Ist der Rottenburger KOPP-Verlag nun ein rechtspopulistischer Verlag oder "nur" ein reaktionärer? / Der Charakter des KOPP-Verlags in Rottenburg ist schwierig zu bestimmen. Das liegt auch an der Bandbreite der Bücher, die im KOPP-Verlag erscheinen. Die Bücher (...) sind irgendwo zwischen UFOs, Komplott-Theorien, Sensationismus, Rechtspopulismus und "Revisionismus" angesiedelt. Schwerpunkte (...) sind dabei Verschwörungsmythen, welche eine "Säkularisierung religiösen Aberglaubens" (Karl Popper) darstellen.
(Weiterlesen - direkter Link zur Broschüre [pdf])
Anmerkung: Zu dieser sehr empfehlenswerten Broschüre ist an anderer Stelle die Kritik geäußert worden, sie stelle die Verschwörungstheorien zu den Ereignissen vom 11. September 2001 generell in einen rechten, nicht ernst zu nehmenden bzw. verunglimpfenden Zusammenhang. Dieser Kritik kann ich jedoch nicht folgen. Allein die Tatsache, dass auch der Kopp-Verlag – wie unzählige andere Verlage auch – auf dieses Thema aufgesprungen ist, rechtfertigt ja keine generelle Einordnung des Themas. Hier geht es um den Verlag – und der wird meiner Ansicht nach im verlinkten Beitrag ziemlich gut und aufklärend beschrieben.
Zum 11. September gibt es inzwischen auch seriöse historische Forschung, wie beispielsweise die Arbeiten von Dr. Daniele Ganser von der Universität Basel. Vgl. hier und hier. Gerade der verlinkte Vortrag ist sehr zu empfehlen.
In dieser Broschüre wird - neben anderen Themen - nicht der 11. September an sich behandelt, sondern die Instrumentalisierung dieses Themas durch die Rechten. Und die findet tatsächlich überall statt – das kann man nicht nur am Beispiel des Kopp-Verlages sehen, sondern auch auf unzähligen "Infokrieger"- und anderen Seiten im Netz, die sich im rechten Randbezirk tummeln. Ein bekanntes Beispiel aus den USA ist Alex Jones, der die Ungereimtheiten rund um den 11. September einzig dafür benutzt, seine rechten Gedanken populär zu machen.
Es ist mir nicht bekannt, ob in diesem Verlag auch "gute" Literatur erschienen ist, die nicht ideologisch verseucht ist. Das ist aber auch nicht relevant – denn wenn jemand sich dafür entscheidet, sein Werk in diesem Verlag zu publizieren, muss diesem Jemand klar sein, in welche Niederungen er sich da begibt und dass er sein Werk damit in einen gewissen Kontext stellt. Wenn jemand einen Text in der BLÖD-"Zeitung" oder in der "Bunten" veröffentlicht, darf er auch nicht damit rechnen, dass dieser Text genauso wahrgenommen wird wie es eine Veröffentlichung in der Frankfurter Rundschau oder der Süddeutschen Zeittung zur Folge gehabt hätte.
Es gibt auch ein gutes Beispiel dafür: Bis vor einiger Zeit habe ich den Volkswirtschaftler und Geld- und Zinskritiker Prof. Bernd Senf sehr geschätzt. Er ist mir persönlich niemals als auch nur annähernd rechter Ideologe aufgefallen – ganz im Gegenteil. Dann habe ich aber zufällig gesehen, dass er neuerdings auch im Kopp-Verlag veröffentlicht – und von diesem Zeitpunkt an war er kein ernst zu nehmendes Thema mehr für mich. Der Mann ist sehr intelligent und muss wissen, in welches Milieu er da abgestiegen ist - und damit ist er disqualifiziert. Das ist tragisch, aber eben dies beschreibt die in Rede stehende Broschüre über den Verlag ja auch. - Ein weiteres Beispiel, das dort genannt wird, ist Ron Paul, der "ewige Präsidentschaftskandidat" aus den USA, der sich auch gern die kritische Weste anzieht, dabei aber doch bloß rechtspopulistische Positionen vertritt bzw. verschleiert. Und natürlich ist auch der in den Online-Artikeln des Kopp-Verlages zu finden - genauso wie die bekannten Rechtspopulisten Udo Ulfkotte und Eva Herrmann.
Der Erfolg und die massive Expansion dieses Verlages in den letzten Jahren machen mir regelrecht Angst. Was sind das für Menschen, die solche Bücher lesen und sie offenbar tatsächlich ernst nehmen?
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Anmerkung: Zu dieser sehr empfehlenswerten Broschüre ist an anderer Stelle die Kritik geäußert worden, sie stelle die Verschwörungstheorien zu den Ereignissen vom 11. September 2001 generell in einen rechten, nicht ernst zu nehmenden bzw. verunglimpfenden Zusammenhang. Dieser Kritik kann ich jedoch nicht folgen. Allein die Tatsache, dass auch der Kopp-Verlag – wie unzählige andere Verlage auch – auf dieses Thema aufgesprungen ist, rechtfertigt ja keine generelle Einordnung des Themas. Hier geht es um den Verlag – und der wird meiner Ansicht nach im verlinkten Beitrag ziemlich gut und aufklärend beschrieben.
Zum 11. September gibt es inzwischen auch seriöse historische Forschung, wie beispielsweise die Arbeiten von Dr. Daniele Ganser von der Universität Basel. Vgl. hier und hier. Gerade der verlinkte Vortrag ist sehr zu empfehlen.
In dieser Broschüre wird - neben anderen Themen - nicht der 11. September an sich behandelt, sondern die Instrumentalisierung dieses Themas durch die Rechten. Und die findet tatsächlich überall statt – das kann man nicht nur am Beispiel des Kopp-Verlages sehen, sondern auch auf unzähligen "Infokrieger"- und anderen Seiten im Netz, die sich im rechten Randbezirk tummeln. Ein bekanntes Beispiel aus den USA ist Alex Jones, der die Ungereimtheiten rund um den 11. September einzig dafür benutzt, seine rechten Gedanken populär zu machen.
Es ist mir nicht bekannt, ob in diesem Verlag auch "gute" Literatur erschienen ist, die nicht ideologisch verseucht ist. Das ist aber auch nicht relevant – denn wenn jemand sich dafür entscheidet, sein Werk in diesem Verlag zu publizieren, muss diesem Jemand klar sein, in welche Niederungen er sich da begibt und dass er sein Werk damit in einen gewissen Kontext stellt. Wenn jemand einen Text in der BLÖD-"Zeitung" oder in der "Bunten" veröffentlicht, darf er auch nicht damit rechnen, dass dieser Text genauso wahrgenommen wird wie es eine Veröffentlichung in der Frankfurter Rundschau oder der Süddeutschen Zeittung zur Folge gehabt hätte.
Es gibt auch ein gutes Beispiel dafür: Bis vor einiger Zeit habe ich den Volkswirtschaftler und Geld- und Zinskritiker Prof. Bernd Senf sehr geschätzt. Er ist mir persönlich niemals als auch nur annähernd rechter Ideologe aufgefallen – ganz im Gegenteil. Dann habe ich aber zufällig gesehen, dass er neuerdings auch im Kopp-Verlag veröffentlicht – und von diesem Zeitpunkt an war er kein ernst zu nehmendes Thema mehr für mich. Der Mann ist sehr intelligent und muss wissen, in welches Milieu er da abgestiegen ist - und damit ist er disqualifiziert. Das ist tragisch, aber eben dies beschreibt die in Rede stehende Broschüre über den Verlag ja auch. - Ein weiteres Beispiel, das dort genannt wird, ist Ron Paul, der "ewige Präsidentschaftskandidat" aus den USA, der sich auch gern die kritische Weste anzieht, dabei aber doch bloß rechtspopulistische Positionen vertritt bzw. verschleiert. Und natürlich ist auch der in den Online-Artikeln des Kopp-Verlages zu finden - genauso wie die bekannten Rechtspopulisten Udo Ulfkotte und Eva Herrmann.
Der Erfolg und die massive Expansion dieses Verlages in den letzten Jahren machen mir regelrecht Angst. Was sind das für Menschen, die solche Bücher lesen und sie offenbar tatsächlich ernst nehmen?
2 Kommentare:
Hauptsache mal die rechte Keule schwingen...
Zu dieser hochintelligenten, qualifizierten, konstruktiven Bemerkung fällt mir doch glatt nichts ein ... ;-)
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