Mittwoch, 9. Juni 2010

Lachnummer des Tages (7): Was die neoliberale Bande als die "Wurzel allen Übels" erkennt

Die Wurzel des Übels und die "wahre Ursache der Krise" liegen nach Meinung der Bundesregierung und der sie tragenden Parteien darin, dass "wir" über unsere Verhältnisse gelebt haben und deshalb in der Schuldenfalle stecken. Deshalb mussten "wir Schutzschirme für Sparer, Arbeitnehmer und den Mittelstand aufspannen". In dieser Logik ist [es] dann auch selbstverständlich, dass "die Sparer, Arbeitnehmer und der Mittelstand" die "hohe Staatsverschuldung" auch wieder abtragen müssen. Ein Textbeleg aus der gestrigen Sitzung des Bundestags (...).

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Anmerkung: Orwell lacht lauthals in seinem Grab. Da schiebt diese Bande seit Jahrzehnten der "Elite" Millionen und Milliarden zu, verarmt die Bevölkerung, senkt Spitzensteuersätze im selben Tempo, wie sie Renten und sämtliche Sozialleistungen kürzt, erhöht hingegen die Mehrwertsteuer, lässt dem Raubtierkapitalismus freien Lauf und schaufelt dann den durch selbst verschuldete Zockerspiele wankenden Privatbanken, die Milliardären gehören, dreist Steuermilliarden auf die Konten, um im Gegenzug jetzt noch dreister von der Notwendigkeit weiterer massiver Einsparungen (natürlich bei den Bürgern, nicht bei der "Elite") zu schadronieren - und Schuld daran sind selbstverständlich die Bürger höchstselbst.

Ich bin mir nicht sicher, ob Merkel, Homburger, Kauder & Co. diesen grotesken Quatsch wirklich glauben, den sie da verbreiten - wenn es so wäre, müssten man diese Personen dringend einer psychologischen Radikalbehandlung unterziehen und sie einweisen. Wenn sie einen solchen Unfug aber bewusst wider besseren Wissens verbreiten, müsste unverzüglich die Staatsanwaltschaft tätig werden. - Beides wird nicht geschehen, denn in einem Unrechtsstaat ist es nicht üblich, der Wahrheit den Weg zu ebnen.

Dazu fällt mir nur noch ein altes Lied ein:

Wie lange woll'n wir noch warten,
wie weit sie wirklich geh'n?
Reden wir endlich in der einzigen Sprache
mit ihnen, die sie verstehn!

(Heinz Rudolf Kunze: Wunderkinder, 1986)

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