Dienstag, 10. Januar 2012

Portugal: Wenn der Arztbesuch zum Luxus wird

Das neue Jahr startet für die Portugiesen sehr unerfreulich. Steuern werden allgemein erhöht, neue Gebühren eingeführt oder vorhandene deutlich erhöht. Dass es an die Fundamente geht, zeigt sich am Gesundheitssystem. Denn wer ab dem 1. Januar krank wird, wird besonders stark zur Kasse gebeten. Wer sich fortan in ein Krankenhaus, eine Gesundheitsstation oder zu einem Arzt begibt, muss neue oder deutlich höhere "Zugangsgebühren" für das staatliche Gesundheitssystem (SNS) bezahlen. Damit will die Regierung insgesamt 100 Millionen Euro einsparen, etwa ein Prozent der Gesamtkosten für die staatliche Gesundheitsversorgung im Land.

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Anmerkung: Es ist einmal mehr erschreckend, die im Artikel genannten Zahlen und Fakten auf sich wirken zu lassen - die Menschen in Portugal müssen seit Anfang Januar tatsächlich für jeden Pups beim Arzt und im Krankenhaus Gebühren bezahlen. Wie soll sich das jemand leisten können, wenn der Mindestlohn in diesem Land bei nur 485 Euro liegt und bereits jetzt 40% der Beschäftigten mit weniger als 600 Euro im Monat auskommen müssen?

Aber Hauptsache, die Banken erhalten brav ihre Zinsmilliarden - was aus den Menschen im Land wird, geht der neoliberalen Bande am Allerwertesten vorbei. Bedanken können sich die Menschen in Portugal (sowie in Griechenland, in Spanien, in Italien, in ...) natürlich auch bei Merkel, die durch ihren Katastrophenkurs des "Sparens in die Rezession" und der strunzdämlichen Exportfixierung einen nicht unerheblichen Teil der Schuld an der Ausblutung und Verarmung der Menschen in Europa trägt.

Und damit wir alle nicht vergessen, wie der Kapitalismus allgemein und der neoliberale Wahnsinn speziell funktioniert, lassen wir uns das noch einmal von KenFM anschaulich und prägnant erklären:

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