Medizinische Begutachtung im Rentenantragsverfahren
Ein Gastbeitrag des Altautonomen, basierend auf einem selbst miterlebten Gutachtertermin als Begleitperson
Nachdem mich das "Jobcenter" mittels Sanktionsandrohungen gezwungen hatte, einen Antrag auf Bewilligung der Erwerbsminderungsrente zu stellen, auf dass ich auch als sogenannter "Aufstocker" aus der offiziellen, gänzlich frisierten Statistik verschwinde und statt aus dem staatlichen Topf A zukünftig aus dem staatlichen Topf B meine dreißig Cent ausgezahlt bekomme, kam ich der Aufforderung, die eher einem militärischen Gestellungsbefehl glich, nach und bekam einige Zeit später die ebenfalls sanktionsbewehrte Vorladung der "Deutschen Rentenversicherung" zur "medizinischen Begutachtung".
Zur Erklärung: Die teilweise Erwerbsminderung wird festgestellt, wenn aufgrund von Behinderung oder Krankheit eine maximale Erwerbsfähigkeit ab drei und unter sechs Stunden pro Tag möglich ist und zwar nicht nur im erlernten Beruf, sondern in allen vorstellbaren Tätigkeiten. Sollten die drei Stunden Erwerbsfähigkeit pro Tag nicht mehr erreicht werden können, liegt die volle Erwerbsminderung vor.
Ich sollte mich also an einem Montagmorgen um 7:30 Uhr in einer über 40 km entfernten Arztpraxis zur gesundheitlichen Begutachtung vorstellen. Außer einem sauberen Schlübber brauchte ich nur meinen Personalausweis mitzubringen, den vor Ort allerdings niemand sehen wollte. Ich stellte mir mit gemischten Gefühlen also den Wecker auf 6:00 Uhr, duschte und machte mich wie gewünscht "nüchtern" auf den langen Weg zum Termin. Einem Menschen ohne Auto wäre die Wahrnehmung dieses Termins gar nicht möglich gewesen – aber das nur am Rande.
Draußen auf dem Gehweg vor der Praxis warteten noch andere Patienten, ein Mann und eine Frau, die, wie sich im anschließenden Gespräch herausstellte, ebenfalls von jenem Arzt zur Begutachtung einbestellt worden waren. Seltsamerweise hatten beide ebenfalls als Zeitpunkt 7:30 Uhr genannt bekommen. Eine bodenlose Unverschämtheit, wie wir übereinstimmend feststellten.
Gegen 7:30 Uhr habe ich dann wiederholt den Klingelknopf gedrückt und im Flur an die Eingangstür der Praxis geklopft. Keine Reaktion. Es war noch niemand da. Um 7:45 Uhr dann erschien eine junge, freundliche Sprechstundenhilfe, die uns ins Wartezimmer bat und das bevorstehende Prozedere erklärte. Und das läuft dort nach ihrer Aussage stets wie folgt ab: Der Arzt, der gar nicht zu jener Praxis gehört, sondern dort nur für solche Termine "ein Zimmer hat", kommt stets erst um 8:30 Uhr. Vorher werde den Delinquenten von der Sprechstundenhilfe Blut abgenommen, ein EKG gemacht, eine Urinprobe eingesammelt und der Blutdruck gemessen. Wer als erster da war, wird dann um 8:30 Uhr auch als erster zum Gespräch mit dem Arzt gebeten, das ca. 30 Minuten (tatsächlich waren es fast 50 Minuten) einschließlich einer "allgemeinen körperlichen Untersuchung" dauere. Der letzte "Patient" von den dreien an diesem Tag war demnach erst um 9:30 bzw. 10:15 Uhr nach einer zwei- bis fast dreistündigen Wartezeit dran. Ein Hammer. Und dennoch erzählte die Sprechstundenhilfe nebenbei, dass dieser Arzt ebenso verfahre, wenn er fünf oder sechs Menschen an einem Vormittag zu "begutachten" habe und sie allesamt um 7:30 Uhr antanzen lasse, was wohl regelmäßig vorkommt – ich hatte also noch Glück, denn ich war an jenem Montag der Erste.
Das Interieur der Praxis hatte bereits den Charme einer Nebenstelle von Lambarene. Das sollte aber nichts bedeuten, wenn der Arzt ein guter ist. War er aber nicht.
Ein ca. 80jähriger, pensionierter Silberrücken, dessen Glatze mit langen grauen Haaren an den Seiten, die er kunstvoll über die nackte Kopfhaut drapiert hatte, an seiner Eitelkeit zu nagen schien, bat mich in sein Sprechzimmer. Keine Entschuldigung für die lange Wartezeit, keine Erläuterung der Fragen nach banalen Dingen wie der Todesursache meiner Mutter, den Krankheiten der Eltern, der Zahl der Geschwister, meiner Schul- und Berufsausbildung und den Abschlüssen. Mit Fragen nach meinen Ess-, Trink- und Schlafgewohnheiten, meinen Gewichtsveränderungen, der Anzahl der Zigaretten, die ich täglich rauche, dem Alkoholkonsum und der Konsistenz meines Stuhlganges näherte er sich – so hoffte ich zumindest – dem eigentlichen Subjekt der Begutachtung: Meiner Person.
Dabei machte er auf einem weißen DIN-A4-Blatt stichwortartige Notizen. Zwischendurch blätterte er ständig und sichtlich desorientiert immer wieder mal minutenlang in meiner Akte, die jedoch nach seinem Suchergebnis nicht vollständig zu sein schien, weil sich z.B. die letzten MRT-Befunde über meine Wirbelsäule und andere Arztberichte nicht darin befanden – oder er war schlicht zu blöd, sie zu finden, denn er suchte nicht sinnvoll, sondern blätterte konzeptlos und wild hin und her, so als hoffte er auf einen Zufallsfund. Dieses ständige Herumblättern in der Akte bewies mir deutlich, dass er sich vorher weder die Unterlagen angesehen, noch mit meiner Krankengeschichte in irgendeiner Form vertraut gemacht hatte.
Seine Frage nach Herzbeschwerden beantwortete ich laienhaft mit "gelegentlichem Herzklopfen". Dieser Aussage würde ein sorgfältiger medizinischer Gutacher nachforschen, sofern das Herzklopfen nicht auf eine Liasion mit einer jungen Dame zurückzuführen wäre. Herzklopfen kann schließlich pathologische Ursachen – z.B. in Vorhofflimmern, einer Bradikardie, einer Tachykardie oder spontanen Extrasystolen – haben. So oberflächlich wie seine Fragen war dann auch die anschließende körperliche Untersuchung auf einer Liege. Was er da alles mit dem Stethoskop und dem kleinen Hammer, mit dem er meine Sehnenreflexe testete, an mir verifizierte, erinnerte mich eher an meine Einschulungsuntersuchung in der Grundschule oder einen Besuch beim örtlichen Amtsarzt, als an ein fachärztliches Diagnoseverfahren, von dem meine unmittelbare Zukunft abhängt.
Das war's dann auch schon. Gegen 9:15 Uhr entließ mich der Greis und rief dann sein nächstes, bereits seit fast zwei Stunden wartendes Opfer herein.
Fazit: Ein derartiges Verhalten kann nicht mit Zeitnot, Fahrlässigkeit oder mangelnder Koordinationsfähigkeit entschuldigt werden. Das war Absicht, Demütigung, Herstellung der hierarchischen Ordnung, soziale Kontrolle und Menschenverachtung – und es war zudem aus medizinischer Sicht derart inkompetent und grotesk, dass mir die Spucke fehlt, um das angemessen zu kommentieren. Alles im Auftrag der Rentenversicherung, von meinen Beiträgen finanziert. Ich sage: DANKE!
Demnächst werden sie mir wohl das "Gutachten" zur Stellungnahme zuschicken. Inwiefern sich dieser pensionierte Mediziner anhand der durchgeführten, lächerlichen Befragung und infantilen "Untersuchungen" ein Bild über meine tatsächliche gesundheitliche Situation machen kann, wird wohl sein streng gehütetes, dafür aber sicher recht gut bezahltes und die eigene Rente aufbesserndes Geheimnis bleiben.
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Strenge Diät
"Sind Se man vorsichtig mit'm Essen, lieber Freund!" – "Det trifft sich jut, Herr Doktor – seit jestern bin ick arbeitslos."
(Zeichnung von Franz Reinhardt [1904-1965], in "Simplicissimus", Heft 42 vom 16.01.1928)
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Anmerkung von Charlie: Ich danke dem Altautonomen sehr für seine Begleitung und die textliche Aufarbeitung dieses grotesken, geradezu surrealen Termins. Wenn ich den Text selber geschrieben hätte, wäre er justiziabel ausgefallen. ;-) Danke!
17 Kommentare:
In jeder Allgmeinmediziner-Praxis gibt es heute ein Ultraschallgerät. Deshalb gehört meines Erachtens neben einer -unterlassenen- Lungenfunktionsprüfung angesichts des Beschwerdebildes auch die Sonografie der Karotis Media Intima (Halsschlagader) dazu.
Warum werden solche Arztdarsteller nicht aus dem Verkehrs gezogen?
Sicherlich kein Einzelfall. Ich vermute, fast jeder kann solche Erlebnisse erzählen (ich auch). Wieder einmal ein Beweis dafür, dass die "Halbgötter in Weiß" eben keine sind. Und dass die Schulmedizin ganz sicher nicht der Weisheit letzter Schluss ist. Aber da begebe ich mich nun wieder auf gefährliches Terrain... ;-)
Hey Altautonomer,
ich habe drei solcher Untersuchungen im Auftrag der BfA hinter mich gebracht.
Nach jeder dieser Untersuchung wurde ich gesünder. Zum Schluss ohne jede Einschränkung arbeitsfähig.
Ein halbes Jahr nach der letzten Untersuchung dann in Frankreich der Kollaps. Auf der Intensivstation haben mich die Kardiologen dann gefragt, ob ich noch arbeiten würde. Als ich dies bejahte bekam ich zur Antwort: "Sie arbeiten nirgendwo mehr!".
Die haben dann einen Brief vorbereitet, den ich an die BfA geschickt habe und zwei Monate später dann die 100- prozentige Erwerbsunfähigkeit und Verrentung.
So schlampig wie im Fall von Charlie waren die Untersuchungen allerdings nicht. Aber eben auch nicht auf das Krankheitsbild bezogen bzw. mit Puls und Blutdruck messen und Herz abhören und solchen Fragen wie im Text geschildert, kann man sich den ganzen Aufwand sparen. Was will man da feststellen?
Ich habe keine Idee, was ich dem Charly wünschen soll. Wenn er vom Jobcenter wegkäme, fände ich das zumindest aus meiner Sicht doch befreiend für ihn. Fällt das Gutachten negativ aus, dann wird die Situation unter Umständen noch schwieriger.
Die beste Idee wäre natürlich dieses menschfeindliche Land zu verlassen.
Aber das sagt sich so daher.
Auch wenn meine Rente durch die Frühverrentung ziemlich bescheiden ausfällt so bin ich doch mehr als froh, aus der Tretmühle raus zu sein. Eben geschenkte Lebenszeit.
Herzliche Grüsse
Troptard: Du schreibst, was ich auch denke und meine Einschätzung über das Verfahren ist.
Über das GutachterUNwesen gibt es einen tollen Ratgeber: "Und ich dachte, ich wäre versichert"!, Angela Vogel 1998,. Da wird geschildert, wie man ein Gutachten in Zweifel ziehen, Widersprüche und Unrichtigkeiten beanstanden kann etc. Dazu gehört auch die Einsicht in das Gutachten aufgrund des im SGB garantierten Akteneinsichsrechts des Antragstellers.
Es gibt Mediziner, die fachlich exzellent sind, menschlich aber die absoluten Tiefflieger, auf der anderen Seite die menschlich einfühlsamen, aber dafür inkompetenten. Dass es welche gibt mit beiden Defiziten, ahnte ich nur.
Charlie,
ich kann Dir nur wünschen, dass Dein Rentenantrag bewilligt wird und Du dich nicht mehr schikanieren lassen musst, wenn auch weiterhin nur grundgesichert, aber immerhin den Druck des JCs von der Backe hast.
Über Amtsärzte müssen wir uns nicht weiter unterhalten; das sind kleine, frustierte Beamte im Dienst nach Vorgaben, die Menschen nach Fragebögen beurteilen, ohne sich der Tragweite ihres Handelns bewußt zu sein. Besser ausgedrückt: Menschen gehen denen am Arsch vorbei, sie dürfen sich allerdings als Ärzte bezeichnen.
Ich hatte nach meinem – ebenfalls vom JC erzwungenen Rentenantrag – gottseidank das Glück, mich nicht durch die Mangel drehen lassen zu müssen, obwohl man mich zu einer Untersuchung aufforderte, der ich mich aufgrund eindeutiger med. Beurteilungen verweigern konnte. Eine Sachbearbeiterin der Rentenversicherung hatte jedenfalls kein Problem damit und lies mich in Ruhe – sowas gibt es auch.
Trotzdem: Als mich das JC dazu aufforderte/zwang, einen Rentenantrag auf volle Erwerbsminderung zu stellen, mit der Androhung, meine Hartz 4-Leistungen bei Verweigerung sofort einzustellen, hätte ich kotzen können. Stelle einen Rentenantrag, sonst lassen wir dich verrecken.
Nebenbei werben Schwachsinnige für soziale Gerechtigkeit, für ein Land, indem wir alle – bitteschön – doch gerne leben möchten. Brutal, aber gerecht...
Liebe Grüße – Volker
Hallo Volker,
unter meinen Gutachtern waren übrigens keine Amtsärzte. Zwei davon Internisten, einer mit gutlaufender Praxis und eine Arztin in einer sehr bekannten Klinik, wo in der Regel nur Selbstzahler reinkommen.
Eine Ärztin mit Praxis und Spezialistin für Arbeitsmedizin, die mich bei Eintritt in das Untersuchungszimmer gleich ganz forsch begrüsste: "Da wollen wir doch mal sehen, ob der Herr nur noch stundenweise arbeiten kann." So fiel dann auch das Untersuchungsergebnis aus.
Also kam ich mir wie so oft bei solchen Terminen als Simulant vor und irgendwann fängt da was im Kopf an zu arbeiten und man denkt, dass man selber falsch tickt.
Und möglicherweise ist das sogar beabsichtigt, dass die Selbstzweifel beginnen.
Aber ich hatte doch die Untersuchungsergebnisse über den Verschluss eines Bypasses, über meinen viel zu hohen Blutdruck bis 240. Morgens die Tabletten reingeworfen und gewartet, dass der Druck im Kopf nachlässt um meinen Arbeitsvertrag zu erfüllen, dann die Schmerzen in der Brust auf dem Weg zur Strassenbahn. Der Chef und meine Kollegen, die haben das genau gespürt, dass ich mich da ständig am Limit bewegt habe und viele Fehlzeiten und Kurzarbeit hingenommen.
Und die Mediziner? Tabletten verschreiben, dann geht das wieder. Die ganze Palette von dem, was die Pharma so anzubieten hat, von Blutdrucksenkern, Diuretika bis hin zu Statinen.
Das ist in Frankreich übrigens nicht anders: Man gibt seine Versichertenkarte ab, die kommt in eine Lesegerät und schafft die Verbindung zur Krankenkasse, dann werden die Medikamente eingegeben und das Rezept wird ausgedruckt und dann folgt die Frage: Was kann ich sonst noch für sie tun? Ich müsste mal wieder meine Blutwerte... . Richtig, ist schon wieder ein Jahr her. Überweisung für das Labor wird ausgedruckt.
Meine Beste und ich haben im Wartezimmer mal die durchschnittliche Verweildauer beim
Arzt gemessen. Wenn es lange geht, dann zwanzig Minuten. Und dabei werden Allgemeinmediziner in Frankreich von der Einheitskasse nicht schlecht bezahlt (23 Euro pro Patient und hier im Süden Frankreichs habe ich persönlich noch keine Praxis erlebt, die sich so einen Schnickschnack wie eine Sprechstundenhilfe leistet.
So genug gejammert. Aber ich muss Epikur zustimmen: Die Schulmedizin ist sicherlich nicht der Weisheit letzter Schluss, aber ebenso wenig die Komplementärmedizin.
Beide konkurrieren miteinander und argumentieren über Volksgesundheit und die Kosten
für das Gesundheitssystem.
Wobei die sog. Schulmedizin sich scheinbar in einer schlechteren Position befindet, wenn sie vehement Verbote durchsetzen will und die Leichen in den Kellern der anderen sucht und die eigenen schnell beiseite schafft.
So wird das eben nichts, nichts im Interesse der Menschen, die nicht nur ein Interesse daran haben, als Funktion im Verwertungsinteresse wieder hergestellt zu sein solange sich der Einsatz dafür noch lohnt.
Hasste genug Geld, dann lässt sich eh auf dieses ganze Affentheater ohnehin verzichten.
@ Volker: Vielen Dank für Deine Anteilnahme und Erläuterungen. Ich gehe ja nach wie vor einem "geringfügigen" Job nach, so dass das Urteil des absurden Gutachters eigentlich schon längst feststeht - ich musste mich der Prozedur eben unterwerfen, weil irgendeine inkompetente Sachbearbeiterin des "Jobcenters" mich dazu verpflichtet hat. Es ist ja kein Geheimnis, dass es dort nicht um eine wie auch immer geartete "Hilfe" für Menschen geht, sondern um Sanktionsquoten, Einsparungen und stumpfe Menschenfeindlichkeit.
Nebenbei: Was ist mit Deinem Blog passiert? Wieso hast Du ihn gelöscht? Fängst Du wieder neu an oder muss ich einmal mehr einen "Mitstreiter" aus meiner immer kürzer werdenden Linkliste löschen? Ich fände letzteres sehr bedauerlich!!
Liebe Grüße!
@ Epikur: Man muss eben differenzieren. Persönliche Erlebnisse mit inkompetenten, korrumpierten oder sonstwie nicht ernstzunehmenden Ärzten sind eben kein Indiz für die These, dass die "Schulmedizin" generell zu verdammen sei. Nicht die Medizin (oder im weiteren Sinne die Naturwissenschaft) ist hier das Problem, sondern das kapitalistische System, in dem sie agieren muss. Da gibt es parallel so etwas wie den völlig bornierten Amtsarzt, den geldgeilen Kardiologen und Organisationen wie "Ärzte ohne Grenzen"oder die "Jenny De la Torre Stiftung".
Es versteht sich von selbst, dass man es in der Regel mit den wirklich üblen GesellInnen und nicht mit den VisionärInnen der medizinischen Zunft zu tun bekommt, wenn man mit Behörden oder der "Rentenversicherung" zu tun hat. Der kapitalistische Staat möchte nun bekanntlich und per definitionem nicht "helfen" oder seinen BewohnerInnen etwas "Gutes tun", sondern Geld am Allgemeinwohl sparen und gleichzeitig Profite für eine kleine "Elite" generieren. Das ist der einzige Sinn und Zweck seiner Existenz.
Dasselbe gilt indes für "Alternativmediziner". Es geht fast allen ProtagonistInnen in diesem System stets nur um Geld. Das ist das Zentrum der Welt, in der wir leben - so pervers und abstoßend man das auch finden mag.
Liebe Grüße!
Repression, Willkürstaat und Schikane sind billiger, als Sozialstaat.
Keine Satire!
Iran : Arbeiter verkaufen ihre Nieren
Die 300 Arbeiter der Kupferfabrik Tschahar Gonbad in Sirdschan haben am Eingangstor der Firma ein Plakat aufgehängt, in dem sie darauf hinweisen, dass sie aufgrund ihrer Armut gezwungen sind, ihre Niere zu verkaufen. Für Interessenten ist eine Handy-Nummer angegeben.
http://alischirasi.blogsport.de/2017/08/28/iran-arbeiter-verkaufen-ihre-nieren/
Charlie,
mich ritt wohl der Teufel, flüsterte mir warnend zu, dass russische Überfälle nichts Gutes bedeuten. Echt, bei gelegentlichen 300 Seitenaufrufen (warum auch immer)mußte ich mich schützen.
Nein – ich hatte einfach keinen Bock mehr dazu, mir jeden Tag ein Posting aus dem Hirn zu saugen, wollte mich von dem jahrelangen Müll einfach trennen. Klar, ich hab's schon bereut, bin aber nicht in der Vesenkung verschwunden. Hier und da nerve ich auf HdS herum und warte auf den Ritterschlag. Du weißt ja: ich bin eine ominöse Person, sozusagen die Fragwürdigkeit in Person – immerhin.
Sollten mich mehrere Teufel reiten, fange ich neu an. Du kannst mich ruhig aus Deiner Linkliste löschen, den Namen "frei-blog" darf ich eh nicht mehr verwenden. Nur zu. Du killst mich ja nicht. :-)
Liebe Grüße aus dem Jenseits –
Volker
@Charlie,
so ganz angemessen finde ich das nicht, was Du dem Epikur geantwortet hast: "Man muss eben differenzieren. Persönliche Erlebnisse mit inkompetenten, korrumpierten..."
Darum geht es aus meiner Sicht eben nicht. Kaum ein ernstzunehmender Linker käme z.B. auf die Idee inkompetente, korrupte Politiker, Manager und Ökonomen als für das fundamentale Problem des Kapitalismus zu nehmen.
Und wenn Du den Kapitalismus einfach ausknipsen könntest und auf Sozialismus umschalten, dann hast Du eben immer noch das Gleiche und der Mensch ist nicht einfach gut, weil da plötzlich das Schild Sozialismus draufsteht.
Der real existierende hat doch sehr anschaulich gezeigt, dass bürgerliche Bewusstsein keine Schwierigkeiten damit hat, auf Volk und Nation/ Sozialismus umzusteigen.
Ich habe jetzt öfter mal beim Epikur gelesen und habe den Eindruck, dass es ihm besonders darum geht zu zeigen, wie sich das bürgerliche Subjekt in ständiger Anpassung an veränderte ökonomische Verhältnisse sehr flexibel zeigt, sowohl im Denken als auch in Anpassung an veränderte Verwertungsbedingungen.
Dass er dabei nicht unbedingt die Schwierigkeiten der Kapitalakkumulation in den Blick nimmt, ist für mich kein Problem.
Selbstverständlich gehört es für mich als Linker ebenso dazu, Wissenschaftskritik zu betreiben und aus dieser Kritik dürfen Bereiche wie Medizin, Physik, Biologie etc. eben nicht ausgeschlossen bleiben, weil sie Teil der Gesellschaft sind und das gesellschaftliche Leben stark beeinflussen .
Diese Kritik nur auf die kapitalistischen Verhältnisse zu reduzierenn wäre für mich in der Tat eine sträfliche Unterlassung.
@ Volker: Ich wünsche Dir gleich mehrere Teufel an den Hals, auf dass Du dem Verstummen entkommst und endlich wieder Deine wertvollen Beiträge zum Untergang leistest! :-)
Deine Kommentare bei den Esos von "Jenseits der Realität" sind zwar stets ein Highlight - aber sie wiegen den Schwachsinn, der dort immer wieder ins Internet gekippt wird, leider nicht auf.
Alternativ biete ich Dir eine publizistische Partnerschaft an: Das "Narrenschiff" möchte - wie im Kapitalismus üblich - krebsartig wachsen und sucht nach neuen AutorInnen. Meine Mailadresse kennst Du - fühl' Dich also herzlich eingeladen, mir Texte und/oder Bilder zu schicken, wenn Du tatsächich selber nicht mehr bloggen willst.
Liebe Grüße!
@ Troptard: Die "bürgerliche Gesellschaft" ist zutiefst und bis ins Mark kapitalistisch geprägt. Diese schaurige Verseuchung könnte nur ein "göttliches Wunder" ausmerzen. Es ist doch offensichtlich, dass das, was sich heute "Wissenschaft" nennt, in diesem Rahmen auch nur kapitalistisch agieren kann und entsprechend degenerierte, systembezogene Ergebnisse abliefert.
Das hat indes nichts mit dem eigentlichen Wissenschaftsbegriff zu tun. In einer herbeifantasierten, imaginierten "guten Welt", in der es keine selbsternannte "Elite" mehr gibt, die auf Kosten der gesamten Menschheit ihre Privilegien und ihren absurden Luxus einfordert, wäre auch die Wissenschaft eine sehr gute Sache, wenn sie eben nicht irgendwelchen lächerlichen Kapitalinteressen, sondern dem Gemeinwohl dient. Davon sind wir natürlich (unendlich) viele Lichtjahre entfernt.
Trotzdem gibt es vereinzelt solche Ansätze. Gerade im medizinischen Bereich sehe ich sie allerdings nicht, wenn es um "Alternativmedizin" geht: Insbesondere dort ist doch der kapitalistische Gedanke die treibende Kraft. Da geht es um Geld, nicht um Gesundheit.
Aber was will man auch erwarten in einer vollkommen irren Welt, in der es völlig selbstverständlich ist, dass Krankenhäuser "Unternehmen" sind, die Profit abwerfen müssen. Noch irrsinniger kann es eigentlich gar nicht werden.
Liebe Grüße!
"Aber was will man auch erwarten in einer vollkommen irren Welt, in der es völlig selbstverständlich ist, dass Krankenhäuser "Unternehmen" sind, die Profit abwerfen müssen. Noch irrsinniger kann es eigentlich gar nicht werden."
Wenn Kuba demnaechst ummacht, wird die Welt zusammen mit den Kubanern deren Befreiung des kommunistischen Terror feiern. Danach gehen nur noch ein paar Reiche ins Krankenhaus. ...
@ Jake: Erwähne das Trauerspiel um Kuba doch nicht - es ist doch grausig genug, dass selbst in dieser "letzten Bastion" nun der schnöde kapitalistische Terror Einzug hält. Das tödliche Krebsgeschwür wuchert.
Troptard hat weiter oben geschrieben, dass es wohl eine recht gute Idee sei, das menschenfeindliche Deutschland nunmehr zu verlassen - und wenn ich das gesundheitlich und finanziell tun könnte, würde ich das auch machen bzw. hätte es längst getan. Kuba wäre da bis vor kurzem noch eine Option gewesen - die hat sich nun allerdings ebenfalls erledigt. Mit einem wahnsinnigen Nachbarn wie Donald Trampel wäre allerdings sogar ein intaktes sozialistisches System kein Ort der ersten Wahl. ;-)
Liebe Grüße!
Medizinische Gutachter sind frei und unabhängig,
Richter/SG/LSG/BSG sind frei und unabhängig,
Gewählte Volks-Zertreter sind frei und unabhängig,
FREI von jeder Haftung und jeder persönlichen Verantwortung.
Wenn ein med.Gutachter in seiner Einschätzung der Leistungsfähigkeit und gut bezahlten Nebentätigkeit schreibt:
SIMULANT/IN .....,
ist das eine Schädigung der REPUTATION, besonders wenn die Falsche Verdächtigung/Beschuldigung SIMULANT/IN nicht stimmt!
Würde ein Falsches Gesundheits-Zeugnis leistungsfähiger machen, wäre das Ziel doch schon erreicht. Nur so einfach ist das eben nicht!!!
Wer nicht mehr leistungsfähig ist, und von einem "Mediziner" über 6 Std. Leistungsfähig beurteilt ist, ist in einer extrem schwachen Position, DAS ist das Ziel des Lumpen-Pack`s. Kann sein das noch ein oder zwei weitere Diagnosen dazu kommen, solche die die persönliche Lebens-Situation noch schwieriger machen um das selbstbestimmte Überleben zu sichern.
Bin jetzt seit Beginn der Agenda auf meinem Rechtsweg, der offensichtlich nicht endet. Das ist extrem belastend. Den die Kap.4 Rente wollten die auch noch haben, UND behalten....bis heute rechtswidrig und gegen die verfassungsmäßige Ordnung.
WIR haben es mit unantstbaren Verbrechern zu tun, mit Lumpen-Pack, Verwandtschaft noch aus der Nazi-Zeit, meine Meinung.
Eine persönliche Haltung ist überlebenswichtig!
Herzliche Grüße und ich wünsche ERFOLG!!!!
Nachtrag:
Flucht-Tendenzen hatte ich auch mal, Bedrohung ist GEWALT!, wegen der Schwere der Erkrankung ist das utopisch, also bleibe ich hier! Manchmal wünsche ich mir einen Austausch mit Gleichgesinnten. ANTRÄGE bei Behörden deren Rechtswirkung UNKLAR ist sollte niemand stellen!!! müssen, Stolpersteine der ganz anderen Art liegen im Antrag selbst, weil dieser von der allgemein gültigen Rechts-Ordnung nicht mehr getragen ist.
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