Freitag, 22. Februar 2013

Marktkonforme Demokratie: Report einer staatlich inszenierten Zwangspsychiatrisierung


Vier exzellente Ermittler, die am Finanzplatz Frankfurt die Banken das Fürchten lehrten, werden vom Staat für paranoid erklärt. Jetzt klagen sie gegen das Land Hessen. Gutachten, die Capital exklusiv vorliegen, belegen: Die Diagnose ist nicht haltbar. Report einer staatlich inszenierten Zwangspsychiatrisierung.

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Anmerkung: Diese Horrorgeschichte aus dem Hessen des Widerlings Roland Koch dürfte den meisten bereits bekannt sein - hier ist sie aber in einer prägnanten und wunderbaren Form zusammengefasst, wie ich sie andernorts noch nicht gefunden habe - inklusive der Gegengutachten. Es liegt aus meiner Sicht nahe, dass Kochs völlig überraschende und überhastete Flucht im Jahr 2010 aus allen politischen Ämtern unter anderem mit dieser zum Himmel stinkenden Geschichte zu tun hatte. Dennoch muss sich der Mann keine Sorgen machen: In der Bananenrepublik Deutschland wird kein Politiker, der zugunsten der Superreichen gehandelt hat, jemals bestraft - ganz egal, welche Betrügereien, Lügen oder kriminellen Handlungen da auch stattgefunden haben mögen.

In Deutschland wandern beispielsweise verarmte "Schwarzfahrer" in den Knast, weil sie ihre Strafe nicht bezahlen können, oder auch Menschen, die möglicherweise per Megaphon andere dazu aufgerufen haben, sich gegen Nazis zu stellen - aber in diesem korrupten System werden wir es niemals erleben, dass Lügner und Betrüger wie Koch oder Mappus und viele, viele andere angeklagt oder gar verurteilt werden.

Zudem ist die gängige Praxis der Zwangspsychiatrisierung in Deutschland generell ein Feld, auf dem die pure Willkür herrscht und das sich glänzend dafür eignet, missliebige Personen dauerhaft entfernen zu lassen bzw. mundtot zu machen. Inzwischen ist das sogar - wie immer ohne ein wesentliches mediales Echo - vom Bundestag in ein Gesetz gegossen worden.

Was unterscheidet einen Staat, der Kritiker oder einfach nur Beamte (sic!), die ihren Job ernst nehmen und superreichen Steuerhinterziehern nachspüren, kurzerhand mithilfe von gekauften und gefälschten "psychiatrischen Gutachten" entsorgt, doch gleich von einem Horror- und Unrechtsstaat? Was ist das bloß für ein Gesindel, das sich in dieser politischen Klasse herumtreibt! Solchen Figuren würde niemand, der bei halbwegs wachem Verstand ist, einen gebrauchten Wasserkocher abkaufen - und dennoch sitzen sie in höchsten Ämtern und "Würden" direkt an den Schalthebeln der Macht. Und wenn das Pflaster doch einmal zu heiß wird wie im Falle Kochs, wechselt man eben schnell auf die Seite der zuvor begünstigten Konzerne, die für solche Gesellen stets eine offene Tür und ein lukratives Pöstchen haben. So funktioniert das perfide Spiel der politischen Korruption schon seit weit über hundert Jahren. Und nichts, wirklich gar nichts deutet darauf hin, dass sich das in absehbarer Zeit ändern könnte.

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"Aus der Partei habe ich rausgemusst wegen meiner dicken Taschen, und zu meiner Haustür komm ich nicht mehr rein."

(Zeichnung von Thomas Theodor Heine [1867-1948], in "Simplicissimus", Heft 49 vom 02.03.1925)

2 Kommentare:

dani hat gesagt…

kotz und würg!!!!!

die welt ist so - wie der mensch ist -

manchmal komme ich mir vor wie beim tanz ums goldene kalb!

nur: ich stehe daneben und schüttle mit dem kopf über soviel narren!

Charlie hat gesagt…

Ach Dani, das Schlimmste ist ja, dass gar nicht alle Menschen so skrupellos, habgierig, gewissenlos und egoistisch sind - von diesen anderen taucht in der Politik nur nahezu keiner auf. Offenbar kann man in den etablierten Parteien nur dann Karriere machen, wenn man eben diese Negativeigenschaften an den Tag legt und sie für sich selber in "Positiveigenschaften" umdeutet ...

Derweil gibt's aus Hessen gleich den nächsten Aufreger, der allerdings nicht nur für CDU und FDP, sondern für SPD und Grüne gleichermaßen - und das keineswegs nur in Hessen - gilt. Die Bande fürchtet, die Landtagswahl zu verlieren, und bringt nun noch schnell möglichst viele Schäfchen ins Trockene. Das widert mich so dermaßen an ...

Liebe Grüße!