Sonntag, 14. März 2010

Heimat Sozialstaat

Ein Sozialstaat gibt nicht dem, der schon hat - und nimmt nicht dem, der wenig hat. Er sagt nicht: Für dich die Schneeschaufel, für mich die Millionenspende. Er sorgt für inneren Frieden.

In der Debatte über Hartz IV wird so getan, als könne man sich den Sozialstaat nicht mehr leisten. Das ist ein gefährliches Gerede. Das Gegenteil ist richtig. Diese Gesellschaft kann es sich nicht leisten, sich den Sozialstaat nicht zu leisten. Er garantiert den inneren Frieden. (...)

In der Präambel der schweizerischen Verfassung aus dem Jahr 1999 steht ein wunderbarer Satz: "Die Stärke eines Volkes misst sich am Wohl der Schwachen." Das ist nicht nur ein wunderbarer, sondern auch ein mutiger Satz, weil diese Stärke gern an ganz anderen Faktoren bemessen wird.

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Anmerkung: Diesen Kommentar aus der Süddeutschen Zeitung sollten sich all jene einmal zu Gemüte führen, die dem Geplärre der Westerwelles und Sarrazins insgeheim oder sogar öffentlich zustimmen. Würde man den oben zitierten Satz aus der Präambel der schweizerischen Verfassung auf Deutschland beziehen, müsste man entsetzt feststellen, dass dieses Land offenbar von einem verdammt schwachen Volk bewohnt wird.

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