Ein Gastbeitrag von Altautonomer.
"Der Marsch" ist ein Spielfilm des Regisseurs David Wheatley über den Auswanderungsdruck aus den Entwicklungsländern. Der Film stammt aus dem Jahr 1990 und basiert auf einem Roman von William Nicholson, der auch das Drehbuch verfasst hat. Das Szenario des Films geht von einer unbestimmten Zukunft aus, in der aufgrund des Klimawandels große Teile Afrikas unbewohnbar geworden sind und zeitgleich in Europa die rassistischen Spannungen stark zugenommen haben. Als monokausale Ursache des "Marsches" - also der Flucht der betroffenen Menschen nach Europa - wird fälschlicherweise einzig der Kimawandel herangezogen.
Zu Anfang des Filmes wird ein Schwarzer von der Filmfigur Clare Fitzgerald, der irischen "Kommissarin für Entwicklung" bei der Europäischen Gemeinschaft, interviewt. Er sagt (geringfügige Änderungen und Ergänzungen vom Verfasser): "Ich habe gelesen, dass ihr für eure Haustiere durchschnittlich 200,00 Euro im Jahr ausgebt. Wir möchten gerne eure Haustiere sein. Nehmt uns dafür, denn wir sind stubenrein, genügsam und im Unterhalt billiger als Haustiere, weil die meisten von uns bereits jetzt von weniger als 200,00 Euro im Jahr leben müssen."
In Deutschland wird von privaten Haushalten mehr Geld für Tiernahrung ausgegeben als die Summe des Staatsetats manch eines afrikanischen Landes beträgt. Soviel zur Polemik des Films. Eine sehr gute Kritik dazu findet sich hier:
Unvermittelt ist der Hunger als Ergebnis von fünf regenlosen Jahren, als naturgegebene Katastrophe, Ausgangspunkt der Filmhandlung. Die Ursachen für diese Katastrophe und andere Krisen, wie Bürgerkriege, werden nicht genannt. Weder die ökologischen, noch die politischen, sozialen und ökonomischen Auswirkungen werden als Ergebnis von jahrhundertelanger Ausbeutung, Raub und Vernichtung in Afrika angesprochen. Der "Zivilisationstransfer" als Hauptursache vieler Krisen wird genauso verschwiegen, wie die als humanitär ausgegebenen Militäraktionen mit ihren verheerenden Folgen, und wie die Folgen der Entwicklungshilfe. / Der Film erzeugt ein Gefühl der Bedrohung und Angst.
Er fügt sich daher propagandistisch sowohl positiv, als auch negativ in die Zeit der "Wende" und der damaligen Pogrome in Solingen, Hoyerswerda und Rostock-Lichtenhagen etc. ein.
Zum Schluss eine Bemerkung zu der von konservativen Politikern häufig geäußerten Abwehrbehauptung, Europa könne "nicht alle Flüchtlinge dieser Welt aufnehmen": Heute noch fließen nachweislich mehr Waren und Rohstoffe aus Asien, Lateinamerika und Afrika in die "Erste Welt" als umgekehrt - inkl. der sog. Entwicklungshilfe. Es ist daher kein Ende der postkolonialistischen Ausbeutung in Sicht.
(Aus der Produktbeschreibung dieses edlen Fresschens: "Zusammensetzung: 55% Bio-Hühnerfleisch* (Muskelfleisch luftgetrocknet), Bio-Kartoffelflocken*, Bio-Karotten*, Bio-Aprikosen*, Bio-Kokosflocken*, Bio-Apfel*, Bio-Eierschalen*, Bio-Propolis* / *kontrolliert biologischer Anbau")
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Anmerkung des Kapitäns: Wer sich selbst ein Bild machen möchte, kann sich den Film momentan - allerdings in einer leider furchtbaren Bild- und Tonqualität - auf youtube ansehen. Ich habe das getan und kann dem obigen Fazit nur zustimmen: Hier wird weniger die Empathie des Zuschauers oder dessen Solidarität mit Flüchtlingen gefördert, sondern eher eine diffuse, gar ins Bedrohliche driftende Angst, die letztlich nur zur weiteren Radikalisierung des ohnehin schon erblühenden Rassismus' im "freiheitlich-demokratischen" Europa führt (dazu möchte ich dringlichst das Buch "BrandSätze. Rassismus im Alltag" von Prof. Siegfried Jäger vom Duisburger Institut für Sprach- und Sozialforschung empfehlen, das hier als pdf kostenlos abgerufen werden kann). - Ob die Macher des Films das so auch beabsichtigt haben, weiß ich aber natürlich nicht. Schaut selbst:
4 Kommentare:
In der die Rassisten unter den Zuschauern beruhigenden Schlussszene des Films blicken die tausenden von Flüchtlingen in eine Kette von spanischen Soldaten mit auf sie gerichteten, entsicherten Maschinengewehren. Der stumme Befehl lautet. "Zurück ins Meer" sonst wird geschossen.
@ altauto: Wenn das Prophetische dieser Schlussszene nicht so unsäglich furchtbar wäre, könnte man glatt darüber lachen. Mich hat es am ganzen Körper gegruselt, als ich das sah.
Hierzu eines der heutigen Beispiele, wie man den Europaeern die Angst vorm(zB.)schwarzen Mann so richtig fett eintrichtert.
"[…] Nun ist eine Migranteninvasion leichter angekündigt als ins Werk gesetzt. Doch hat sie ihren Realismus darin, dass beispielsweise die afrikanische Subsahara-Bevölkerung von heute 900 Millionen auf 2,1 Milliarden im Jahre 2050 steigen soll. Wenn davon – wie von Gallup bereits für 2009 ermittelt – 38 Prozent wegwollen, könnten diese dann 800 Millionen – gegenüber rund 500 Millionen EU-Bürgern – für die größte Wanderungsbewegung der Menschheitsgeschichte sorgen."
"Die indigenen Europäer sind weltweit gesehen aktuell schon eine kleine ethnische Minderheit. Sofern sie dieser Völkerwanderung weiterhin tatenlos zusehen, werden sie zuerst zu Minderheiten in ihren eigenen Ländern und über kurz oder lang komplett als Völker ausgelöscht werden."
http://www.pi-news.net/2015/03/groesste-wanderungsbewegung-der-menschheit/
Kein Wunder, dass da kaum noch Welche uebrig sind! Alleine diese Chinesen, Inder, Muslime, Afrikaner als auch kleinere Brocken wie Sued/Zentral-Amis und Indonesier machen schon locker ueber 5 Milliarden ... von diesen paar unwesteuropaeischen Osteuropaeern oder gar Russen mal ganz abgesehen.
Gluecklicherweise gibts da noch ein paar westliche Recken wie zB. ein urdeutscher Kubitschek, welche zB. die Ethnische Kontinuitaet der Germanischen GrossRasse tapfer verteidigen. http://jakester-express.blogspot.com/2012/10/ob-das-polen-sind-russen-oder-auslaender.html .... und natuerlich denn, zunehmend adolfaehnlich kreischenden Epileptiker Stuerzenberger. http://www.pi-news.net/2015/04/pegida-dreilaendereck-siegt-vor-gericht-gegen-demonstrationsverbot-in-villingen/#more-457026
PS. sorry fuer die Einbrauenung eurer Bildschirme durch diverse Links/Inhalte.
jakebaby: Nachtrag!
Der verlinkte Text bei PI verweist auf einen Aufsatz in der FAZ von dem Krawattenrassisten Gunnar Heinsohn. Darin stehen so Sätze wie:
"Nun droht der griechische Verteidigungsminister, seine deutschen Geldgeber mit illegalen Migranten, unter ihnen versteckte Terroristen, zu fluten, wenn Berlin Griechenland zusätzliche Gelder verweigere."
Überschwemmungsszenarien und Weltuntergangsmetaphern scheinen diese Rhetorik zu bestimmen.
800 Mio. oder 80 Mio. (Bevölkerung der BRD) ist doch egal. Andere werden uns eintrichtern, wann die utilitaristische "Bereicherung" durch Zuwanderung in eine demoskopische Bedrohung übergeht.
Für freies Fluten!!!!!!!!!
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