(...) Faschistische Positionen werden heute hauptsächlich von Menschen vertreten, die jeden Faschismusvorwurf voller Entrüstung von sich weisen. Dabei handelt es sich durchaus nicht immer um taktische Tarnung. In der Mehrheit der Fälle scheint den Betroffenen der faschistische Charakter bestimmter Positionen tatsächlich nicht klar zu sein.
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Anmerkung: Der Begriff war mir bis heute unbekannt - allerdings erscheint er mir als sehr passend für die heutige Form des Faschismus, der wir in zunehmendem Maße immer wieder begegnen. Leider verliert sich der Autor des Artikels im weiteren Verlauf seines Textes vollkommen in einer Hetzjagd auf "Verschwörungstheoretiker" aller Art und versäumt es, darauf hinzuweisen, dass jener Kryptofaschismus uns vor allem dort ängstigen sollte, wo Macht ausgeübt wird - also in der Wirtschaft und in der Politik. Und dass er gerade dort regelrechte Blüten treibt, ist in vielerlei Hinsicht dokumentiert worden - zuletzt wieder vortrefflich bei ad sinistram:
"'Es war tabu, darüber zu reden, dass wir als Volk an durchschnittlicher Intelligenz verlieren, wenn die intelligenteren Frauen weniger oder gar keine Kinder zur Welt bringen', erklärt Thilo Sarrazin gelehrt. Er kann dergleichen ganz unbefangen von sich geben, völlig ungefährdet, dafür auch wirklich angefeindet zu werden. Was er da in die gesellschaftliche Mitte überführt, sind eugenische Positionen, die weder menschlich noch wissenschaftlich bestehen können; humangenetischer Aberwitz aus der Giftküche eines mit Halbwissen ausgerüsteten Snobs, der von Erbanlagen sicher schon mal gelesen, offensichtlich aber nicht alles davon verstanden hat."
Es ließen sich auch problemlos Äußerungen von Clement (ex-SPD), Merz (CDU), Metzger (ex-Grüner), Westerwelle (FDP) und vielen anderen Figuren aus den Medien, der Politik und Wirtschaft aufführen, die der kryptofaschistischen Definition entsprechen. Wieso der Autor es unterlässt, darauf hinzuweisen, wird sein Geheimnis bleiben.
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Anmerkung: Der Begriff war mir bis heute unbekannt - allerdings erscheint er mir als sehr passend für die heutige Form des Faschismus, der wir in zunehmendem Maße immer wieder begegnen. Leider verliert sich der Autor des Artikels im weiteren Verlauf seines Textes vollkommen in einer Hetzjagd auf "Verschwörungstheoretiker" aller Art und versäumt es, darauf hinzuweisen, dass jener Kryptofaschismus uns vor allem dort ängstigen sollte, wo Macht ausgeübt wird - also in der Wirtschaft und in der Politik. Und dass er gerade dort regelrechte Blüten treibt, ist in vielerlei Hinsicht dokumentiert worden - zuletzt wieder vortrefflich bei ad sinistram:
"'Es war tabu, darüber zu reden, dass wir als Volk an durchschnittlicher Intelligenz verlieren, wenn die intelligenteren Frauen weniger oder gar keine Kinder zur Welt bringen', erklärt Thilo Sarrazin gelehrt. Er kann dergleichen ganz unbefangen von sich geben, völlig ungefährdet, dafür auch wirklich angefeindet zu werden. Was er da in die gesellschaftliche Mitte überführt, sind eugenische Positionen, die weder menschlich noch wissenschaftlich bestehen können; humangenetischer Aberwitz aus der Giftküche eines mit Halbwissen ausgerüsteten Snobs, der von Erbanlagen sicher schon mal gelesen, offensichtlich aber nicht alles davon verstanden hat."
Es ließen sich auch problemlos Äußerungen von Clement (ex-SPD), Merz (CDU), Metzger (ex-Grüner), Westerwelle (FDP) und vielen anderen Figuren aus den Medien, der Politik und Wirtschaft aufführen, die der kryptofaschistischen Definition entsprechen. Wieso der Autor es unterlässt, darauf hinzuweisen, wird sein Geheimnis bleiben.
16 Kommentare:
Danke für den vorzüglichen Link.
Ich muss dir allerdings widersprechen: Ich lese in jenem Artikel keine "Hetzjagd auf Verschwörungstheoretiker", sondern eine analytische Bestandsaufnahme eines Trends, der sich seit 1989 begann herauszubilden, nämlich eine schleichende punktuelle Durchmischung (mancher!) linken Positionen mit rechtem Gedankengut. Das beste Beispiel ist der Ex-'Genosse' Horst Mahler, und sehr zu recht weist der Autor darauf hin, dass Mahler kein Einzelfall ist.
Deine Schlussbemerkung "Wieso der Autor es unterlässt, darauf hinzuweisen..." würde ich so beantworten: Weil der Autor offenbar eine andere Zielsetzung mit diesem Artikel verfolgt hat, als du es dir vielleicht gewünscht hast. Nämlich die Zielsetzung, auf gefährliche potentielle Schnittmengen zwischen links und rechts hinzuweisen. Finde ich persönlich dringend notwendig, auch wenn (oder gerade weil!) der Autor damit womöglich an Tabus rührt.
Danke für den Widerspruch. Ich kann allerdings keine Tabus ausmachen, an denen der Autor rührt - ich sehe, wie gesagt, nur Versäumnisse.
In meinem persönlichen linken Weltbild gibt es keine Schnittmengen mit irgendwelchen rechten Positionen, und wenn jemand daherkommt und von der "jüdischen Kapitalmacht" oder ähnlichem Unfug zu schwadronieren, gehen bei mir sämtliche roten Lichter an und alle Rollläden zu.
Es mag auch sein, dass es einige Spinner gibt, die a)an eine "jüdische Weltverschwörung" glauben und b)sich selber dem "linken Spektrum" zuordnen. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass solche Leute eine größere Gefahr darstellen. Ich hoffe, ich liege mit dieser Einschätzung nicht falsch.
Wesentlich wichtiger finde ich den bereits genannten Punkt - nämlich die Ankunft faschistischen Denkens in den Parteien und Positionen der sogenannten "Mitte". Außerdem - auch das ist ein zu beachtender Punkt - sind die Anzeichen nicht zu übersehen, dass die neoliberale Bande einen relativ homogenen Plan verfolgt - und dass nicht allein in Deutschland, sondern in weiten Teilen der gesamten Welt. Es ist doch kein Zufall, dass der Neoliberalismus seit über 20 Jahren fast überall Siegeszüge feiert, dieselben Katastrophen anrichtet und dieselben Propagandainstrumente einsetzt.
Man muss das nicht "Verschwörung" nennen, und ganz gewiss steckt keine "amerikanisch-jüdische Kapitalmacht" dahinter. In der "Elite", also unter den Superreichen, befinden sich Juden, ev. Christen, kath. Christen, Muslime, Scientologen, Fanatiker jeder Coleur, Atheisten und sicher auch - wenn man lange genug sucht - Buddhisten (diese Liste erhebt keinen Abspruch auf Vollständigkeit). Und trotzdem ziehen sie fast überall am selben Strang.
Man muss als Linker heute ja schon vorsichtig sein, solche Dinge beim Namen zu nennen, weil man schnell den Stempel übergebraten bekommt, auf dem der Autor des. o.g. Artikels herumreitet.
Glaube ich dir gerne, dass es in deinem politischen Weltbild keine Schnittmengen mit rechten Positionen gibt.
Aber es gibt sie, diese Schnittmengen, speziell in gewissen Online-Foren (auf die der Autor ja eingangs hinweist). Mitunter verirre ich mich auf solche Plattformen, und, ehrlich gesagt, wird mir dann speiübel. "...(findet) eine Neuorientierung in Form von subtilen semantischen Verschiebungen statt, in deren Folge linke Kapitalismuskritik für völkisch-nationalistische Deutungen geöffnet und mit kryptofaschistischen Diskursen kompatibel gemacht wird." Genau das ist es, was bei mir dann den Brechreiz auslöst.
Wie groß das Potential und damit die Gefährlichkeit solcher (im Sinne des Autors) kryptofaschistischer Positonen sind, vermag ich nicht zu beurteilen. Aber war nicht der Nationalsozialismus auch deswegen eine so erfolgreiche Ideologie, weil er Versatzstücke rechter und linker Weltbilder unter einen Hut brachte?
Lieber bin ich auf der Hut als unter solch einen ("Querfront"-)Hut zu geraten, wenn du mir die alberne Bemerkung erlaubst ;).
Oh, das ist eine ausufernde und gratwandernde Diskussion: Inwiefern bist Du der Meinung, der Nationalsozialismus sei auch deshalb so erfolgreich gewesen, weil er Versatzstücke rechter und linker Weltbilder unter einen Hut gebracht habe? Meinst Du damit propagandistische Begriffe wie "Sozialismus" oder "Arbeiterpartei"? Oder beziehst Du das auch auf die inhaltliche Ebene?
Ich fürchte, dass eine solche Diskussion im Rahmen der Kommentarfunktion eines Blogs nicht zu fruchtbaren Ergebnissen führen kann ... denn angesichts Deiner Worte stellen sich bei mir sofort 100 Fragen ein, die ich vor einer angemessenen Reaktion gerne beantwortet hätte.
Auf der Hut müssen wir allerdings immer sein - heute mehr denn je. Sie sitzen in den Startlöchern - und letzten Endes bringt es nichts, darüber zu spekulieren, aus welchen Startlöchern nun der aufkeimende Faschismus seinen neuerlichen Horrorsiegeszug antreten wird. Wir müssen nur bereit sein und rechtzeitig aufstehen, um Nein zu sagen.
Nach meinem Verständnis ist dieser Zeitpunkt ja längst überschritten und das kryptofaschistische Denken ist längst wieder in viel zu viele Hirne eingehämmert worden - weniger durch Pseudolinke, sondern jeden Tag aufs Neue durch etablierte Politiker und die begleitenden Systemmedien.
Na ja, ich sagte "Versatzstücke", also rausgebrochene Brocken, die sich zum demagogischen Gebrauch gegenüber frustrierten Massen gut eignen.
"Inhalte" - dazu fällt mir der Chefideologe Sarrazin ein; kann man bei dessen abgesonderten braunen Pestwolken von Inhalten sprechen? Oder sind es zusammengeklaubte Schrotteile, durch keine Theorie bzw. Statistik belegt (wie er selber gerne zugibt), die er so passgenau zusammenschraubt, dass er bei Menschen Anklang findet, von denen ich das eigentlich nicht für möglich gehalten hätte?
Habe gestern abend im Tagesspiegel einen Artikel gefunden, lies doch bitte mal:
http://www.tagesspiegel.de/meinung/die-stunde-der-selbstgerechten/1913012.html
"...Das Milieu der linksliberalgrünen politischen Korrektness, das die Verletzungen der Menschenrechte von muslimischen Kindern, Mädchen und Frauen lange nicht wahrhaben wollte, hat längst eine heimliche Konkurrenz. Mit Sarrazin könnte es sich offen etablieren: ein selbstgerechtes Milieu der besseren Kreise, das Migranten und Unterschichtenkinder wegen ererbter Dummheit abschreibt."
Sorry, ist jetzt vielleicht ein wenig OT (oder auch gerade nicht?!) am Thema Nationalsozialismus vorbei. Was ich damit sagen will: Ich habe den dumpfen Eindruck, dass wir noch staunen werden, aus welchen Ecken S. mit seiner völkisch-nationalen Suppe Beifall bekommt.
Oder, um es mit deinen Worten zu sagen: Es wird interessant sein zu verfolgen, wer es sein wird, der "rechtzeitig aufsteht, um Nein zu sagen", vor allem aber: wer nicht.
Ja, Sarrazin und der von Dir genannte Tagesspiegel-Kommentar sind wahrlich perfekte Beispiele für das, was ich sagen will:
Sarrazin vertritt offen rassistische und natürlich durch keinerlei wissenschaftliche Belege untermauerte Uraltthesen, wie sie dumpfer und faschistischer kaum sein könnten. Und dennoch kommt der Kommentator des Tagesspiegels nicht darauf, den eigentlichen Kern des Problems auch als solchen zu erkennen, wenn er schreibt:
"In einer Gesellschaft, in der die Schlacht um die besten Plätze für die eigenen Kinder energisch geführt werden muss (...)"
Ja, wo ist da das Hirn geblieben? Wollen wir denn eine solche Gesellschaft? Ist es denn unumstößlich, dass wir in einer solchen perversen Gesellschaft leben müssen? Und wie kommt es, dass wir eine solche furchtbare Gesellschaft heute haben? DAS sind doch die Fragen, die der Kommentator (auch) hätte stellen müssen. Aber wie immer wird das kapitalistische System als unumstößliches Faktum behandelt, in das sich alles Denken einzufügen hat.
Besonders abstrus wird dieser Tagesspiegel-Kommentar aber zum Schluss, wenn da vom "Tellerwäschertraum" fabuliert wird. Dieser uralte amerikanische Kapitalismus-Mythos muss immer dann herhalten, wenn allzu offensichtlich wird, dass es in diesem perfiden System immer auch auch arme Tellerwäscher geben muss, von denen aber angeblich jeder die "Chance" hat, zum Millionär zu werden (während der Rest der ehemaligen Kollegen weiter in der Armut versinkt - denn im Kapitalismus gibt es nie nur Gewinner, sondern zwangsläufig immer auch eine große Masse Verlierer). Und das wird dann auch noch mit dem Begriff "Demokratie" verknüpft.
Auch wenn der ungenannte Autor sich hier so wortgewandt von Sarrazin und seinen menschenverachtenden Meinungen abgrenzt - er scheint mir nicht der geeignete Kandidat zu sein, der beim Aufstehen an vorderster Front mit dabei ist.
Vielleicht habe ich das hier noch nicht so deutlich gesagt: Ein Aufbegehren gegen den immer offensichtlicher werdenden Faschismus ist nur möglich, wenn gleichzeitig das kapitalistische System in Frage gestellt wird, denn beide bedingen einander. Wer also einerseits diesem System weiter die Nibelungentreue hält und gleichzeitig gegen den Faschismus wettert, handelt anachronistisch und muss scheitern.
Ich staune jeden Tag wieder - diesmal wegen dieses Tagesspiegel-Kommentars, der in wenigen Worten das Kernproblem unserer Welt umreißt, ohne es als solches zu erkennen.
Alles richtig. Und jetzt kommt's: Angeblich sprechen sich 50 Prozent der Leserbriefe der Berliner Zeitung (!) PRO Sarrazin aus. Wo, wenn nicht bei der Berliner Zeitung, darf man eine "irgendwie" linke Leserklientel vermuten?
Das meinte ich, als ich schrieb, es werde interessant sein zu verfolgen, wer es sein wird, der "rechtzeitig aufsteht, um Nein zu sagen", vor allem aber: wer nicht. Ist doch grotesk, oder? Vielleicht auch nicht. Vielleicht ist das Groteske längst Normalität.
(Übrigens, der Artikel im Tagesspiegel ist von Tissy Bruns, meines Wissens Chefredakteurin.)
Sorry, ich habe die Tomaten von den Augen genommen und den Namen der Frau Bruns inzwischen auch entdeckt.
Was Leserbriefe im Allgemeinen und Online-Kommentare im Besonderen betrifft, darf man da aber nicht dem Irrglauben verfallen, diese besäßen in irgendeiner Form eine repräsentative Aussagekraft. Wenn man sich beispielsweise die Kommentare zu diesem Tagesspiegel-Text durchliest, überkommt einen das kalte Grausen. Man darf getrost vermuten (Vorsicht: Verschwörungstheorie), dass dort einerseits fleißig zensiert wird und dass andererseits nicht wenige PR-Agenturen in den Online-Medien unterwegs sind, um gezielt gewünschte Kommentare zu platzieren. Ähnlich dürfte es sich wohl (hoffentlich) bezüglich der angeblich so großen Zustimmung zu Sarrazin in der Leserschaft der Berliner Zeitung verhalten.
Dass da eine Kampagne im Gange ist, müsste eigentlich inzwischen auch jedem auffallen - momentan sitzt dieser Schnauzbart doch in allen möglichen Fernsehstudios herum und bekommt eine Plattform nach der anderen frei Haus geliefert, um seinen Schmutz zu verbreiten (und nebenbei kostenlose Werbung für sein Buch zu machen). Heute abend darf er beispielsweise bei "hart aber fair" ins Mikrofon brechen, und wir können schon jetzt sicher sein, dass am Ende der Sendung wieder alle grinsend in die Kameras glotzen und sich liebhaben.
Die Frage nach der grotesken Normalität erübrigt sich da wohl ...
Könnte es sein, dass Du und ich mal eben kurzfristig die 'Rollen' getauscht haben ;)? Also Du der Optimist, ich der Pessimist? Weil:
Natürlich weiß ich um die fehlende Repräsentativität bei Leserbriefen/Kommentaren bzw. Aussagen über die mehrheitliche Tendenz von Leserbriefen. Nur, als ich das gelesen habe über die Berliner Zeitung, fielen mir sofort unzählige Menschen in meinem Umfeld ein, auf die dieses 'Profil' passen würde: Solide Selbstwahrnehmung als links(liberal) und damit 'über jeden Zweifel erhaben', und zugleich starke (zumindest punktuelle) Zustimmung zu den Thesen eines S., dabei zwar betonend, dass dies alles nicht ins braune Gedankenmilieu abrutschen dürfe (was es objektiv längst tut), aber trotzdem...die eigenen Kinder bloß nicht gemeinsam mit Migrantenkindern einschulen...den eigenen Stadtteil vor der 'Verwilderung' retten und aktive Gentrifizierung betreiben...die eigene Immobilie, der eigene Besitz, die eigene Besitzstandswahrung, der eigene Status usw. usf.
Merkwürdige Blüten treibt das alles. Daran musste ich denken bei der Behauptung über die Berliner Zeitung - also weniger an deren objektive Wahrheit/Repräsentativität, sondern eher als ein Szenario, das mir irgendwie aus meinem Umfeld bekannt vorkommt. Verstehst?
Wie ich gerade in einem anderen Kommentar schon schrieb: Ich bin im Grunde ein zutiefst optimistischer Mensch. Wenn es Dir so vorkommen mag, das Gegenteil sei der Fall, so liegt das nicht an meinem fehlenden Optimismuswillen, sondern an den fehlenden Anlässen dazu. :-) Aber das nur am Rande.
Es ist in der Tat alarmierend, wenn Du diese Erfahrungen, die Du beschreibst, machst. Ich kann sie bisher - zum Glück - nicht bestätigen: Ich habe bislang noch mit keinem Menschen gesprochen, der Sarrazin auch nur ansatzweise gedanklich folgt (und dies im Gespräch auch kund tut). Auch das ist selbstredend nicht repräsentativ, andernorts sieht das offenbar ja ganz anders aus ...
Sagst Du etwas dazu, wenn Dir solche Haltungen / Meinungen begegnen? Wenn ja, ergeben sich daraus Gespräche oder Diskussionen? Das wäre auch etwas, was ich in Deinem Blog gerne mal lesen würde ... nur mal so als Anregung. :-)
Der Stadtteil, in dem sich mein Arbeitsplatz befindet, ist eine Grünenwähler-Hochburg. Es ist derjenige Stadtteil, in dem sich die augenfälligsten Gentrifzierungstendenzen beobachten lassen, und zwar mit Hochdruck. Er wird mehrheitlich bewohnt von beruflich etablierten, gutverdienenden Menschen, oft mit eigener Immobilie. Dreimal darfst du raten, wer das Hauptklientel der Restaurantgäste stellt ;).
Ist insofern nicht ganz unheikel, wenn ich in meinem Blog solche Themen aufgreife. Vereinzelt habe ich es schon getan, als ich über 'Loha'-Auswüchse schrieb (grün-gesunder Bio-Lifestyle als Status-Aushängeschild u.ä.). Ich bin da noch auf der Suche nach einem angemessenen Zugang zum Thema. In die Nesseln setzen will ich mich ja auch nicht unbedingt, wenn du verstehst...;)
Ok, ich gebe zu, dass es manchmal Vorteile hat, mehr oder minder anonym zu schreiben. Meine Arbeitgeber hätten sicherlich auch keine große Freude daran, wenn sie wüssten, was ich so alles schreibe.
Spannend fände ich das Thema aus Deiner Sicht trotzdem - Du kannst ja, wenn Du Lust dazu hast, einen solchen Text auch als Gastbeitrag (gerne auch unter Pseudonym) in der schummerigen Hafenspelunke hier veröffentlichen. ;-)
Hey, you brighten up my early day :)! Interessanter Vorschlag, werde ich bebrüten. Danke für das Angebot. Aber nur, wenn die Straßenlaternen vor der Spelunke vorher ausgeschaltet werden - erst im Dunkeln ist gut munkeln in Spelunkeln...:)
Manchmal kommt es schneller, als man denkt:
http://dierotenschuhe.blogspot.com/2010/09/licht-aus.html
;)
Vielen Dank für den Hinweis auf unseren Artikel.
Dass Sarrazin in dem Artikel nicht vorkommt, hat einmal was damit zu tun, dass der Artikel schon älter ist (selbstverständlich würden wir es heute nicht wagen einen artikel zu veröffentlichen, ohne Sarrazin zu erwähnen) zum anderen aber auch, wie Mrs. Mop ganz richtig erkannt hat, dass die Zielrichtung des Artikels und unserer Site generell eine andere ist.
Allerdings konnten auch wir nicht umhin, in den letzten Tagen einiges über Sarrazin zu veröffentlichen:
http://www.antifaschismus2.de/index.php?option=com_content&view=article&id=433:sarrazins-thesen-hass-gegen-schwaechere&catid=51:kultur&Itemid=85
und
http://www.antifaschismus2.de/index.php?option=com_content&view=article&id=430:die-erfindung-des-judengens&catid=80:vermischtes&Itemid=117
Wie gesagt, man kann ja dieser Tage kaum irgendetwas veröffentlichen, ohne Sarrazin zu erwähnen.
Grüße von www.antifaschismus2.de
Danke für die Hinweise - wobei wir auch nicht vergessen dürfen, dass Sarrazin nur ein austauschbarer, vorgeschickter Hampelmann ist, der mal austesten soll, wie es denn so aussieht im Lande in Sachen Faschismus.
Die Grundtendenz in der gesamten "Politik der Mitte" geht in diese Richtung - das ist es, was mir solche Angst macht.
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