Mittwoch, 9. Dezember 2009

Lohndrückerei bei der Drogeriekette Schlecker

Anton Schlecker, 65, ist einer der erfolgreichsten deutschen Unternehmer. Mit seiner Frau Christa leitet der Milliardär Europas größte Drogeriekette mit 10.000 Filialen und mehr als 30.000 Mitarbeitern in Deutschland.

In letzter Zeit hatte der Drogeriekönig aber einige Probleme: Konkurrenten wie Rossmann punkteten mit großzügigeren Geschäftsräumen, mehr Eigenmarken, besserem Service und schnappten dem Branchenführer so Marktanteile weg.

Mehr Einkaufsflair in größeren XL-Märkten lautet deshalb auch die Devise bei Schlecker. Nach Ansicht der Gewerkschaft Verdi geht dies jedoch auf Kosten der Mitarbeiter. Sie wirft dem Konzern vor, die Frauen in den Verkaufsstellen systematisch in die Leiharbeit zu drängen und dabei bestehende Gesetze zu missbrauchen. "Was bei Schlecker im Moment passiert, ist eine Schweinerei, die bundesweit in dieser Form einmalig ist", sagt Achim Neumann von Verdi.

Schleckers neue Geschäftsstrategie funktioniert so: Der Konzern macht alte AS-Filialen dicht und eröffnet neue großzügigere XL-Märkte. Die Mitarbeiterinnen dort verdienen aber nach Angaben von Verdi ungefähr nur noch halb so viel. "Das Arbeitnehmer-Überlassungsgesetz wird benutzt, um die Löhne zu drücken", sagt Gewerkschaftssekretär Neumann.

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