Freitag, 1. Februar 2013

Gauck & Co.: Von Amts wegen überflüssig


Unsere Bundespräsidenten reden viel – und sagen nichts. Spätestens die Amtszeit von Joachim Gauck zeigt: Das Amt des Bundespräsidenten gehört ersatzlos abgeschafft (...)

Nun, mit Amtsbezügen von jährlich 217.000 Euro plus 78.000 Euro sogenanntes "Aufwandsgeld" lässt sich hübsch von der Kanzel predigen. Die Ruhebezüge – also jener unehrenhafte Ehrensold – belaufen sich auf die Höhe der Amtsbezüge. Man möge bloß nicht auf die vermessene Idee kommen nachzurechnen, wie viele notleidende Menschen von einem solchen Traumgehalt leben könnten.

Man könnte die "Entlassungsproduktivität" unseres Landes deutlich steigern, wenn man Gauck – und überhaupt des Amt des Bundespräsidenten – für immer verabschiedet. Denn welcher der letzten Bundespräsidenten hat eigentlich seine Aufgabe auch nur halbwegs erfüllt, die das offizielle Protokoll vorsieht? Laut Internetseite des Bundespräsidialamts obliegt es ihm, "klärende Kraft zu sein, Vorurteile abzubauen, Bürgerinteressen zu artikulieren, die öffentliche Diskussion zu beeinflussen, Kritik zu üben, Anregungen und Vorschläge zu machen."

Tja, werte Herren Gauck, Wulff, Köhler und Co: Aufgabe verfehlt, durchgefallen! Das Amt des Bundespräsidenten ist so sinnvoll wie ein Dixi-Klo auf dem Mond. Es gehört ersatzlos abgeschafft, zumal der Bundespräsident das einzige Verfassungsorgan ist, das aus nur einer Person besteht: So etwas kennt man aus Monarchien, nicht aber aus modernen Demokratien.

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Anmerkung: Ein trefflicher Text, der mir aus der Seele spricht! Allerdings gilt das Gesagte nach meiner Auffassung nicht bloß für das Amt des Bundespräsidenten - ich könnte auf Anhieb eine ganze Liste von Ämtern und Pöstchen erstellen, die in ihrer jetzigen Form im besten Falle sinnlos, im schlimmsten Falle äußerst schädlich für diesen Staat und seine Bevölkerung und in jedem Falle völlig überbezahlt sind. Letztlich steht und fällt das aber sowieso mit den Personen, die jene Ämter oder Pöstchen innehaben - denn beispielsweise ein guter Bundespräsident könnte natürlich auch etwas Gutes bewirken, sogar in der jetzigen Form des Amtes. Solange sich Figuren wie Wulff oder Gauck aber dort herumdrücken, ist - wenn überhaupt etwas - nur eine stetige Vergrößerung des neoliberalen Schadens zu erwarten.

Man stelle sich nur einmal für einige Minuten vor, wir hätten eine Regierung, die aus Personen besteht, die tatsächlich die Interessen der Bevölkerung - natürlich inklusive aller Minderheiten - vertreten. Es ist kaum auszudenken, wie grundlegend eine solche Truppe das Land, die Wirtschaft und damit natürlich auch die EU, die NATO, überhaupt das wirtschaftlich-militärische Gefüge auf diesem Planeten verändern könnte. Und welch ein trauriges, lächerliches Jammerbild stellen im Gegensatz dazu die aktuellen Abziehbilder aus CDU-SPD-FDP-Grünen dar ...

An diesem leidvollen Zustand wird sich nichts ändern, solange die traditionellen, verkommenen Parteien und ihre ebenso verkommenen, korrupten KarrieristInnen nicht ausgetauscht werden. Leider lehrt uns die Geschichte, dass man auch in Deutschland dazu neigt, im Fall der Fälle die Gülle durch ein noch übelriechenderes Güllekonzentrat zu ersetzen - auch daran hat sich leider nichts verändert.

Was lernen wir daraus? - Nichts. Das Gefühl der Ohnmacht wird übermächtig, die Gewissheit, in einer furchtbaren Endlosschleife der ewigen Wiederholung gefangen zu sein, setzt sich durch.

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Starkbier


"Ich frage dich, Xaverl, san mir Deutsche das Volk der Dichter und Denker, oder san mir wirklich so saudumm wie mir san?"

(Zeichnung von Karl Arnold [1883-1953], in "Simplicissimus", Heft 27 vom 02.10.1932)

3 Kommentare:

Anabelle hat gesagt…

Antwort: Mir san mehr als saudumm, mir san strunzdämlich.

Anabelle hat gesagt…

Ach ja ---: Den Gauck haben wir uns verdient. Wer so fleißig CDU, FDP (!!!), SPD oder Grüne wählt, hat nichts anderes verdient. So grausam, so logisch.

Charlie hat gesagt…

@ Anabelle:

Die Zeiten, in denen ich persönlich Grüne gewählt habe - BITTER SHAME ON ME - sind sehr lange vorbei. Bei den Spezialdemokraten habe ich noch nie ein Kreuz gemacht. Ich weiß, mich persönlich meinst Du auch nicht, aber ich wollte das doch noch einmal klarstellen. ;-)

Liebe Grüße!