Dienstag, 30. März 2010

Gesundheitspolitik: Die Monster-Pauschale

  1. Was für eine verheerende Debatte: Die Kopfpauschale ist das schwarze Loch der Gesundheitspolitik. Das Thema verschlingt nur Energie, doch die Probleme bleiben. (...)

    Wer beim Arzt lange warten muss, ärgert sich. Alle, wirklich alle eint der Eindruck, dass sie zu viel zahlen. Wenig dürfte es die Leute hingegen kümmern, auf welche Art und Weise die Kassen jeden Monat an ihr Geld kommen. Die Wahrscheinlichkeit ist sogar ziemlich groß, dass dieses Thema in ihrem Leben keine Rolle spielt. Es ist wie beim Straßenverkehr: Um ein Auto zu fahren, muss einen nicht unbedingt interessieren, wie der Sprit in den Vergaser kommt.

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  2. Kippen Sie die Kopfpauschale! Unterzeichnen Sie unseren Aufruf für eine gerechte und solidarische Gesundheitsversorgung! Er wird an Gesundheitsminister Philipp Rösler, Finanzminister Wolfgang Schäuble und den CSU-Vorsitzenden Horst Seehofer verschickt.

    Die Pläne der Bundesregierung zur Gesundheitsreform untergraben die Solidarität im Gesundheitswesen. Ihre Umsetzung wird auf dem Rücken von Patient/innen, Geringverdienenden und sozial Benachteiligten ausgetragen.

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Anmerkung: Ein sehr, sehr schwacher Kommentar der Süddeutschen. Mit keinem Wort erwähnt der Autor die Ungerechtigkeit einer solchen Pauschale, die nichts anderes darstellt als eine weitere massive Umverteilung von unten nach oben. Der Autor stellt auch nicht die wichtigen Fragen, wie z.B., weshalb die Gesundheitskosten überhaupt so massiv gestiegen sind und weiterhin steigen - die Pharmaindustrie mit ihren Fake-Innovationen und Fantasiepreisen für Medikamente kommt in seinem Text nicht vor. Statt dessen befindet er, dass "die Deutschen" zu oft zum Arzt gingen. Was für ein schreckliches Menschenbild muss hinter einer solchen Meinung stehen! Wieso muss es überhaupt so viele Krankenkassen (und damit auch so viele Vorstandsgehälter etc.) geben? Eine staatliche Kasse für alle wäre wesentlich kostengünstiger und effektiver. Verschiedene gesetzliche Kassen und noch private Krankenversicherungen dazu, die allesamt einzig an ihrem Profit interessiert sind und das solidarische Prinzip ad absurdum führen, braucht die Bevölkerung nicht. Daran haben nur diejenigen Interesse, die damit viel Geld verdienen wollen - wie immer auf Kosten des Großteils der Bevölkerung.

Dem Aufruf von Campact sollten alle Menschen folgen, die diese drohende soziale Katastrophe nicht einfach so hinnehmen wollen.

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