Montag, 6. Juni 2016

Rassismus: Deutsche Kultur und Werte


Wieder einmal hat Stefan Gärtner in seiner Titanic-Kolumne den verdorbenen Nagel auf den Kopf getroffen und diesmal den latenten Rassismus, der in Deutschland quer durch alle "Klassen" aufblüht, in genau die Jauche einsortiert, in die er gehört:

Nehmen wir abschließend an, ein Politiker der sog. Alternative für Deutschland hätte gesagt: "Die Leute finden ihn als Fußballspieler gut, aber wollen einen Boateng nicht als Nachbarn haben", und nach dem üblichen Entrüstungsgeplärre hätte eine Umfrage ergeben, 82 Prozent der Deutschen (sogar 87 Prozent der AfD-Anhänger) hätten einen Boateng sehr gern als Nachbarn, praktisch lieber als jeden anderen: müssten wir da nicht finden, Alexander Gauland habe ganz unrecht, und dieselben Leute, die sonst Schaum vorm Mund kriegen, wenn ihnen wer verbieten möchte, "Neger" zu sagen, möchten durchaus mit und neben Artfremden wohnen, mindestens dann, wenn es sich um solvente Nationalspieler handelt und nicht um die türkische oder sonstwie südliche Großfamilie, die die Wohnungen runterwohnt, die Kindergärten verstopft und die wir uns immer dann vom Hals halten, wenn sie nicht gerade Gemüse verkauft?

Mir persönlich sind vereinzelte Fußballspieler, die in jungen Jahren immer wieder erfolgreich mit für den Normalsterblichen monströsen, für Superreiche allerdings müde belächelten Summen gekauft werden, ohnehin schnurz - ganz egal, welche Pässe oder Migrationshintergründe sie besitzen. Dumm bleibt dumm, und das gilt nicht nur für stupide Balltreter, sondern in weitaus gesteigertem Maße erst recht für die dumpfen Fans dieser pseudosportlichen Veranstaltung, die nicht bemerken, wie sie permanent ausgelacht, ausgenutzt und bloßgestellt werden. Von der offensichtlich korrupten "Führungsmannschaft" (FIFA & Co.) und der begleitenden Medienkakophonie schweige ich an dieser Stelle lieber.

Ich will mir gar nicht ausmalen, welche diabolischen Vorhaben die finstere Bande der Merkels, Schäubles, Gabriels & Co. geplant hat, während die Tölpel der europäischen Bevölkerung wie erwartet zuhauf im nationalistischen Wahn verharren bzw. immer tiefer darin versinken. Der gemeine, stumpfsinnige Rassismus, der Deutschland nach 1945 nie verlassen hat, ist mit vollen Segeln, schriller Prachtbeleuchtung und lauthals kreischend wieder da und innerhalb kürzester Zeit erneut zum bitteren Alltag geworden.

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Tender Lie



(Gemälde von Francesco Clemente [*1952] aus dem Jahr 1984, Mischtechnik auf Holz und Aluminium, Privatbesitz [sic!], Zürich, Schweiz)

7 Kommentare:

altautonomer hat gesagt…

Endgeil!
https://twitter.com/SixtDE/status/739897698137059331/photo/1?ref_src=twsrc%5Etfw

altautonomer hat gesagt…

Passend dazu auch das Zitat des Tages von der Eisschnelläuferin Claudia Pechstein nachdem der BGH ihre Schadenersatzforderung in Höhe von 5 Mio Euro (Schadenersatz - Sperre - Sponsorenverlust - Dopingverdacht)abgewiesen hat:
"Jeder Flüchtling, der in Deutschland einreist und registriert wird, genießt Rechtsschutz. Aber wir Sportler nicht."

Charlie hat gesagt…

@ Altauto: Zu Pechstein äußere ich mich besser nicht, da ich mich nicht strafbar machen möchte. ;-) Der komplette "Leistungssport" in Kapitalistan ist längst zu einer irrwitzigen Groteske verkommen, die man auch ohne das allgegenwärtige Thema des Dopings klar als solche erkennt, sofern man denn - was ein Großteil der Menschen hier offensichtlich nicht tut - die Augen öffnet.

Als kürzlich Muhammad Ali starb, habe ich nur noch schallend gelacht, nachdem ich so manchen Nachruf auf diesen "Ausnahmesportler" in der Jubelpresse gelesen habe - es muss offenbar ein bewunderungswürdiges Talent sein, wenn Menschen sich möglichst effektiv gegenseitig die Fressen blutig schlagen.

Liebe Grüße!

Martin hat gesagt…

Gauland hat den Boateng nicht beleidigt. Im Gegenzeil: Er hat ihn verteidigt.
Kritisiert hat Gauland die Deutschen. Viele wollen eben keinen Ausländer als Nachbarn haben (Boateng war hier nicht explizit gemeint, sondern nur ein X-beliebiges Beispiel. Genauso gut hätte Gauland jeden anderen bekannten Promi mit Migrationshintergrund nennen können). Die Kritik bezieht sich also auf die Deutschen, die solche Menschen nicht als Nachbar haben wollen, bzw. zunächst einmal unsicher sind.

Desweiteren heißt "einen Boateng" soviel wie irgendjemand mit Migrationshintergrund und nicht Boateng persönlich. Und würde so jemand neben einem einziehen wollen, dann nicht ein Boateng als Nationalspieler (den kennen wir ja) sondern das bezieht sich auf jemanden, den in diesem Fall keiner kennen würde. Würde man Bosteng nicht als Nationalspieler kennen und wäre er auch keiner, dann gäbe es genug Deutsche, die ein eher unwohles Gefühl dabei hätten. Und genau diese Leute kritisiert Gauland. Er nimmt also Boateng vor Rassismus in Schutz.

Aber man sucht ja gerne das Haar in der Suppe bei der AfD und wartet nur auf den Moment, wieder einmal Aussagen zu verdrehen, um gegen diese Partei zu hetzen. Das zeigt nur umso mehr, wie verlogen und linksfaschistisch unsere Medien sind, die nur eins wollen: Gehirnwäsche verpassen und Deutschland abzuschaffen.

Aber wer wie die AfD die Wahrheit sagt, der braucht nun mal ein schnelles Pferd. Das bestätigt sich immer wieder.


Grüße
Martin

Charlie hat gesagt…

@ Martin: Das kommentiere ich nicht. Lies nochmal den Text von Gärtner und denk ein wenig darüber nach.

Liebe Grüße.

Martin hat gesagt…

Charlie, da gibt es nichts weiter zu zerreden. Lies meinen Text, dort steht drin was Herr Gauland gesagt hat und wie es von der Meinungsdiktatur Staatsfernsehen verdreht und gegen die AfD ausgelegt wird.

Grüße
Martin

jakebaby hat gesagt…

Martin,

Schatten sind grell, Wasser trocken und eben knattert wieder das Sandmaennchen ueber die Palmenwipfel ... und du hast gerade umsonst versucht Scheisse auf Hochglanz zu polieren.
Man braucht bei der AfD kein Haar in der Suppe suchen, da baumeln die Wadenbeine bis zum Knie im Jauchkuebel und Unterkante Oberlippe ist angestrebt. ...