Donnerstag, 31. Juli 2014

Arsch auf Eimer: Plagiatsverdächtiger FDP'ler zensiert Vroniplag mit Urheberrecht


(...) Nun hat ein ehemaliger Stipendiat der FDP-nahen Friedrich-Naumann-Stiftung, in dessen Dissertation Vroniplag auf über der Hälfte der Seiten "Fremdtextübernahmen" fand, das akademische Hygieneportal dazu gezwungen, die Dokumentation seiner Doktorarbeit aus dem Netz zu nehmen. Grundlage dafür ist keine anwaltliche Abmahnung nach deutschem Recht, sondern eine nach dem US-amerikanischen Digital Millenium Copyright Act, eine so genannte DMCA Notice.

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Anmerkung: Eigentlich verbietet sich hier jeglicher Kommentar, da in diesem Fall klar ersichtlich zusammenfindet, was sehr intim zusammen gehört: Die Begriffe Betrug, Selbstbereicherung und FDP sind schließlich nicht erst seit der Neuzeit Synonyme. Dennoch ist diese Meldung bemerkenswert, denn wir lernen einmal mehr: Die Umgehung der (keinesfalls perfekten) heimischen Gesetze mittels irgendwelcher korrupter transatlantischer Grotesken funktioniert offenbar schon tadellos. Wenn sich ein des Plagiats Verdächtiger nun schon mit dem offenkundig wahnwitzigen, an debilen Irrsinn grenzenden Deppenargument, die öffentliche Dokumentation des Plagiats "verstoße gegen Urheberrechte", erfolgreich aus der Affäre ziehen kann, ist Orwells Schreckensstaat klar erkennbar längst bittere Realität.

Das wird nicht gut ausgehen - hier kündigt sich der neuerliche Untergang der "Zivilisation", die in Wahrheit natürlich gar keine war, nur allzu nachdrücklich an. Und die degenerierte Menschheit wird trotzdem weiter wie von Sinnen die neoliberale Verbrecherbande wählen - jeder Lerneffekt ist von vorn herein ausgeschlossen. Wer mag da noch an der bereits vollendeten, perfekten Dystopie zweifeln? Wir steuern nicht darauf zu - wir haben sie doch längst.

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Das Reichskarussell


"Es geht vorwärts!"

(Zeichnung von Olaf Gulbransson [1873-1958], in "Simplicissimus", Heft 26 vom 23.09.1919)

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