["Deutschland geht es gut!", "Uns geht es gut!" - Merkel, Rösler und unzählige Nachplapperer aus Politik und Medien]
Was in dieser "Deutschland"- und "Wir"-Phraseologie ausgesprochen wird, der Rauswurf der Zwangsarbeitslosen, Aufstocker und Armutsrentner aus der Gesellschaft, das ist nicht nur verbale Ungeheuerlichkeit, das ist vor allem ungeheuerliche Realität. Das ist Realität, die mit Demokratie nichts mehr zu tun hat, mit der "Volksgemeinschafts"-Ideologie des Dritten Reiches aber bereits sehr viel. Selbstverständlich: der Zwangsausschluss der Menschen damals wurde mit Verboten durchgesetzt, heute geschieht das durch Geldentzug. Im Denken wie im Effekt gibt es jedoch keinen Unterschied. "Deutschland" und "Wir" stellen in dieser Propaganda Rauswurf-Vokabeln dar, welche heute wie damals dieselbe Realität beschwören.
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Anmerkung: Auch diesen Einwurf von Holdger Platta möchte ich Euch allen sehr ans Herz legen, da er mir einmal mehr aus der Seele spricht und das Ungeheuerliche dieser eiskalten, asozialen "Elite"-Politik der neoliberalen Bande exakt auf den Punkt bringt. Jeder einzelne von Euch, der von der knallharten Ausgrenzung durch kategorische Zwangsverarmung noch nicht umfänglich betroffen ist, sollte sich sehr eingehend Gedanken darüber machen, dass auch für das eigene kleine oder auch größere Guthaben / Vermögen bereits irgendwo der Rotstift gezückt ist - diese Bande wird auf ihrem großen Raubzug gegen die Menschen nicht ausgerechnet vor Eurer kleinen oder auch großen Haustüre haltmachen. Es bleibt mir daher unbegreiflich, dass Geschichte sich anscheinend partiell immer wiederholt und es immer wieder nicht wenige oder sogar viele Menschen gibt, die sich angesichts dieser doch so deutlichen, offensichtlichen Lage ausgerechnet die ersten Opfer als Sündenböcke aufschwatzen lassen - so als würden ihnen diejenigen, die nichts mehr haben, etwas stehlen - und nicht diejenigen, die nun sichtlich und nachweislich zunehmend in immer größer werdenden absurden Reichtümern schwelgen.
Ganz abgesehen von diesen schnöden materialistisch orientierten Gedanken fällt es natürlich besonders auf, dass ehemalige Werte wie Solidarität, Empathie, Humanismus - und gerne auch die euphemistische "christliche Nächstenliebe" - völlig auf der Strecke geblieben zu sein scheinen. Wenn also nicht nur Merkel, Rösler und andere Klobrillenhalter des Kapitals frank und frei verkünden, dass es "Deutschland gut" gehe, während Millionen von Menschen kaum auch nur die tägliche Nahrung bezahlen können (von "gesellschaftlicher oder kultureller Teilhabe" will ich gar nicht erst reden), sondern auch der bornierte Spießer oder die noch halbwegs gut verdienende Eigenheimbesitzerin von nebenan, dann sind das erschütternde Indizien für die im Artikel vertretene These, die man nicht ignorieren kann und darf.
Natürlich plappern auch viele solcher Leute den braunen Mist, der ihnen von Politik und Medien stetig vor die Füße geworfen wird, nur nach, und gewiss ist nicht jeder Mensch, der diesem Papageiensyndrom erliegt, ein dumpfer Faschist aus tiefster Überzeugung - das darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass dieser Befund gleichermaßen für die Weimarer Zeit postuliert werden kann. Und was nach der Weimarer Republik folgte, sollte uns allen bekannt und stets sehr bewusst sein: Es bedarf keiner absoluten Mehrheit menschenfeindlicher Faschisten, um einen faschistischen Terrorstaat zu errichten.
Ein kleines Detail am Rande muss auch einmal ins Scheinwerferlicht gezerrt werden: Weder Schwarz-Geld, noch Rot-Grün haben erklärter Maßen vor, an dieser schlimmen, prekären, ausgrenzenden Situation von Millionen von zwangsverarmten, "aussortierten" Menschen in diesem Land, von denen es zukünftig noch weitaus mehr geben wird, etwas zum Positiven zu verändern: Der Hartz-Terror steht für diese Blockparteien nicht zur Debatte. "Deutschland" geht es nach deren Verständnis eben gut - und diejenigen, denen es ganz und gar nicht gut geht, sollen gefälligst bleiben, wo der Pfeffer wächst - und zwar dauerhaft. Ich erinnere mich immer wieder mit Grausen an den Asozialantidemokraten Franz Müntefering, der ohne
So sieht sie aus, die schaurige Welt der Neoliberalen - und in der Tat: Ich kann nicht mehr allzu viele prägnante Unterscheidungsmerkmale ausfindig machen, die diese widerwärtige Haltung von der finsteren Zeit vor 80 Jahren deutlich abgrenzen. Der nächste logische Schritt wäre nun die Zensur der freien Meinungsäußerung von BürgerInnen im Internet - woran die Bande ja bekanntlich eifrig arbeitet.
(Bild: Jack Sally II)
6 Kommentare:
es geht voran: ich hab gerade bei ntv den bericht über unseren rassismus-minister friedrich gelesen der weiter unbeeindruckt gegen arme und "sozialbetrüger" hetzt:
http://www.n-tv.de/politik/Friedrich-warnt-vor-Armutsmigration-article10542696.html
was ist das für ein ekeliges pack.
"Wie komme ich zu diesem, ich weiß, ungeheuerlichen Befund?"
Und wer ist sich diesem "ungeheuerlichen Befund"&Folgendem auch nur annaehernd definiert bewusst.
Sicherlich nicht 99% der Gesamtbevoelkerung!!
Neulich erlangte Schwarz/Gelb in sogenannt repraesentativen Umfragen die absolute Mehrheit, Merkel ist, wie zumeist auf 70%(Gelenberg war sogar auf 80) Beliebtheit, ... danach folgt Schaueble ...
und auch ueberhaupt ansonsten musst du dir erstmal ein "Neues Volk" suchen, um irgendetwas zum Guten zu Aendern!!
Sorry fuer den Downer, aber so sieht die Realitaet nunmal aus.
In diesem brauenlichstdominiert, uebererfolgreichstprimitivst bloekenden Affenstall, macht, wenn auch noch so reallieblich linkssozial'istische ueber'Definition nicht mal den Hauch eines Stichs.
Ausser den insichbegrenzten, intellektuellen Kreisen fehlt es vor allem und in Gaenze an einem gesellschaftlich'sozialen Proletariat.
Wen ... 'glaubt ihr also, mit seichten Definitionen noch motivieren zu koennen?? ... Wie lange glaubt ihr das schon ... und wann werdet ihr euch bewusst, dass das nicht funktioniert???
Dies ist nicht unbedingt auf dich gemuenzt Charlie, da du selbst eher mit uebleren Entwicklungen rechnest, denn auf einen positiven Umschwung. .... Inevitability!!
Gruss
Jake
@ dede: Es ist wirklich ein Trauerspiel, was diese ach-so-christlichen Gesellen da vollführen - Leute wie dieser Friedrich gönnen anderen Menschen aber auch nicht das kleinste Brotkrümelchen - und es ist offensichtlich, dass solche Figuren nicht alle Menschen als gleichwertig ansehen und ihnen keineswegs gleiche Rechte zuerkennen.
Man muss offensichtlich ein bornierter, nicht sonderlich intelligenter Menschenfeind sein, wenn man es in der CSU zu etwas bringen will - aber das ist ja auch alles nichts Neues.
Liebe Grüße!
@ Jake: Die Hoffnung stirbt zuletzt - zumindest gilt das für mich. Wenn meine Hoffnung endgültig das Zeitliche segnen sollte, wäre das gleichzeitig mein eigenes Ende. Und darauf habe ich noch lange keine Lust.
Ich möchte dazu den ollen Lindenberg zitieren, der Anfang der 80er Jahre in seinem Song "No Future" die folgenden Zeilen zum Besten gegeben hat (im Netz hab' ich das Original leider nicht gefunden, da gibt's nur eine fürchterliche neue Live-Fassung, die man sich nicht anhören kann, ohne schreiend weglaufen zu wollen):
Du sagst: No Future!
Nur noch drei Jahre, dann werden wir alle krepieren.
Du sagst, die Gifte sei'n das einzig Wahre,
und damit willst du dich allmählich wegjonglieren.
Du bist erst 15, auf deiner Jacke steht: NO FUN!
Wär' nichts zu ändern, fängst auch erst gar nicht mehr mit irgendwas an.
Du sagst: Wie Hiroshima, die ganze Welt in Asche und Schutt,
und der Zug rast dem Abgrund entgegen,
und die Bremsen sind kaputt!
Das Schlimme ist: Ich kann dich fast versteh'n.
Doch ich will diesen Weg nicht mit dir gehen.
Du hast alle Waffen abgelegt und aufgegeben,
und irgendwie aufgehört zu leben.
Wenn meine Hoffnung voll am Ende wär',
dann gäb's für mich auch nichts zu singen mehr.
Denn was soll'n dann noch solche Lieder und Gedanken,
wenn das Raumschiff Erde gesteuert wird von ein paar Kranken,
von ein paar irren Kamikazepiloten?
Ja, sind wir denn alle solche Vollidioten?
Vergeblich all die Bücher der Dichter und Philosophen,
und es regieren uns immer noch die Ganoven ...
Nein, ich will kein Dichter sein, der Blumen bringt
an das Grab der Vernunft, und da was Schlaues singt.
Che Guevara und Luther King dürfen nicht umsonst gestorben sein,
sonst pack' ich mein Mikrofon für immer ein.
Liebe Grüße!
Wir hattens ja schon gelegentlich ueber Hoffnung. Die will ich dir auch nicht nehmen. Jeder wie er kann.
Meine Einstellung kennst du ja: "After I gave up Hope, I felt way better"
Nicht nur, aber gerade durch das letzte halbe Jahr bin ich froh um diese Einstellung, da mich ein permanentes Murphy's Law-Syndrom begleitet.
Von gerade Privatem mal abgesehen, haetten mir alleine enttaueschte Hoffnungen, aufgrund uebelster Entwicklungen auf inter/nationaler Ebene der letzten Jahrzehnte, schon laengst den Garaus gemacht. .....
Wenn auch schon ewig Hoffnungslos, kann/tue ich immer noch mosern, .. des Mosernswegen.
Irgendwie waere ich so dermassen froh/gluecklicher?, wenn dem nicht so waere, und ich schlichtweg keinen Scheiss auf irgendwas verschwenden muesste ... ist mir leider nicht gegeben ...
Mein Mosern basiert auf Zorn&Humor.
Mein staendiger Zorn basiert auf staendigst fatal inter/nationalen Entwicklungen, welche ich, zugegebenermassen, nicht mal ganz so fatal habe kommen sehen, wie sie sich bis zum heutigen Tage mutierten. (selbst ich, mit meinen so negativsten Einstellungen, musste mich, bis zu einem gewissen Punkt, auf Uebleres kalibrieren.
Sollte letztendlich mein Lachen/Laecheln/Grinsen meine Gesichtszuege verlassen, werde ich ebensowenig sein, wie nach deinem Verlust deiner Hoffnung.
Gruss
Jake
@ Jake: Solange Du mit dem Mosern tatsächlich nicht aufhörst, ist alles in bester Ordnung. :-) Ich kann das auch nicht - ich habe es in der Vergangenheit mehrfach versucht, aber irgendwann ist mir immer der Kragen geplatzt und ich musste den Ärger einfach herauslassen.
Ich gebe mich allerdings keinen Illusionen hin und weiß, dass das an der beschissenen Lage nicht das Geringste ändert - aber für meine geistige Gesundheit, sofern sie mir zugestanden wird, ist das einfach unumgänglich.
So muss jeder Menschen den eigenen Weg finden, um vom täglichen Irrsinn nicht in denselben getrieben zu werden. Und deine Stimme in diesem kleinen Moser-Chor ist mir besonders wichtig, also lass die Widerwärtigkeiten des Lebens nicht so bald gewinnen! Ins Gras beißen wir letzten Endes sowieso alle ... auch die widerliche Bande, die den Planeten terrorisiert. Lassen wir das Gras warten, solange es irgend geht!
Liebe Grüße!
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