Samstag, 27. Mai 2017

Song des Tages: Anaemia




(Novembre: "Anaemia", aus dem Album "The Blue", 2007)

A certain feeling assails
Visions form to wonder why
It still keeps fading
Away to the stars

The sanitarium is the night of the mind
Hidden where no-one wants to know
As nightside keeps saving your life
With its silver-painted dawn

The sanitarium holds the keys of the night
In a place no-one wants to know
And dance, dance for staying alive tonight
And you're not alone

On and on the rains with their anaemic crystals wash the pitch away
And I will follow you through centuries of famine
And there will still be horror

Nightly blood, anaemia
Night and blood, anaemia

As black sprites keep draining your life
When at night you're all alone
And dance, dance to remain alive
As this night beholds no dawn



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Anmerkung: Den Song und das Video dieser italienischen Band aus dem Jahr 2007 kann man heute getrost mit dem abgedroschenen Wort "prophetisch" belegen. Musikalisch werden hier keine neuen Pfade geebnet (ein wenig Chameleons, etwas Sisters of Mercy, eine hübsche Portion Metal, eine Prise Doom und eine Wand aus schreiendem "gothic feeling"), aber der vorhersehbare Abstieg in die Finsternis ist hier klar und ohne Hintertürchen umgesetzt – Politik und Wirklichkeit sind dem vorgezeichneten Weg seitdem konsequent gefolgt und tun dies auch weiterhin. Besonders beflügelnd finde ich persönlich das Fazit der Band: "As this night beholds no dawn". Wenn schon Endzeit, dann auch richtig – und ich kann diesem dunklen Absolutismus noch nicht einmal ein kleines Hoffnungsblümchen in den Weg pflanzen. Die "finstern Zeiten", die beispielsweise auch Bertolt Brecht seinerzeit klar ausmachte, stehen offenkundig einmal mehr vor unseren Türen.

4 Kommentare:

R@iner hat gesagt…

OT. Roger Waters hat ein neues Album vorgestellt. Hier spricht er ein paar Worte dazu: Roger Waters Poem - Is this the life we really want?

Playlist mit 3 Titeln davon: Roger Waters - The Last Refugee

Osram Osramowitschkowski hat gesagt…

Wat bei dir allet so vor der Tür rumsteht:
Die "finstern Zeiten", [ ... ], stehen offenkundig einmal mehr vor unseren Türen.

Koof dich ne Taschenlampe, denn kannste die "finstern Zeiten" ordentlich wat heimleuchten.

Charlie hat gesagt…

@ Osama Binladowitsch: Ich kann doch auch nichts dafür, wenn Du Brechts Gedicht "Und es sind die finstern Zeiten" nicht kennst oder nicht richtig einordnen kannst. Mach bitte nicht mich für Deine Bildungslücken verantwortlich - Du weißt doch, dass in Kapitalistan jeder selbst verantwortlich für seine Defizite ist. ;-)

Aber falls Du qualifizierte Nachhilfe bezahlen kannst, habe ich ein unschlagbares, exklusives Angebot für Dich: Für nur 300 EUR pro Stunde ...

[Doch die Finsternis erschlug den postenden Charlie, noch bevor er "Rutsch mir den Buckel runter" hauchen konnte.]

--- Der Vorhang fällt. ---

Charlie hat gesagt…

@ R@iner: Das Album kenne ich in Auszügen zwar schon, aber dennoch danke für den Hinweis. Aus rein musikalischer Perspektive rate ich dem alten Mann, der Rockmusikgeschichte geschrieben hat, entweder das Genre oder aber den Sänger zu wechseln. So jedenfalls demontiert er sich höchstens selbst. Welch ein Trauerspiel.

Zum verlinkten Text muss man allenfalls anmerken, dass es geradezu grotesk ist, ausgerechnet vom Perfektionisten Waters eine derartig schlecht gesprochene und aufgenommene Version vorgesetzt zu bekommen ... oder ist das eine nicht autorisierte Veröffentlichung?

Liebe Grüße!