Sie scheinen so gar nichts miteinander gemein zu haben. Doch der Schein trügt, wie meistens. Die Rede ist vom türkischen Ministerpräsidenten Tayyip Erdoğan und seinem japanischen Kollegen Shinzō Abe. Beide streben nach Größerem für ihr Land, beide mittels reichlich demokratieferner, den Willen ihrer Völker ignorierender Methoden. Ungleiche Brüder, aber gleiche Kappen ...
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Anmerkung: Das ist wieder einmal ein "echter Bräutigam", wie ich ihn aus der Feder dieses Autors so schätze. Schonungslos und mit klaren, deutlichen Worten erzählt er die uns öffentlich-rechtlich verschwiegene Atom-Geschichte von den Wahnsinnigen (oder wahlweise Skrupellosen) aus der Türkei und Japan und lässt den "Dummspruch-Rekordler" Erdoğan auch höchstselbst zu Wort kommen: "Vermeiden wir es, uns ins Auto zu setzen, weil ein Unfall passieren könnte? Bei der Verwendung der Nuklearenergie werden die höchstentwickelten Technologien angewandt, alle denkbaren Investitionen dafür gemacht. Unser Ansatz muss sein: Die Wahrscheinlichkeit eines Unfalls ist eine Million zu eins." - Bei soviel geballtem Unsinn und lächerlicher Dreistigkeit in nur drei kurzen Sätzen muss auch ich kapitulieren und kann nur noch müde abwinken und zur Flasche greifen.
Lest das einfach selbst und denkt Euch Euren Teil. Fukushima wird nicht der letzte "GAU" der Atomkrafttechnologie gewesen sein und er hat selbstverständlich auch kein "Umdenken" in Gang gesetzt, wie unsere Medien uns immer wieder einflüstern wollen - schon allein der Terminus des deutschen "Atom-Ausstiegs", der gebetsmühlenartig wie ein Fakt immer wiederholt wird, ist angesichts der sich auch in Deutschland weiterhin in Betrieb befindlichen Atomkraftanlagen eine dermaßen absurde Groteske, dass ich persönlich jedesmal Pickel an den Augen bekomme, wenn ich es wieder einmal lese. Der "Atom-Ausstieg" ist nichts weiter als die Ankündigung der Merkel, irgendwann einmal - so ganz genau festlegen will sie sich da wie gewohnt nicht - die Atomkraftwerke nach und nach abzuschalten (womit diese Person ebenso in die Riege der "Dummspruch-Rekordler" gehört). Nichts genaues weiß man nicht und der nächste Kanzlerdarsteller mag das auch wieder ganz anders sehen (müssen); damit hat die Merkel dann sowieso nichts mehr zu tun. Derweil wird auch hierzulande weiterhin die hochalberne Mär von der "sauberen" und "billigen" Atomenergie und deren "Sicherheit" weitererzählt - zur Not wird man eben Atomstrom aus Frankreich oder anderen Ländern "importieren", denn ein Boykott kommt selbstredend für diese Bande niemals in Frage - für die ist sogar der neoliberale Teufel "Import" das kleinere Übel.
Im Grunde ist es nur folgerichtig, dass Erdoğan nachziehen will und Abe sich sowieso auf die berühmte Lethargie der leidenswilligen japanischen Mehrheit verlässt - die nicht nur die Risiken und gesundheitlichen Folgen dieser Mordstechnologie, sondern selbstredend auch die Kosten für die ungeklärte Müllentsorgung, den Rückbau veralteter und verstrahlter Anlagen und natürlich die verheerenden Folgen der Atomkatastrophe zu tragen hat - eine klassische "Win-win-Situation" für Energie- und sonstige Industriekonzerne und Politmarionetten. Die Arschkarte hat - wie immer - die überwältigende Mehrheit der Bevölkerung. Auch in der Türkei und in Japan ticken die kapitalistischen Uhren nicht anders als bei uns - das tödliche Hämmern klingt überall gleich knöchern und menschenfeindlich - um das vergewaltigte Wort "demokratisch" gar nicht erst zu bemühen.
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(Cover des Supertramp-Albums "Crisis? What Crisis?", 1977. - Auch die Kopperschlaeger-Version ist recht anschaulich.)
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