Montag, 27. November 2017

Faschismus: Unsere lieben BürokratInnen


Du weißt, dass Du in einem faschistischen Land lebst, wenn Du in der Qualitätspresse solche Meldungen lesen darfst:

Ein im Internet kursierendes Schreiben des Düsseldorfer Ordnungsamtes an einen 83-jährigen Senior sorgt für heftige Diskussionen. Darin wird von dem Mann ein Verwarnungsgeld von 35 Euro dafür verlangt, [weil] er sich für einige Minuten an einer Bushaltestelle ausgeruht hat.

Bezeichnend ist hier weniger die Tatsache, dass das "Ordnungsamt" einen hochbetagten Rentner eines schlimmen Vergehens bezichtigt (Benutzung einer "Anlage des ÖPNV an der vorgenannten Örtlichkeit nicht ihrer Zweckbestimmung entsprechend"), sondern die Begründung, in der es sinngemäß heißt, dass sich selbstverständlich jeder ältere Mensch an einer Bushaltestelle niedersetzen und ausruhen könne, sofern es sich nicht um ein Mitglied der "Obdachlosen- oder Trinkerszene" handele.

Das ist sowas von hakenkreuzverdächtig, dass mir dazu entsprechende Worte fehlen. Was sind das bloß für "MitarbeiterInnen", die so etwas dem Amt melden; und was sind das für widerliche Kreaturen, die daraus allen Ernstes einen amtlichen Bußgeldbescheid machen? Das grenzt ja schon an die kruden "Jobcenter"-Praktiken – und das will etwas heißen.

Wer hier rechtsextreme staatliche Praktiken erkennt, die mit den furchtbaren Jahren ab 1933 ohne jede Einschränkung vergleichbar sind, befindet sich auf einem guten, keineswegs übertriebenen Weg der Erkenntnis: Die Unterscheidung zwischen einem "normalen" Bürger und einem "asozialen Subjekt" war damals ebenso ausgeprägt. Wir leben in einem stetig radikalisierten Albtraum der faschistischen Menschenfeindlichkeit.

(Kotzgeräusche in ohrenbetäubender Lautstärke übertönen den Rest dieses Kommentars.)

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Bekanntmachung: Todesstrafe


(Aushang der Nazibande in Warschau vom 10.11.1941)

12 Kommentare:

Troptard hat gesagt…

Hallo Charlie,

im Zeitalter des Informationsmülls, wo man mit Informationen nur so zugekackt wird, das Einspeisen von Nachrchten und das wiederum schnelle entfernen derselben, das ist doch kein Zufall.
Hat das Methode? Wer sich da nicht Enthaltsamkeit und Strukturierung auferlegt, der wird doch in diesem Nachrichtensumpf irgendwann vollkommen orientierungslos.

Vielleicht wirst Du jetzt fragen, warum dieser Vorspann von mir. Weil das, was Du Faschismus nennst, ich nenne es Volksgemeinschaft, dass die Formierung einer Volksgemeinschaft eben sehr gut an etwas anknüpfen kann, was im Bewusstsein des Citoyen bereits vorhanden ist und sicher mehrheitlich, unabhängig von der politischen Landkarte, auf Zustimmung stossen wird.

Dazu eine kleine Anektode: In meiner Verwandschaft gibt es eine inzwischen ältere Frau, die sich nie mehr auf einen Sitzplatz in der Metro gesetzt hat ohne vorher zu prüfen, ob dieser nicht verunreinigt war. Sie hatte sich einmal auf einen Platz gesetzt, wo ein Obdachloser seine flüssige Notdurft hinterlassen haben soll, ohne dass das nachprüfbar gewesen wäre. Aber allein der Augenschein, dass auch Obdachlose die Sitzplätze genutzt haben, das war ihr Beweis.

Also gehe ich mal davon aus, dass die Begründung für den Bussgeldbescheid als sehr vernünftig nachvollzogen wird, wenn er sich mit den Hygienerisiken, die von Obdachlosen und Trinkern ausgehen begründen lässt.

Ohne das weiter fortzusetzen: Ist es nicht dieses krankhafte Bedürfnis einer Gesellschaft, dieses Bedürfnis sich an etwas klammern zu müssen, was schon lange nicht mehr trägt.
Ich bin mir bewusst, dass das ziemlich langweilig ist, was ich da absondere: Das was da noch tragen soll funktioniert allenfalls rhetorisch und akademisch-wissenschaftlich noch als Inklusion. Ist politisch aber schon längst entsorgt.

Die Zukunft beginnt dort, wo es um die Zukunft von Deutschland geht.

Troptard hat gesagt…

Nachtrag:

Und wenn Medien, Parteien und Unternehmen darauf insistieren, Particularinteressen zurückzustellen, und das Staatsinteresse als allgemein verbindliches Interesse hervorheben, dann weckt das doch Erinnerungen an diesen Satz vom Kaiser Wilhelm II, den ich hier sicherlich nicht aufschreiben muss, weil er zumindest allen kritischen Geistern bekannt sein dürfte, ohne dass man das immer wieder nachsabbern muss.

Dennoch für die unschuldigen Frühgeborenen, die man mit Smartphone und Social Medias vergewaltigt hat: "Ich kenne keine Parteien mehr, nur noch Deutsche."

Allerdings finde ich den "Satz so etwas von Scheisse", weil er überhaupt nicht mehr passt, für eine offene, moderne und der Zukunft zugewandte Gesellschaft.

Und in einer solchen technisch-wissenschaftlich offenen Gesellschaft kommt es ohnehin nicht mehr darauf an, dass irgendwelche Versprechen in die Zukunft auch eingehalten werden, sondern dass die Menschen ihre Fantasie in Zukunft frei entwickeln, die sie schon längst nicht mehr haben.

Deshalb die vielen medialen Geschichten, die eigentlich nur nachprüfbar sind, wenn man eine gewisse Lebensspanne erreicht hat und es ziemlich aussichtslos ist, sich noch dumm machen zu lassen.

Arbo hat gesagt…

@Charlie: Das ist richtig übel. Ich musste dabei an diesen 'neuen' Fachbegriff 'defensive Architektur' denken: Bänke werden geteilt, um sie für das Schlafen unnutzbar zu machen; Querstreben in Hausecken; Spikes auf dem Boden, damit sich niemand hinsetzen kann usw. Das, was Du beschrieben hast, räumt förmlich mit dem verbliebenen Rest auf...

Ob ich dazu gleich mit 'Faschismus' kommen muss, ich weiß nicht. Momentan haben wir zum Glück noch keine Lager und schwarze Wimpel. Aber ich weiß was Du meinst. Widerlich, menschenfeindlich ist's halt allemal. Ich frage mich auch, was für ein sadistisches Arschloch mensch sein muss, um da noch einen Bußgeldbescheid auszustellen. Aber weißt Du was: In einem Land, das zunehmend mit Begriffen wie 'Gefährder' agiert, sich die Bevölkerung damit offenbar auch arrangiert, da wundert mich der von Dir geschilderte Fall nicht. Im Grunde liegt hier auch 'der Fehler' vor, sich irgendwie verdächtig gemacht zu haben... also auch ein 'Gefährder', nur in anderem Kontext.

Wie auch immer: Widerlich ist nicht nur der Umgang, sondern die Blockwart-Mentalität in der Durchführung. Das ist im Grunde ähnlich übel wie der Bettel-Fall kürzlich. Ich fürchte, Humanität ist heute ein ziemlich großes Fremdwort...

LG
Arbo

Troptard hat gesagt…

Bedauerlich, dass es bisher so wenig Resonanz auf den Beitrag von Charlie gibt.

Für mich um so ertaunlicher, weil ich aus meinem deutschen Bekanntenkreis bisher sehr heftige Reaktionen, sogar Wutausbrüche kennengelernt habe, sobald auch nur ein Bezug zur nationalsozialistischen Vergangenheit und der heutigen politischen Praxis hergestellt wurde.

Möglicherweise liegt das daran, dass Faschismus sehr eng über die Judenvernichtung definiert wird und sehr wenig mit dem in Verbindung gebracht wird, was einmal aus der Erfahrung des Faschismus im Grundgesetz als Schutz vor Wiederholung dort festgeschrieben war, dass niemand gegen seinen Willen in eine Arbeit gezwungen werden darf (faschistische Zwangsarbeit) und ihm daraus keine Sanktionen existenzieller Art enstehen dürfen.

Und ausgerechnet bei der Bildzeitung habe ich gelesen, dass diese Bussgeldorgien wohl inzwischen Normalität in Deutschland sind.

Ein Aspekt, der hier noch nicht eingeflossen ist, dass sich die geldklammen Gemeinden über Bussgelder finanzieren, und in der Begründung für deren Notwendigkeit ganz selbstverständlich an ein bürgerliches Bewusstsein anknüpfen können, ohne das bemerkt wird, wie schnell sich diese Begründungen wieder in Richtung Volksgemeinschaft bewegen.

Da wird auf der akademisch wissenschaftlichen Ebene über Notwendigkeit und Möglichkeiten zur Verbesserung der gesellschaftlichen Inklusion geforscht, und auf der politischen Ebene wird die Exklusion verstärkt vorangetrieben.

Widerspruch? Oder nur Ausdruck dafür, dass die bürgerliche Gesellschaft wieder in eine gefährliche Schieflage gerät.

Schirrmi hat gesagt…

Als ich noch klein war und meinen Weg noch nicht gefunden hatte, war ich dankbar dass ich in geheizten Bahnhofwartesälen nächtigen konnte. Auch Parkbänke, Bushaltestellen, Kirchenportale etc. waren von mir / von uns gerne genutzt und wir wurden nicht von "der Obrigkeit" oder dem "Hauseigentümer" belästigt.

Ich las wie ihr diese Nachricht und kommentiere mittlerweile nicht mehr alles. Denn dann würden meine Finger blutig, mein Geist sterben. Charlie hat es doch so gesagt wie es ist. Es ist gelinde gesagt ein Drama und erinnert an die "guten alten Zeiten".

Wenn ich in meinem Alter gezwungen wäre wieder auf der Walz zu sein, dann hätte ich sicher kein gutes Leben. Was diese herausgepickte Schlagzeile beweist. Und viele mehr.

Troptard: Ich habe mich bepisst und vollgeschissen. Und war wohl froh dass Mama und manchmal Papa mich sauber gemacht hatten. Es war kein Ekel da. Ich kenne Menschen die aus gesundheitlichen Gründen nicht bei sich halten können. Auch war mein Papa dem Alk nicht abgeneigt und es passierte mal. Auch auf dem Autositz meiner Freundin. Personen die heute hilfebedürftig sind, haben potenziell vielen aus Not geholfen. Erschreckend darüber nachzudenken wie die sich fühlen müssen.

Wenn ich mitbekomme dass kein Respekt vor Menschen da ist und wie der Autor sehr richtig die schwarze Zukunft beschreibt, dann sollte man bereits im Kleinen die Gegenwehr antreten. Schade dass sich vor der Obrigkeit niemand kümmerte.

my cents

Schirrmi hat gesagt…

Sorry, ich bin grade sensibel. Aber wenn ich von der Dame höre dass da mal ne Pfütze war, das erinnert mich echt an die Leute die sich nicht dahin setzen wollen wo ein Jude, Neger, Staatsfeind, denkender junger Mensch (setze beliebig ein) saß und im Alter zu blöd ist um die Welt zu begreifen.

Charlie hat gesagt…

@ Arbo: So neu ist das wahrlich nicht - ich hatte dazu schon vor anderthalb Jahren mal etwas geschrieben. Da ging es um Britannien, das ja schon viel länger der kapitalistischen Asozialisierung ausgesetzt ist als Deutschland. Bezeichnend ist daraus dieses Bild, das die Vertreibung der Obdachlosen aus der Hauptstadt illustriert.

Über den Begriff "Faschismus" müssen wir hier nicht streiten. Du kannst das sehr gerne auch "Menschenfeindlichkeit" nennen.

Die Marschrichtung (und das Wort ist nicht zufällig gewählt) in ganz Europa und vielen weiteren Teilen der Welt ist klar und deutlich erkennbar: Der Kapitalismus steuert auf seinen systembedingten, unausweichlichen Crash zu, und die Antwort darauf ist in weiten Teilen dieselbe wie vor 100 Jahren. Der Aufstieg der Nationalsozialisten in den 20er und 30er Jahren in Deutschland ist ja nicht vom Himmel gefallen und war auch keine Ausnahmeerscheinung in der kapitalistischen Welt jener Zeit, sondern - ebenso wie heute - ein europaweites Krebsgeschwür. Franco in Spanien, Mussolini in Italien, Horthy in Ungarn und so viele andere werden heute gerne mal unter den Tisch fallen gelassen, als hätte es sie gar nicht gegeben.

Nichts, aber auch gar nichts deutet darauf hin, dass die "Lösung" des kapitalistischen Systemproblems im 21. Jahrhundert eine andere sein könnte als damals. Kapitalisten saufen Champagner und feiern feudale Feste, wenn kein Stein auf dem anderen bleibt und alles von Grund auf neu "aufgebaut" werden muss - zumal dann, wenn sie zuvor schon am Krieg und der Zerstörung ordentlich Geld verdient haben. Das alles ist nicht neu und erst recht nicht logisch oder gar "alternativlos". Das darf man bloß nicht sagen, denn dann ist man ein linksradikaler Spinner.

Diese Welt ist ein einziger Albtraum.

Liebe Grüße!

Charlie hat gesagt…

@ Troptard: Mit "weniger Resonanz" muss man eben temporär rechnen, wenn ein Troll wie der Dummerich in diversen Blogs tagelang Amok läuft und stumpfsinnige Diffamierungen vom Stapel lässt. ;-) Ich kann damit gut leben - auch wenn ich nach wie vor nicht verstehe, dass den Knaben überhaupt noch irgendjemand ernst nimmt und er nicht einfach schallend ausgelacht wird. Den Status des "Herrn Karl" hat er offenbar noch nicht ganz erreicht - warum auch immer. Dabei sind sich die beiden so frappierend ähnlich ... :-)

Wenn ich doch nur wüsste, was der nicht so schlaue Knabe an meinen, sagen wir, letzten 30 Postings auszusetzen hat? Er wird es mir nicht mitteilen.

Aber zurück zum Thema:

Deine persönliche Erfahrung kann ich bestätigen: Niemand in meinem familiären, gutbürgerlichen Umfeld kann auch nur im Ansatz nachvollziehen, dass ich das politische Herrschaftssystem in Deutschland als Demokratiesimulation bezeichne und die zunehmende Menschenfeindlichkeit als mindestens faschistoid benenne. Da kann ich stundenlang Belege, Beispiele und Quellen nennen - im Kleingarten der deutschen Eigenheime (in meinem konservativen Umfeld) kommt nichts davon an. Stattdessen wird fleißig gegen Flüchtlinge, gegen Muslime, gegen Arbeitslose (womit hier aber ausdrücklich nur die faulen Dummen, die man bei RTL2 & Co. sieht, nicht aber die ebenfalls arbeitslosen Nachbarn aus dem Eigenheim nebenan gemeint sind) gehetzt, dass sich die Balken biegen.

Ich kann mir den Mund fusselig reden: Die Botschaft erreicht ihr Ziel nicht. Stattdessen werde ich gemieden und diffamiert - und der Ofen war endgültig aus, als ich irgendwann einmal anmerkte, dass ich Kommunist sei. Oh, da brannte Babylon lichterloh! "Wie kann man denn nur" ... "nichts gelernt aus der DDR" ... "Stalin war doch auch ein Schlächter" ... "Wieso gehst du nicht nach Nordkorea" ... und derlei Schmonzes mehr musste ich über mich ergehen lassen, ohne dass die UrheberInnen merkten, wie absurd sie sich verhielten, während sie selbst im Schweinekarusell des Kapitalismus feststecken und brav ihre acht bis zwölf Stunden täglich für irgendeinen Superreichen schuften gehen und sich auf ihren BMW, ihr Dumpf-Phone oder ihr albernes Eigenheim etwas einbildeten. Diese Menschen sind intellektuell nicht mehr erreichbar - das jedenfalls befürchte ich.

Die "bürgerliche Gesellschaft" gerät nicht erst in eine furchtbare, äußerst bedrohliche Schieflage - sie befindet sich längst dort und macht keine Anstalten, vor einem großen, vermutlich blutigen Knall - wie auch immer der nun ausfallen mag - wieder herauszukommen.

Liebe Grüße!

Arbo hat gesagt…

@Charlie:

Ich stimme Dir, was die Sorgen betrifft zu. Ob es 'wieder' im Nationalsozialismus enden wird, glaube ich aber nicht. Auch nicht, dass es einen Crash geben wird - jedenfalls nicht so schnell. Der 'kapitalistische' Zynismus sorgte ja einerseits dafür, dass 'natürliche' Mauern/Grenzen schamlos ausgenutzt werden (strikt Malthusianisch gedacht ist das Mittelmeer eine 'wunderbare' Einrichtung, um Überbevölkerung zu dezimieren) und damit etwas Druck vom Kessel genommen wird: einmal bezüglich der Opfer, um die sich das Protestpotenzial verringert, andermal daher, dass Mittelmeer usw. recht weit weg ist... Andererseits sorgt 'der Kapitalismus' dafür, dass der 'soziale Kitt' dahinschmilzt. Das sind ja die Erkenntnisse aus der Forschung der Gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit: Dank Ökonomismus ist sich jedeR selbst der/die nächste, statt Solidarität zu üben, wird nach unten getreten.

Nein, ich vermute, dass es dieses mal viel subtiler ablaufen wird. Wie gesagt: Die Diskriminierung von Obdachlosen usw. findet statt, aber wie haben noch keine schwarzen Wimpel.

Gleichwohl: Wenn sich die SPD in Berlin mit ihrem 'Solidarischen Bürgergeld' durchsetzen sollte, wozu derzeit die Chancen auch gut stehen können, wird es wohl auch auf so etwas wie einen Arbeitsdienst zulaufen - wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen... Ich bin mir aber auch da sicher, dass die Verantwortlichen eine Argumentation finden werden, die tunlichst jede Nähe zum Nationalsozialismus zu umgehen versucht.

LG
Arbo

Charlie hat gesagt…

Manchmal weiß ich nicht, ob ich lachen, weinen oder irre kreischen soll. Jüngst hat mich eine Mail erreicht, aus der ich hier zitieren möchte. XXX@web.de schrieb mir:

"Ihr Beitrag 'Faschismus: Unsere lieben BürokratInnen' ist latent frauenfeindlich. Durch die Benutzung des Binnen-I erwecken Sie den Eindruck, als seien es bloss Frauen, die in Behörden faschistisch handeln. Es gibt aber ebensoviele oder eher MEHR Männer, die das tun. Hier wäre der Titel 'Unsere lieben Bürokraten' also wesentlich angebrachter!"

Ich flehe jeden verfügbaren Außerirdischen an, mich doch bitte von diesem Planeten abzuholen, damit ich ihn nie wieder betreten muss. Ich ergebe mich!

Troptard hat gesagt…

@ Charlie,
zumindest bist Du jetzt schlauer woran es liegt, dass so viel schief läuft
in unseren Gesellschaften. Es liegt am Binnen-I. Wir haben unsere Tochter bereits darauf getrimmt. Sie hat am 5.Dezember an der Uni-Konstanz eine Aufnahmeprüfung und am Binnen-I soll's doch nicht scheitern.

In Frankreich musste sie sich um solche sprachlichen Finessen bisher nicht kümmern.
Ansonsten: Bleib bitte hier, was fange ich sonst ohne Deine "schmutzigen" Beiträge an.


Troptard hat gesagt…

Ich gebe mal meinen Senf zur Einlassung vom Arbo dazu, ob es "wieder in einem Nationalsozialismus enden wird."

Für mich fängt die Schwierigkeit bereits damit an, dass die Begriffe wie Faschismus oder Nationalsozialimus bzw. Volksgemeinschaft bis heute nicht so ganz eindeutig geklärt sind. Daneben existieren noch die Begriffe wie autoritärer oder totalitärer Staat.
Wobei ich persönlich den Begriff der Volksgemeinschaft bevorzuge, weil der sich nicht nur, wie der Begriff des Faschismus, auf die staatliche Gewaltausübung zur Eliminierung von Systemfeinden beschränkt, die Militarisierung des Staates im Innern, sondern die Bereitschaft der Insassen eines Staates befördert, durch Identifikation mit Staat und Nation, persönlichen Einsatz und Innovation selbst aktiv zu werden, sich eben als Volkskörper zu begreifen, als einen gesunden Organismus, den es zu schützen gilt.

Und so gibt es eben dieses Wechselspiel zwischen Herrschaft und Volk. Wenn Teile des sog. Volkes beginnen zu zündeln, dann selbstverständlich deshalb, weil sie nicht direkt dazu aufgefordert wurden, sondern dafür die richtigen Stichworte, die Signale erhalten haben.

Ich habe mit den Ausführungen zum Faschismus wenig Probleme, weil die gesellschaftlichen Tendenzen doch sehr eindeutig sind. Ich halte persönlich nicht viel davon etwas auszuschliessen, weil ich mir es nicht vorstellen mag oder daran nicht glauben will.

Ich habe heute noch kurz in ein Interview mit Lothar Galow-Bergemann reingehöhrt, in dem er vom Protofaschismus spricht und darauf hinweist, dass insbesondere Gewerkschafter überdurchschnittlich AfD gewählt haben.

Natürlich weiss ich ebensowenig wie jeder andere von uns, wohin der Kapitalismus steuert, ob er sich von selbst erledigt oder sich immer wieder ein Zombieleben einhauchen kann.

Und wie sich das sog. Volk verhält, der mündige Bürger, davon habe ich ebenso keine Idee, aber dennoch eine ziemlich unangenehme Ahnung.

Ein grosser Fehler für mich zu denken, dass die paar linken Verstreuten hier mehr bewirken als geistige Erbauung. Für mich hat selbst das einen inzwischen unschätzbaren Wert.