In den Hochöfen des Schmerzes
Welches Erz wird da geschmolzen
Die Eiterknechte
Die Fieberschwestern
Wissen es nicht
Tagschicht
Nachtschicht allen Fleisches
Blühn die Wunden und die Feuer
Wild in den Salpetergärten
Und den heißen Rosenäckern
Asphodelen meiner Angst
An den Abhängen der Nacht
Ach was braut der Herr der Erze
In den Herzen? Den Schrei
Den Menschenschrei aus dunklem Leib
Der wie ein geweihter Dolch
Unsere Totensonne schlitzt
(Yvan Goll [1891-1950], in: "Traumkraut. Gedichte aus dem Nachlass", Limes 1951; geschrieben vermutlich 1944)
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