Mittwoch, 14. Dezember 2011

Rechtsstaat Deutschland: Polizeiliche Fausthiebe in die Augen

(...) "Ich möchte, dass viele Leute erfahren, was mir am Sonntag in der Göhrde passiert ist. Ich war mit meinem Freund und einer Gruppe von 50 Demonstranten im Waldgebiet, weitab der Bahnstrecke, also nicht im Verbotskorridor, unterwegs. Zunächst waren dort wenige Polizisten, auch Reitertrupps, dann kam eine Einheit zu Fuß. Wir hörten den Einsatzbefehl: 'Wenn ihr jemanden kriegt, schnappt ihn euch'. Sie fingen an Jagd auf uns zu machen und wir rannten weg. Ein Mädchen kam zu Fall und wurde geknüppelt, da sind wir stehen geblieben und wollten ihr helfen. Daraufhin wurden wir auch verprügelt und auf mir kniete ein Polizist. Ich habe keinerlei Gegenwehr geleistet, das ist auch nicht mein Ding. Er schlug mir mit der Faust ins Gesicht, meinem Freund ging es nicht anders. (...)"

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Anmerkung: Auf der verlinkten Seite sind auch zwei Fotos der 23jährigen Frau zu sehen, die sie nach dem geschilderten Übergriff der Polizisten zeigen - das ist gleichsam das Gesicht der "freiheitlich-demokratischen Grundordnung" in diesem Land.

Was ist das für ein verkommener Staat, der auf friedliche Proteste gegen einen völlig sinnfreien, dafür aber gefährlichen Atommülltransport quer durchs Land mit solchen völlig unverhältnismäßigen, brutalen Maßnahmen reagiert, die man eher in fiesen Unrechtsstaaten verorten würde?

Sinnfrei sind diese Transporte übrigens allein schon deshalb, weil die Castoren in Gorleben - mindestens für die nächsten 30 oder 40 Jahre - einfach in einer Halle neben einer Straße gelagert werden. Weshalb die Behälter nicht einfach an den Orten, von denen sie kommen, genauso gelagert werden, anstatt sie über Hunderte von Kilometern zu transportieren, wird wohl ein ewiges Geheimnis der neoliberalen Bande bleiben.

Hauptsache, der "schlanke Staat" haut drauf - gerne auch mal mit Wucht in die Augen. Ja, da fühlen wir Bürger uns beschützt und sicher.

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