlichen Militärfantasien der Bande. Seit der vorausschauenden Abschaffung der Wehrpflicht müssen die BefürworterInnen der Kriege auch nicht mehr damit rechnen, im Fall der Fälle selbst zum Morden und Sterben rekrutiert zu werden oder ihren Nachwuchs dieser Mordmaschinerie zu überlassen - so lässt es sich trefflich und völlig gefahrlos nach deutschen Kriegen in fernen Ländern rufen.
Ich finde keine angemessenen Worte dafür, um meinem Ekel und meiner Verachtung für diese widerliche Kriegslüsternheit und ihre UrheberInnen Ausdruck verleihen zu können. Der Gipfel des geschmacklosen, widerlichen Irrsinns ist aber noch die Begründung, die diese Bande für ihre steinzeitlichen Kriegsfantasien ganz unverblümt auf den Tisch legt: Kapitalinteressen sind der Grund - Kapitalinteressen! Sie versuchen nicht einmal mehr, irgendwelche anderen ("humanistischen", "demokratischen") Gründe vorzuschieben, so absurd sie auch sein mögen - nein, sie sagen klar und deutlich, dass es ihnen einzig um Geld geht. In den letzten Jahrhunderten war das freilich nie anders - aber dermaßen unverhohlen hat das meines Wissens bisher noch niemand in die Welt posaunt.
Wird es nun einen Aufschrei des Entsetzens und massiven Widerstand gegen diese widerwärtigen Pläne geben - zuerst in der Presse und danach in der Bevölkerung? Der Ossietzky-Autor meint dazu: "Eine breite Bereitwilligkeit, den Vorschlägen zur 'Neuvermessung der deutschen Weltpolitik' mediale Sympathie zuzuwenden, dürfte damit gesichert sein". Ich formuliere es etwas drastischer und prognostiziere: Die Kriegshetze in den Mainstreammedien wird weiter massiv zunehmen, mahnende Feigenblatt-Appelle werden die Ausnahme bleiben - und in nicht allzu ferner Zukunft wird auch die Mehrheit der Bevölkerung es ganz normal, alternativlos und womöglich gar richtig finden, dass die "Bundeswehr" im Verbund mit anderen "westlichen" Armeen mordend durch die (vorzugsweise bettelarme) Welt zieht.
Eine dann eigentlich notwendige Umbenennung der "Bundeswehr" - beispielsweise in "Bundesangriffstruppen" oder "Kriegsheer für deutsche Kapitalinteressen" - wird aber selbstverständlich ausbleiben. Man hat schließlich gelernt aus der Vergangenheit - wenn auch, wie immer, das völlig Falsche.
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Mors triumphator
[nach lat. "Mors Imperator" = "Tod, der Herrscher"]
Der größte Kriegsgewinnler bleibt steuerfrei.
(Zeichnung von Karl Arnold [1883-1953], in "Simplicissimus", Heft 7 vom 14.05.1918)
Verschiedene Medien haben in der vergangenen Woche über ein Forderungspapier des Bundesinnenministeriums für die gerade laufenden Koalitionsverhandlungen berichtet. Darin findet sich eine Wunschliste für mehr Überwachung, angefangen bei den Mautdaten bis hin zur flächendeckenden Überwachung unserer gesamten Internetkommunikation. Da ist wohl unser Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich neidisch auf das, was die NSA und der GCHQ können und will auch unsere Leben mehr überwachen können.
(Weiterlesen)
Anmerkung: netzpolitik.org hat die erwähnte "Wunschliste" des Ministeriums der Friedrich-Hohlbirne dankenswerter Weise ins Netz gestellt - das sollte sich wirklich jeder durchlesen, der in den vergangenen Wochen auch nur sekundenweise in Erwägung gezogen hat, dass diese widerliche Bande tatsächlich "überrascht" oder gar "empört" gewesen sei wegen der nun nicht mehr zu leugnenden Überwachungsorgien der gesamten Bevölkerung durch die so genannten "Five Eyes". Inzwischen ist es ja offensichtlich, dass diese Gestalten das nicht nur gewusst, sondern auch tatkräftig gefördert haben. Was ist das bloß für ein Volk, das solche Enthüllungen nicht zur Kenntnis nimmt und die Urheber dieser klaren Grundgesetzverletzungen nicht lautstark dahin befördert, wo der Pfeffer wächst?
Ich möchte Leute wie Merkel, Friedrich, gar den Spinner Uhl oder andere Ekelvisagen aus diesem faschistoiden Dunstkreis nun wirklich, wirklich nicht nackt sehen müssen - angesichts ihrer Taten müsste man aber genau das von ihnen fordern. Über die SPD, die sich mit dieser "Wunschliste" im Rahmen der noch laufenden "Koalitionsverhandlungen" mit den Schwesterparteien CDU und CSU auch noch "auseinandersetzen" muss, will ich in diesem Zusammenhang besser gar nicht erst nachdenken (Stichworte: "Gabriel", "Nahles" etc.). Ich weiß gar nicht, was ich schlimmer fände und was mehr prall gefüllte Kotztüten verursachen würde: Eine nackte neoliberale Bande - oder ein noch datengeilerer Staat als heute, der uns alle bis auf die Knochen durchleuchtet und alles fein säuberlich speichert. Beides wäre extrem ungesund und führte zu schlimmen Folgeerkrankungen.
Ich weiß, ich weiß - es ist billig und letztlich nicht weniger dämlich, auf die Äußerlichkeiten der genannten Marionetten so ausführlich einzugehen. Aber was bleibt denn sonst noch übrig? Die üblen, widerwärtigen Fakten liegen - frei für jedermann zugänglich - auf dem Tisch. Dennoch rührt sich nichts im Land. Offensichtlich können diese korrupten, menschenfeindlichen Figuren tun, was sie wollen - irgendeine Konsequenz hat das nicht. Welche Schlüsse soll man daraus also ziehen?
Ich weiß nicht mehr weiter - ich verstehe die Menschen in diesem Land nicht, und ich verstehe die kriminelle Bande in der Politik nicht - ich bin doch wahrlich nicht der einzige Mensch auf dieser Welt, der so etwas wie ein (soziales) Gewissen hat. Die Anlässe häufen sich, zu denen ich mich fast zwanghaft an den Film "Brazil" von Terry Gilliam erinnert fühle. Damals, 1985, war das eine satirische Dystopie, über die wir herzlich gelacht haben. Heute beschreibt dieser Film unsere anstehende, teilweise längst erreichte und von den pervertierten "Eliten" sehnlichst erwünschte Zukunft so treffend, dass mir die nach alter Kotze schmeckende Spucke am Gaumen gefriert.
Es ist nicht zehn vor zwölf, nicht fünf vor zwölf, auch nicht zwei vor zwölf. Den donnernden Schlag der vollen Stunde haben wir taumelnd zwölfmal vernommen - jetzt wäre die Zeit zu handeln.
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Und Charlie klappte das Märchenbuch zu und schloss mit den Worten: "Und wenn sie nicht gestorben sind, werden sie den Terror eben erneut durchleben müssen und erst dann sterben - und mit demselben perversen Spiel einmal mehr von vorn beginnen."
Bei einem Verkehrsstopp in New Mexico ist ein Mann an einem Stop-Schild nicht vollständig zum Stehen gekommen mit seinem Auto. Die Polizei hat ihn daraufhin angehalten und ihm gesagt, er soll[e] aus dem Auto aussteigen. Dabei glaubte der Polizist beobachten zu können, dass der Mann [...] die Arschbacken zusammenkniff, und folgerte messerscharf, dass der da Drogen versteckt haben [müsse]. Daraufhin haben sie ihn verhaftet und von einem Richter einen Durchsuchungsbefehl erwirkt.
(Weiterlesen)
Anmerkung: Bitte die ganze Geschichte lesen - möglichst auch den ursprünglichen Bericht von rt dazu. Es wird sicherlich nicht mehr allzulange dauern, bis die polizeiliche Willkür und die Allmachtsfantasien dieser mit gewissen "obrigkeitlichen Befugnissen" ausgestatteten Behörden auch in Deutschland wieder in einer solchen schauerlichen "Hochphase" aufblühen - auf dem allerschlechtesten Wege dahin befindet sich auch dieses Land ja längst.
Derweil wird das Propaganda-Fernsehen nicht müde, der staunenden (oder besser: stumpf vor sich hin dämmernden) Bevölkerung unablässig und zunehmend in tausenden von Krimi-Serien und Spielfilmen immer und immer wieder das infantile Märchen von den "menschelnden Polizisten" zu erzählen, die letztlich (auch wenn sie in diesen filmischen Fiktionen permanent und ohne jemals dafür belangt zu werden Gesetze und sogar Grundrechte brechen) doch nur "das Gute wollen" - während man ansonsten keinem "normalen" Menschen glauben oder gar vertrauen darf, denn verdächtig sind wir in den Augen dieser Staats- bzw. Systemschergen allesamt.
Dazu fällt mir eigentlich nur noch ein Zitat aus einem uralten Polizei-Song von der Törner Stier Crew ein, in dem zunächst ein beschwingter Ausflug der reggaesüchtigen Protagonisten nach Amsterdam beschrieben wird und der sodann wie folgt endet:
"Wir fahr'n nach Hause auf Autobahn,
kommen an deutsche Grenze ran:
'Ach, fahr'n Sie doch mal eben hier rechts ran, bitte!'
sagt der grüne Pötermann.
Nimmt mich mit in Kabine rein,
zieht mich Hose aus - altes Schwein!
Pötermann
will nur von hinten ran."
(Törner Stier Crew: "Pötermann", aus dem Album "Ausbruch", 1980)
Damals war das - Trommelwirbel - real erlebte, frisch herausposaunte und gesellschaftlich zumindest geduldete Satire. Heute sind solche Spottlieder schlichtweg undenkbar. Der zunehmende Rückschritt ist unübersehbar.
Am 16. November 2013 verlieh die Ethecon-Stiftung in Berlin zwei Preise: Den "Blue Planet Award" zur Ehrung herausragenden Einsatzes für den Erhalt und die Rettung der Erde erhielt die Auschwitz-Überlebende Esther Bejarano. Der Negativpreis "Black Planet Award" für Verantwortliche der Zerstörung der Erde wurde an die Vorstandsvorsitzenden Anshu Jain und Jürgen Fitschen sowie weitere Manager und Großaktionäre der Deutschen Bank verliehen. Jutta Ditfurth hielt die "Schmährede", die die junge Welt an dieser Stelle dokumentiert.
(Weiterlesen - und das ist ein Lesebefehl)
Anmerkung: Ich habe selten einen besseren Text zu diesem Thema gelesen und danke Jutta Ditfurth und der jungen Welt von Herzen dafür. Beeindrucken wird das die beiden Herren von der Deutschen Bank und natürlich die Eigentümer derselben - also die "Großaktionäre" dieses furchtbaren Krebsgeschwürs bzw. die wenigen Superreichen - in keiner Weise.
Ein Lob ist das aber leider dennoch nicht - ich bin sowieso der Meinung, dass es vollkommen falsch ist, den an die Öffentlichkeitsfront gestellten Marionetten, wie es diese beiden "Chefs" der Deutschen Bank stellvertretend für die Deutsche Bank ja sind, die Schuld in die Schuhe zu schieben. Zweifelsfrei sind sie schuldig - aber sie tun das Widerliche ja auf Geheiß, und wenn sie es nicht täten, wären sie schneller ausgetauscht als sie zucken könnten, und irgendwelche andere Marionetten täten an ihrer Stelle das Widerliche. Das spricht sie keineswegs frei, macht aber doch deutlich, dass die wirklichen "Preisträger" - also die Urheber dieses humanistischen Wahnsinns - woanders zu suchen sind. Ditfurth weist darauf in ihrer Rede ja sogar ausdrücklich hin.
Jain und Fitschen sind so etwas wie die ausführenden Organe der widerlichen Bande - Verbrecher allemal, aber nicht die Urheber des Verbrechens. Auf die Negativ-Preisverleihung der Widerlichkeit, der Menschenverachtung und der Ekelhaftigkeit an jene Verursacher - also an die handvoll Superreichen, die den Hals trotz der absurden und stetig zunehmenden Anhäufung von Macht, Besitz und Kapital niemals voll bekommen - werde ich wohl vergeblich warten müssen.
Es ist dasselbe Trauerspiel wie in der Poltik, wo auch stets nur - wenn auch nur in ausgewählten kritischen Kreisen - die politischen Marionetten der neoliberalen Blockparteien wie beispielsweise Merkel, Gabriel, Özdemir oder Rösler das Fett abbekommen, das sie zwar zweifellos verdient, aber dennoch nicht allein ausgebrütet haben.
Es gilt, die Urheber dieses kapitalistischen Irrsinns endlich anzugreifen, ihre Identitäten offenzulegen und ihr schreckliches, abgrundtief menschenfeindliches Tun beim Namen zu nennen - und nicht nur ihre bezahlten, eingekauften und willfährigen Vollstrecker, die für fürstliche Gehälter ihren Kopf in die alberne Medienwelt halten - und dennoch nie wirklich gefährdet sind, weil sie jederzeit abtauchen und durch neue bezahlte Visagen ersetzt werden können.
Nun mag man angesichts dieses Beispieles fragen: "Und wem gehört die Deutsche Bank nun eigentlich?" - Die Gesetze dieses widerlichen Staates haben darauf eine recht informative, wenn auch ernüchternde Antwort: Das lässt sich nicht feststellen. Es gibt kein Gesetz und keine Pflicht für Konzerne in diesem Land, diese Angaben öffentlich zu machen, wenn sie auch nur rudimentär geschönt sind. Wenn also Unternehmen X zwei Prozent, Unternehmen Y drei Prozent und Willy Schmidt vier Prozent der Aktien besitzen, gelten diese drei als "unterschiedliche Aktionäre", auch wenn alle beide Unternehmen Willy Schmidt gehören. So ist das in der Bananenrepublik Deutschland, gestützt von CDU, SPD, FDP und den Grünen. Es verwundert nicht, dass im aktuellen "Aktionärsbericht" der Deutschen Bank fast kein Großaktionär auftaucht.
Die Herrschaften möchten eben gerne im Verborgenen bleiben - und dieser widerliche, korrupte Staat und seine gekauften Blockparteien tun alles, um ihnen das auch weiterhin zu ermöglichen. Hier befindet sich der Angriffspunkt - und nicht bei den eingekauften DarstellerInnen im Rampenlicht, die nach ihrem zeitlich befristeten Auftritt auf der schauerlichen Bühne des Kapitalismus in ihr albernes kleines Luxusleben abtauchen können.
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Die neuen Reichen
"Naa, Frau Meier, ich find's net so schlimm, dass alles teurer wird. So bleiben die noblen Leut' immer mehr unter sich."
(Zeichnung von Rudolf Grieß [1863-1949], in "Simplicissimus", Heft 10 vom 04.06.1918)
(The Clash: "Rebel Waltz", aus dem Album "Sandinista!", 1980)
I slept as I dreamed of a time long ago,
I saw an army of rebels, dancing on air.
I dreamed as I slept I could see the campfires,
a tune of the battle that was born in the flames
and the rebels were waltzing on air.
I danced with a girl to the tune of a waltz
that was written to be danced on the battlefield.
I danced to the song of a voice of a girl,
a voice that called: "Stand till we fall!
We stand till all the boys fall!"
As we danced came the news that the war was not won,
five armies were coming with carriage and gun.
Through the heart of the camp swept the news from the front!
A cloud crossed the moon, a child cried for food -
we knew the war could not be won.
So we danced with a rifle to the rhythm of the gun!
In a glade through the trees I saw 'my only one' ...
Then the earth seemed to rise hell hot as the sun -
the soldiers were dying, there was a tune to the sighing.
The song was an old rebel one.
As the smoke of our hopes rose high from the field,
my eyes played tricks through the moon and the trees.
I slept as I dreamed I saw the army rise.
A voice began to call: "Stand till you fall!" -
The tune was an old rebel one.
Anmerkung: Ich persönlich kenne keinen anderen Song, der den eigentlich allzu berechtigten gewalttätigen Widerstand gegen die bestehenden Strukturen noch offensichtlicher ad absurdum führt als dieses alte, resignative Liedchen von The Clash. Ein Blick in die Geschichte reicht da aus: Wann jemals ist ein mit Waffengewalt geführter Widerstand gegen offensichtliches Unrecht von einem wie auch immer gearteten Erfolg, der diesen Namen auch verdient, gekrönt worden? Mir fällt kein einziges Beispiel größeren Maßstabs ein, dafür aber massenhaft solche, die ein weiteres, leicht modifiziertes und zuweilen gar noch viel schlimmeres Unrecht zur Folge hatten.
Wie auch immer die Antwort auf den kapitalistischen, brutalen Terror unserer Zeit auch ausfallen mag - wir dürfen niemals wieder auf das steinzeitliche Einzeller-Niveau der Kapitalisten absinken und ihrem brachialen Beispiel folgen - Gewalt und Krieg können niemals eine Lösung sein, und wenn diese Bande uns noch zehnmal öfter eine Kriegserklärung zukommen lässt. Am Ende eines Krieges wird - neben dem unsäglichen Leid, dem massenhaften Tod und der umfassenden Zerstörung - immer nur das warten, was die Texter dieses Songs, Joe Strummer und Paul Simonon, so wunderbar lakonisch benannt haben: "The smoke of our hopes".
Und die Warnung vor dem immer gleichen Fehler folgt sofort im Anschluss - hier ist die scheinbar ewige böse Zeitschleife der Menschheit (Unrecht - Widerstand - Krieg - Unrecht) in Töne und Worte gefasst. Mich bringt dieser Song immer wieder zum bitteren Heulen.
Ich bin eine alte Frau.
Als Deutschland erwacht war,
Wurden die Unterstützungen gekürzt. Meine Kinder
Gaben mir ab und zu einen Groschen. Ich konnte aber
Fast nichts mehr kaufen. Die erste Zeit
Ging ich also seltener in die Läden,
Wo ich früher täglich gekauft hatte.
Aber eines Tages dachte ich nach, und dann
Ging ich doch wieder täglich zum Bäcker, zur Grünkramhändlerin
Als alte Käuferin.
Sorgfältig wählte ich unter den Esswaren,
Griff nicht mehr heraus als früher, doch auch nicht weniger,
Legte die Brötchen zum Brot und den Lauch zum Kohl, und erst
Wenn zusammengerechnet wurde, seufzte ich,
Wühlte mit meinen steifen Fingern in meinem Lederbeutelchen
Und gestand kopfschüttelnd, dass mein Geld nicht ausreiche,
Das Wenige zu bezahlen, und ich verließ
Kopfschüttelnd den Laden, von allen Kunden gesehen.
Ich sagte mir:
Wenn wir alle, die nichts haben,
Nicht mehr erscheinen, wo das Essen ausliegt,
Könnte man meinen, wir brauchten nichts.
Aber wenn wir kommen und nichts kaufen können,
Weiß man Bescheid.
(Bertolt Brecht [1898-1956], zuerst erschienen in der deutschen Exilzeitschrift "Die Sammlung", hg. von Klaus Mann, Heft 12, 1934)
Anmerkung: Der gute Brecht hat die Fähigkeit der Mehrheit der Bevölkerung dieses Landes zur Empathie und Solidarität zu seiner Zeit schon grotesk überschätzt, wie dieses kleine, einfühlsame Gedicht aufzeigt. Heute käme er wohl gar nicht mehr auf den Gedanken, einen solchen Text zu schreiben - der gemeine Deutsche unserer Zeit ist in der Regel vollkommen resistent gegen jede Art von Mitleid, Empathie oder Solidarität und sieht in sichtbarer Armut bestenfalls eine Belästigung und schlimmstenfalls (aber nicht selten) gar eine Bedrohung seines eigenen kleinen Mini-Wohlstands. Die permanente Indoktrination der neoliberalen Bande trägt Früchte: Nicht der absurde, überquellende Superreichtum einiger Weniger wird von der großen Mehrheit der Menschen in diesem Land als Ursache der beginnenden bzw. stetig weiter fortschreitenden Verarmung ausgemacht, sondern ausgerechnet diejenigen, die noch viel weniger haben.
Wenn man, wie wir heute, in einer vom Irrsinn beherrschten Zeit lebt, muss man letzten Endes selber irrsinnig werden, um überleben zu können. Die einzige mir ersichtliche Alternative besteht in einer Flucht - in ferne Länder, in den Wahnsinn, in die Realitätsverleugnung, in digitale oder Traumwelten. Ich persönlich habe mich noch nicht ganz entschieden, ob ich den Irrsinn oder die Flucht bevorzuge - meine zunehmenden Aufenthalte in digitalen Welten wie "Skyrim" und anderen Oasen der Realitätsferne lassen aber darauf schließen, dass mir irgendetwas in mir diese Entscheidung abzunehmen gedenkt.
Damit könnte ich sehr übel aufs Maul fallen, denn es ist ja absehbar, dass die neoliberalen Zerstörungen auch diesmal nicht plötzlich aufhören werden - auch dann nicht, wenn die radikale Zwangsverarmung der Menschen hierzulande längst keinen Besitz und Betrieb von Computern und entsprechenden Spielen mehr erlaubt. Für Menschen, die nicht auf Lohnzahlungen, irgendwelche Rücklagen aus "besseren Zeiten" oder die Hilfe von anderen Menschen zurückgreifen können, ist das heute ja bereits Realität: Kein Hartz-Terror-Opfer kann sich einen halbwegs angemessenen Computer oder gar irgendwelche Spiele leisten. Wenn Lebensmittel und Strom für einen Monat bezahlt sind, befindet sich das prekäre Konto bereits im Minus-Bereich.
Da kann eine alte Frau - wie in Brechts Gedicht - gleich dreimal kopfschüttelnd den Laden ohne Nahrungsmittel verlassen, weil sie zu arm ist, um sie zu bezahlen: Sie wird heute fast nur höhnische, spöttische oder richtig bösartige Kommentare dazu hören. Die Leute wissen Bescheid - interessieren sich aber nicht für die Armut der Anderen. Soll die Alte doch selber sehen, wo sie bleibt und wie sie zurecht kommt - das ist die Essenz des heutigen kapitalistischen Lebensgefühls. In eine solche Horrorwelt möchte man seinen schlimmsten Feind nicht schicken - aber wir leben selber darin.
O Grauen - du hast einen Namen.
(Madder Mortem: "A Different Kind Of Hell", aus dem Album "Eight Ways", 2009)
There are many names for the place I'm in
It's a different kind of hell
There is room enough but too many stairs
No-one asks and no-one tells
It's a different kind of hell
With each door you pass
another set of traps revealed
Pin-on smirks that smell like fear
It's a different kind of hell
See behind the pretty faces
There's just no substance underneath
It's all a game, and how I hate it
when all their fancy words turn out to mean the same
Let it seep - let it slide
Let it fill you up
You'll feel the little cracks appear
The venom dancing in your blood
You're coming just in time to see me tear
It's a different kind of hell
See behind the pretty faces
There's just no substance underneath
It's all a game, and how I hate it
when all their fancy words turn out to mean the same
Just a little hope stretched far too long
It's a different kind of hell
Just a different kind of hell
Anmerkung: Das denke ich mir jeden Tag aufs Neue, wenn ich mir das üble Spiel der neoliberalen Bande und ihrer Vasallen in diesem Land und in der Welt anschauen muss ... "and how I hate it"! Ich wünschte nur, ich könnte diesen Frust und Zorn auch so irrsinnig aus mir herausschreien wie es Agnete M. Kirkevaag von Madder Mortem in diesem herrlich sperrigen Song tut: Norwegian Wood Metal meets Anton Webern.
Zahlreiche Schriftsteller, Schauspieler, Musiker und Wissenschaftler haben die SPD dazu aufgerufen, keine große Koalition mit der Union einzugehen. Es gehe um die Frage, ob sich die SPD in einer Regierung mit CDU und CSU weiter marginalisieren und für ein "Weiter so" einspannen lasse, oder ob sie für eine echte politische Alternative einstehe, heißt es in dem Aufruf "Wider die große Koalition".
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Anmerkung: Ich gewinne einmal mehr den Eindruck, dass die "Prominenten", die diesen "Aufruf" unterschrieben haben, noch immer nicht den Weg aus ihrem Paralleluniversum zurück in die widerwärtige Realität dieses verkommenen Staates gefunden haben.
Wer die Chance oder auch nur die billige Hoffnung auf eine andere, menschenfreundliche, soziale Politik heute immer noch ausgerechnet bei der SPD sucht, hat die vergangenen Jahrzehnte dumpf verschlafen und die Zerstörungen und Verwüstungen in diesem Land sowie die ausufernden Kriege dieser Bande entweder bewusst ignoriert oder aber nicht mitbekommen. Ich kann mir das nicht erklären – mit dem identischen hanebüchenen Ansatz könnten auch beispielsweise christlich orientierte Menschen einen “Aufruf für mehr Menschlichkeit” an die CDU verfassen – beides ist bzw. wäre so irrsinnig und grotesk, dass sich selbst Kafka die letzten Haare raufen müsste.
Es ist traurig, das erneut feststellen zu müssen – denn es sollte sich gerade in halbwegs intellektuellen Kreisen nun doch schon lange herumgesprochen haben: Die SPD ist ebensowenig wie die Grünen eine “linke” Partei. Beide Gruppierungen verfolgen allerspätestens seit 1998 kapitalistisch-imperialistische, menschenfeindliche und asoziale Ziele und stellen keine Alternative zum schwarzbraunen Rechtsblock der Union und FDP mehr dar. Wie lange und wie intensiv müssen diese Figuren das denn noch unter Beweis stellen, bis es auch der letzte Hinterwäldler im Elfenbeinturm begriffen hat?
Die Linkspartei, die ja leider auf dem besten Weg ist, diesen perversen Weg in den Kapitalismus ebenfalls zu gehen, unterschriebe ihre eigene Nichtigkeitserklärung, wenn sie mit diesen furchtbaren Lila-Grünen, die sich in nichts Relevantem von den Schwarz-Gelben unterscheiden, tatsächlich gemeinsame Sache machte.
Die Welt braucht dringend wirkliche politische Alternativen, die radikal links von diesem globalen neoliberalen Einheitsbrei zu stehen haben – die SPD oder die Grünen sind davon genauso weit entfernt wie die braun verkrusteten Strukturen der Union oder die herangezüchteten Aktenkoffer- und Schlips-Clowns der FDP.
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Das Fähnlein der Aufrechten
"Wir haben unter der Devise schwarz-weiß-rot die Aufwertung versprochen. Niemand kann uns zumuten, unter der Devise schwarz-rot-gold unser Versprechen zu halten!"
(Zeichnung von Erich Schilling [1885-1945], in "Simplicissimus", Heft 14 vom 06.07.1925)
Die Bundesagentur für Arbeit (BA) plant eine Internet-Überwachung von ALG-II-Beziehern, um mögliche Nebeneinkünfte aufzuspüren. (...) / Umgesetzt werden soll die Internet-Fahndung demnach vom Bundeszentralamt für Steuern, das bereits für die Finanzämter nach Steuersündern sucht.
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Anmerkung: Auch wenn dieser erneute Vorstoß der neoliberalen Bande vermutlich noch keine Chance auf Verwirklichung besitzt, weil er allzu offensichtlich verfassungswidrig ist, wird hier doch wieder einmal die bekannte "Salami-Taktik" dieser Menschenfeinde ersichtlich: Sie fordern etwas völlig Überzogenes, gar Realitätsfernes, um danach mit einer etwas "abgemilderten" Version ihr Ziel, das von vorn herein eben jene "abgemilderte" Version war, doch zu erreichen. Es gab schon unzählige Beispiele für diese hinterhältige Vorgehensweise und es wird sicherlich auch immer wieder neue geben, denn sie war bisher oft erfolgreich - und die Opposition fällt immer wieder darauf herein.
Der Beitrag der Tagespropagandashow bietet ohnehin kaum Informationen zum eigentlichen Thema - beispielsweise die Frage, wie eine Schnüffelbehörde Ebay-Verkäufe der BürgerInnen überwachen will, wird nicht einmal gestellt und demnach auch nicht beantwortet. Soll Ebay verpflichtet werden, die Namen und Anschriften von VerkäuferInnen an die Behörde herauszugeben, oder will man das möglicherweise mittels Schadsoftware, die allen Hartz-Terror-Opfern auf die Rechner - und wenn ja, auf welche? - gespielt werden soll, erledigen? Das ganze ist dermaßen unausgegoren und lächerlich, dass es klar auf der Hand liegt: Hier wurde wieder einmal eine der beliebten neoliberalen Nebelkerzen gezündet, die von weiteren geplanten Schweinereien ablenken soll, die auf Zwangsverarmte in diesem verkommenen Staat zukommen.
Es ist bereits jetzt so, dass das bürokratische Hartz-Monster der "Jobcenter" den vielzitierten "Steuerzahler" weitaus mehr Geld kostet, als diese Bürokratie bei den Ärmsten der Armen "einsparen" kann - simple Logik oder gar die neoliberale Monstranz der "Effizienz" haben hier schon lange keine Bedeutung mehr (und ich behaupte, dass dies von Anfang an nie anders war). Dieser widerlichen Bande geht es nicht bloß um die totale Verarmung, Kontrolle und Ausgrenzung der Millionen von Kranken, Behinderten und Arbeitslosen - es geht längst und klar erkennbar um pure Schikane, Drangsalierung und die nachhaltige Dressur dieser Menschen, damit sie diese perverse staatliche Willkür - und zukünftig noch viel Schlimmeres - klaglos und ohne zu revoltieren ertragen mögen. - Wer hier Parallelen zu den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts entdeckt, sollte sehr intensiv darüber nachdenken.
Ich hoffe inständig, dass dieser perfide Plan nicht schon wieder aufgeht - auch wenn bereits alles wieder in genau dieselbe finstere Richtung deutet.
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Lebenszweck
"Mensch Aujust, bloß nich' schlapp machen! - Det Vaterland braucht dich noch for de Arbeetslosen-Statistik!"
(Zeichnung von Marcel Frischmann [1900-1952], in "Simplicissimus", Heft 45 vom 08.02.1932)