Dienstag, 24. August 2010

GEZ: Wir machen Millionäre

Es ist durchaus anzuerkennen, dass der Westdeutsche Rundfunk als erster [sic!] öffentlich-rechtlicher Sender die Gehälter seines Führungspersonals offengelegt hat, denn dass dies dem Gebührenzahler gegenüber bislang geheim gehalten wurde, ist schon ein starkes Stück. Wir alle zahlen in den Gebührentopf hinein, somit sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von ARD und ZDF auch indirekt bei uns angestellt. Dennoch kein Wunder, dass diese Geheimniskrämerei betrieben wird, denn was der WDR da jetzt an Zahlen präsentiert hat, zieht einem die Schuhe aus: Allein WDR-Intendantin Monika Piel verdient 308.000 Euro im Jahr (plus eine Prämie für lange Betriebszugehörigkeit) – sie hat damit ein höheres Gehalt als unser Bundespräsident. Des weiteren gibt es noch fünf Direktoren, die auch nochmal um die 200.000 Euro Jahresgehalt kassieren. 2009 gingen allein zur Finanzierung dieser sechs WDR-Führungspersonen rund 1,4 Millionen Euro drauf.

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Anmerkung: In der Tat, angesichts dieser Zahlen rollen sich die Fußnägel elegant auf. Da zahlen wir doch gerne, auch erhöhte GEZ-Gebühren und freuen uns darüber, dass damit ein aufklärerisches, informatives, bildendes Fernsehprogramm gestaltet wird. Dass es sich bei den Öffentlich-Rechtlichen größtenteils nur noch um Propaganda- und Ruhigstellungs- bzw. Ablenkungsmedien handelt, sollte uns nicht weiter beunruhigen. Auch die Tatsache, dass aus den Gebühren die Millionen-Gehälter der Gottschalks und anderer Hampelmänner sowie die millionenschweren "Rechte" an Fußballübertragungen und ähnlichen Brot-und-Spiele-Veranstaltungen bezahlt werden, ist doch vollkommen normal in einer Bananenrepublik.

Da trifft es sich gut, dass die neoliberale Bande nun festgelegt hat, dass die GEZ-Gebühr künftig nicht mehr davon abhängt, ob tatsächlich Empfangsgeräte in einem Haushalt vorhanden sind - man kassiert einfach eine Gebühr von allen Haushalten und sichert den Damen und Herren Direktoren und den Hampelmännern und -frauen damit ihre Villen.

Also freuen wir uns doch und schalten gerne wieder ein, wenn es heißt: "Bei ARD und ZDF sitzen Sie in der ersten Reihe und amüsieren sich prächtig, während die Welt ringsum im Chaos zerfällt."


(Bild: fernsehkritik.tv)

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