Dienstag, 2. Dezember 2014

Song des Tages: Something Wicked This Way Comes




(The Enid: "Something Wicked This Way Comes", aus dem gleichnamigen Album, 1983)

At bedtime when the light goes out once more,
Something wicked this way
Comes creeping soft across the floor.
Don't look now - it might be there ...
Oh, don't look now - it's over there somewhere!

Oh please, oh please help me!
Oh, wonderful world: A passing dream.
Oh, wonderful world: Just passing fancy.

The light's out and it is forever more.
Something wicked this way
Came singing songs of war.
Calm yourself - arm yourself!
No need to fear, your darling mother's here ...

Oh please, oh please help me!
Oh, wonderful world: A passing dream.
Oh, wonderful world: Just fleeting fancy.

In the sun (then there were none)
Three became two (all's said and done)
Two became one (thy will be done)
Then there were none (thy kingdom come)
Then there were none ...

Oh, wonderful world: A passing dream.
Oh, wonderful world: Just fleeting fancy.

(Just passing fancy.)



Anmerkung: Wer eine noch schönere Untergangsmusik kennt, die in solcher ausgefeilter Perfektion die orchestralen Werke des späten 19. Jahrhunderts in die Rockmusik implementiert, möge sich bitte zu Wort melden. Bislang ist Robert John Godfrey, das "Mastermind" von The Enid, der einzige mir bekannte Musiker und Komponist, der dies tatsächlich konsequent getan und mittels immer wieder neuen Komponenten stetig erweitert hat. Die Spanne des Werkes dieser Band reicht von herrlich frickeligen Prog-Kunstwerken aus den 70ern über sinfonisch-epische Konzeptalben aus den 80ern bis hin zu elektronischer Musik sowie geradezu klassisch anmutenden Kleinwerken wie beispielsweise dem reinen Klavierstück "Ballade" vom Album "White Goddess" (1997), das im Netz leider nirgends zu finden ist.

Davon abgesehen ist der hier verlinkte Song eine geradezu sinnbildliche Hymne auf unsere heutige, untergehende Zeit. Dass er trotz aller Dramatik letztendlich ebenfalls in einer harmonischen Dur-Sequenz endet, kann man durchaus als Reminiszenz zur Musik der Spätromantik verstehen, die den Untergang des Bestehenden ja ebenfalls oftmals thematisiert hat. Damals stand noch der Gedanke im Hintergrund, dass aus der Asche etwas Neues, Besseres aufleben könne - heute allerdings sind wir in dieser Hinsicht (abgesehen von manchen Eso-Jüngern, die dem damaligen knorrigen Gedankengut auch weiterhin anhängen) weiter und wissen, dass allenfalls eine Neuauflage des kapitalistischen Terrors auf die Menschheit wartet, wenn dieser wieder einmal zum Chaos und Weltkrieg führt. Aber - wir wissen es ja alle -: Die Hoffnung stirbt zuletzt.

Das Albumcover illustriert es vortrefflich: "Three became two - two became one - then there were none."

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Wieso hab ich von dieser Musik damals nix mitbekommen? Das ist GROSSARTIG! Thx!